Aquariumspflanzen gehen mit schlechten Folgen für anderes Leben ein?
Hallo gutefrage,
Seit einiger Zeit (nachdem ich aus dem Urlaub zurückkam, währenddessen ein Familienmitglied die nötige Instandhaltung übernahm) habe ich Probleme mit meinen Aquariumspflanzen, was wiederum Probleme für den Rest des Aquariums verursacht (Aggression unter Skalaren und erhöhte Scheuheit von Odessa Barben aufgrund höherer Lichtaussetzung und weniger Verstecke).
Die Problempflanzen, die ich einigermaßen identifizieren kann, sind Vallisnerien, Amazonas Schwertpflanze, vermutlich Anubia und Ludwigia Palustris (die Käufe dieser wurden nicht von mir getätigt, also muss ich hier vom Aussehen ausgehen)
Die Vallisnerien (und Schwertpflanze) leiden anscheinend besonders: Ich habe schon einmal versucht, von einem Aquarienbesitzer in der Familie Vallisnerien-Ersatz einzusetzen, diese sind jedoch genauso langsam kürzer geworden und haben sich stattdessen in die Breite verbreitet. Als Grund hiervon vermute ich meine zuvor zu aggressives/tiefes Vorgehen mit einer Kies-Saugglocke, welches den Kies auflockerte.
Die Pflanzen zeigen (nach meiner Recherche) alle entweder Zeichen von Nährstoffmangel oder Algenbefall.
Das Ding ist, dass ich mit korrekter Dosierung mit Kohlenstoffdünger und seit neuestem einen Nitrat-Phosphat-Kalium-Magnesium Dünger dünge.
Zudem gibt es wöchentliche Zugaben von Filterbakterien, ich habe eine funktionstüchtige CO2-Anlage und mache wöchentliche 30%-ige Wasserwechsel (das waren bis zu vor 2 Wochen 50%). Es sind außerdem zwei Filter angeschlossen (einer der beiden war mit dem Aquarium verkauft worden).
Aquarium ist ein 240l mit dem Besatz:
2 Skalare
2 Männliche Schwertträger (Ich hatte zuvor nur schlechte Erfahrungen mit männlichen Schwertträgern gemacht, wollte also - nachdem die letzten nicht sehr nett zueinander waren - garantieren, dass ich nur mit Weibchen hantiere. Wie es sich herausstellte war aber jedes einzelne "Weibchen" eigentlich männlich und es bildete sich erneut eine viel zu aggressive Futter-Hierarchie und die schwächsten drei sind nacheinander leider verhungert.)
1 Goldene Saugschmerle (Hier gab es auch einmal eine zweite, diese ging aber vor einigen Monaten plötzlich von uns)
2 Panzerwelse (Diese sind noch ein Relikt von meinem allerersten Aquarium von vor 7 Jahren, zu welcher Zeit ich noch ein unwissendes Kind mit einer in der Aquaristik unerfahrenen Mutter war, also gab's bisher nur die beiden)
5 (?) Batik-Rennschnecken (Die sieht man nur noch selten)
12 Odessa Barben (, die sich fast ausschließlich unter der großen Wurzel verstecken, außer es gibt Futter)
Wasserwerte sind wie folgt (leider wertet mein Teststreifen die jeweiligen Werte nur nach ~5 Abschnitten aus, also sind die Werte keine absolute Angabe)
Nitrit: 0,25mg/l
Nitrat: 18mg/l
Gesamthärte: ~7°dH
Karbonathärte: 8°dKH
pH: 7,4
Chlor: 0mg/l
CO2: <15mg/l
Könnten diese Probleme auf einem niedrigen Fischbestand basieren? Ich war bisher aufgrund des Barben-Schwarms zögerlich, mehr Fische für den oberen Bereich anzuschaffen, da diese ja immer noch nach oben kommen könnten und es dann eventuell zu voll werden würde.
Hier nochmal ein paar Bilder, die den Verlauf der Dinge zeigt:
3.9.2023
30.12.2023
12.3.2024
12.5.2024
Macht mich gerne auf Sachen aufmerksam, die ich schrecklich falsch mache oder Infos, die noch benötigt werden.
Schonmal ein danke sehr im voraus an alle, die hierfür eine Lösung finden können!
Zudem gibt es wöchentliche Zugaben von Filterbakterien
Für was sollte das in einem eingefahrenem Becken gut sein?
Gesamthärte: ~7°dH
Karbonathärte: 8°dKH
Wieso ist die KH höher als GH?
Die Filterbakterien fand ich auch erst merkwürdig, wurden mir aber für den Filter und die Pflanzen vorgeschlagen.
Die Wassertest-Werte sind leider nicht exakt, kann auch anders sein
1 Antwort
Könnten diese Probleme auf einem niedrigen Fischbestand basieren?
Nein.
Der Fischbesatz ist gar nicht ungewöhnlich gering.
Du machst nichts schrecklich falsch. Man könnte kritisieren dass der Besatz etwas *wirr* ist aber angesichts dessen dass du es richtig einschätzt dass er nicht sehr dicht ist nun ja... kann klappen.
Beachte die Skalare. Wenn es nicht geht dann gsht es nicht, behalte den schwarzen gib den weißen ab. Wenn es vorübergehender Ehekrach ist: Neben den Pflanzen kannst du große aufragende Holzstücke aufstellen.
Lass die dämlichen Filterbakterien weg. Bitte keine Kohlenstoffdüngung wenn eine CO2-Anlage da ist. EASY CARBO und so sind eigentlich nur als Algenmittel sinnvoll.
Warum die Pflanzen nicht wollen. Nun ja. Also man sieht ja eigentlich die Echinodorus rechts war gut, und die Vallisnerien zum Teil ok. Die Echinodorus hast du oder hat jemand wohl wegen des Algenbefalls beschnitten.
Dazu kommt dann es waren nie sehr viele Pflanzen auf einmal besetzt. Und die Vallisneria wurde auch beschnitten- das ist eine Unsitte, nicht tun. Aber es erklärt nicht allein warum die nicht so recht will- das kann aber vorkommen.
Mein Tipp wäre; hol dir mal ein gutes Set Cryptocorynen aller größen, darunter auch für den Hintergrund balansae/ aponogetifolia und alles mögliche andere. Cryptos gehören zu den stabilsten Pflanzen im Dauerbetrieb. Auch einen Versuch Wert sind die normalen Anubias barteri und Kongofarn (Bolbitis) sowie als Aufsitzer in Oberflächennähe Ceratopteris. Ein paar Hände Ceratopteris und Ceratophyllum sorgen schnell für Abdunklung.
Dafür gern etwas Geld ausgeben. Damit viele Pflanzen auf einmal ankommen.
Dann mal zur CO2 Düngung: Nicht dass du die bräuchtest... aber welche Anlage hast du da? Sie scheint eher schwach zu sein. Da ist die Frage ob man das nicht etwas erhöhen kann. Ein pH von 6,8-7 ist mit CO2 meist normal.
Dünger ins Wasser ansonsten vielleicht erst mal vorsichtig mit, aber etwas Bodendünger wäre vielleicht gut => Düngekugeln.
Wenn du hinterher bist und mehr verschiedene Pflanzen ausprobierst wirst du garantiert Erfolg haben. Auch anspruchslose Stängelpflanzen können dazu beitragen. Geld investieren in Pflanzen und was gut wächst und sich bewährt bleibt, das führt fast immer zu einer grünen Hölle. Bei den Stängeln nimm absolute Klassiker wie Limnophila sessiliflora, Bacopa und Hygrophila corymbosa.
Viele Pflanzen auf einmal sind gut weil sie Algen verdrängen können.
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Du hast da schöne dicke Panzerwelse und alte dicke Barben. Das ist gar nicht verkehrt. Nur eben die Kombi mit den Skalaren und auch die geringe Anzahl der sterbai... nun ja. Hier auch ein Auge drauf haben ob die Skalare die Barben aushalten.
Bezüglich der Schwertis... das war das Phänomen der "Spätmännchen". Bei helleri gibt es zwei "Vermehrungsstrategietypen" und Körpertypen der Männchen. Gern mal nachlesen. Früher dachte man das sei eine echte Geschlechtsumwandlung.
Solange du da 2 Skalare drin hast... erspare ihnen einen Oberflächenbesatz lieber. Ohne die Skalare wäre eine passende robuste und lebhafte Oberflächenart gut möglich, da besonders unter den Bärblingen um 6 7 cm und den lebhaften Salmlern (Aphyocharax anisitsi, Prionobrama filigera) gucken...aber wie gesagt eher nicht zu den Skalaren.
Sind die Skalare ein Paar? Haben sie mal abgelaicht ?
Ich bin mir zwar nicht so sicher, wie man erkennt, ob es sich um ein Paar handelt, ich würde aber eher auf nein tippen, da die Skalare nicht ausschließlich miteinander schwimmen.
Dazu haben die beiden auch noch nie abgelaicht.
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Würde es sich bei den Pflanzen um Ersatz oder Ergänzungen handeln?