Angst vor dem Treffen mit den "Schwiegereltern"

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist normal, dass man sich in so einer Situation Sorgen macht. Ich glaube aber nicht, dass es viel bringt, über die Situation zu grübeln. Es wäre nicht unüblich sondern sogar fast normal, wenn die Familie des Freundes etwas an dir auszusetzen hätte (oder zumindest ein Elternteil) und jeder kennt Situationen, in denen man sich gegen solcherlei Widerstand durchsetzen musste. Vielleicht ist das sogar eine von der Evolution begünstigte Art der Feuerprobe, denn wenn sich die falschen 'paaren' verliert zumindest der weibliche Teil wertvolle Zeit (wenn man den Sinn einer Beziehung evolutionsbiologisch in der Weitergabe der eigenen Gene betrachtet).

In deinem Fall ergeben sich aber aus meiner Sicht gar keine Hinweise darauf, dass seine Eltern dir gegenüber negativ eingestellt sind. Ein Interesse daran, dich kennenzulernen, ist grundsätzlich eher positiv zu sehen. Natürlich gibt es auch heute noch Familien, die in erster Linie ans Materielle und z.B. die Fortsetzung einer Familientradition und -dynastie im Auge haben. Aber auch wohlhabende Menschen sind manchmal schlicht am Wohlergehen des Sohnes interessiert.

Aber unabhängig davon, wie es sich nun wirklich verhält, durch allzu große Sorgen kannst du das Ganze kaum positiv beeinflussen. Lass es einfach auf dich zukommen und versuche, so zu sein, wie du bist. Letzten Endes kommt es darauf an, wie dein Freund zu dir steht, nicht seine Eltern. Wenn er so abhängig vom Urteil seiner Eltern sein sollte, dass daraus Probleme für die Beziehung entstehen können, wäre er ohnehin der Falsche für dich. Ich persönlich würde ein Treffen an einem neutralen Ort bevorzugen, also ein Restaurant etc., aber es spricht auch nichts dagegen, die Eltern deines Freundes zu besuchen. Das hätte unter anderem den Vorteil, dass man sich verziehen kann, wenn es langweilig oder schräg wird. Und: als Gastgeber sollten die Eltern deines Freundes aufmerksam und freundlich sein, alles andere wäre daneben.


hauskindfrau 
Beitragsersteller
 21.07.2014, 09:31

Danke für deine tolle Antwort! Hat mir geholfen, das Ganze ein bisschen positiver zu sehen! :-)

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Shiftclick  21.07.2014, 10:08
@hauskindfrau

Es gibt viele Aspekte, die ein solches Treffen als nützlich erscheinen lassen.

Wenn du dich mit seinen Eltern gleich wohl fühlst, dann ist das ein weiterer Hinweis darauf, dass du dich nicht in den Falschen verliebt hast. Man kann sich, wenn man in einer 'unnatürlichen' Umgebung trifft, in viele Menschen verknallen, ob sich daraus dann eine funktionierende Liebesbeziehung ergeben kann, entscheidet sich erst unter normalen Bedingungen. Urlaubsflirts z.B. sind wunderschön, aber verlaufen dann meistens im Sande. Auch am Verhalten deines Freundes kannst du erkennen, wie er die Beziehung sieht. Wenn seine Eltern z.B. reserviert sind, ist er dann eher auf deiner Seite und unterstützt dich? Oder ist er enttäuscht, wenn du nicht sofort in die Rolle schlüpfst, die seine Eltern für dich vorsehen? Wenn er dich seinen Eltern vorstellen möchte, dann ist das auch ein Hinweis auf seine 'ernsten Absichten'. Es gibt ja auch hier manchmal den Fall, dass eine Frau noch nach Jahren nicht weiß, ob sie nicht vielleicht nur ein angenehmer Zeitvertreib für ihren Freund ist.

Die Sache mit dem Geld kann man nicht pauschal beantworten. Es gibt Menschen, die dadurch, dass sie finanziell unabhängig sind, vor allem auf die Dinge achten, die man mit Geld normal nicht kaufen kann. Nicht jeder Wohlhabende ist ein geiziger und ausschließlich materialistischer Wahrer seines Besitzstandes. Wenn es doch so wäre, dann ist es wahrscheinlich besser, wenn man so etwas früher erfährt als später. Dann stellt sich eigentlich nur die Frage, ob dein Freund diese elterlichen Einstellungen teilt oder damit nichts zu tun haben möchte.

Der günstigste Fall ist wahrscheinlich ein ungezwungenes erstes Treffen, bei dem man sich nicht unwohl gefühlt hat, aber nicht gleich überschwengliche Freundschaften geschlossen hat. Wenn es auch die Eltern langsam und bedächtig angehen lassen, wäre das wahrscheinlich besser, als wenn du sofort als neues Familienmitglied eingereiht wirst. Vorschnelle positive Einstellungen werden schneller revidiert, als wenn man sich die andere Familie ein bisschen erarbeiten muss.

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  1. Geld kann ein Problem werden, sollte es aber nicht, wenn sie Ihren Sohn lieben.

  2. Geh einfach mit zu ihm nach Hause. Einfach weils dort familiärer ist als in einem Resturant.