Angst vor Beständigkeit?
Ich (39) habe in meinen Beziehungen viel vertrauensbrüche erlebt und viel mit mir machen lassen.
Nun habe ich vor einem Jahr einen tollen Mann kennengelernt mit den gleichen Wertvorstellungen, einer tollen fürsorglichen Art und einfach einen lieben Charakter.
Ich bin direkt am Anfang schwanger geworden und unsere Tochter ist nun 6 Monate alt. Ein totaler Sonnenschein. Eigentlich sollte doch nun alles super sein oder?
Ich merke dass mir diese Beständigkeit irgendwie Angst macht. Nur warum ?
Ich habe in einem Jahr alles bekommen was ich doch eigentlich immer wollte ( Haus, Mann, Kind )
Warum habe ich Angst?
3 Antworten
Warum habe ich Angst?
Weil a) du noch nicht ganz in deinen neuen Lebensabschnitt als Ehefrau & Mama angekommen bist und b) durch die Enttäuschungen aus der Vergangenheit deine Angst vor weiteren Enttäuschungen nicht verarbeitet hast.
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Ein totaler Sonnenschein. Eigentlich sollte doch nun alles super sein oder?
Nein! Wer sagt das?! Das ist VERANTWORTUNG die du jetzt als Erwachsene Frau, als MUTTER hast. Da geht es nicht darum "glücklich" zu sein!
Ich merke dass mir diese Beständigkeit irgendwie Angst macht. Nur warum ?
Ja. Trauma aus der Vergangenheit du sagst selbst du hast viel durchgemacht, vertrauensbrüche erlebt und viel mit dir machen lassen.
Wie lange warst du überhaupt single nachdem es mit einem nicht geklappt hat?
Warum habe ich Angst?
Versuche doch mal zu reflektieren und die Angst zu benennen. Hast du Angst alles wieder zu verlieren? Eine schlechte Mutter zu sein? Scharmgefühle? Dass alles wieder zerbrechen könnte?
Um hier Selbstwirksamkeit zu betreiben und so selbst deinen Anteil zu bringen um das Auseinander brechen der Bindung zu verhindern musst du das aufarbeiten und das kann unter Umständen Scharm und Schuldgefühle hervorrufen.
Deshalb entwickeln sich narzisstische Verhaltensweisen, beim Narzissmus geht es vorzugsweise um die Externalisierung von Scharm und Schuld.
Verletzte Menschen verletzen Menschen.
Als ich es dann beendete war ich 6 Wochen später in meiner jetzigen Ehe.
Und dann wunderst du dich über Vertrauensprobleme hast? 😂 Du hast es nicht ausreichend Verarbeitet und stürzt dich Kopf über in die Ehe. Na das wird ja spannend 😂
Ja. Vielleicht würde ich beim nächsten mal anders machen. Aber jetzt ist unsere Tochter da und will sie nicht mehr missen
Du kannst es jetzt nicht mehr "anders machen" es geht nicht darum, dass du etwas "falsch" gemacht hast, es geht darum, dass dein Handeln jetzt Konsequenzen hat und das ist jetzt halt eben die Vertrauensprobleme.
Das ist eine "Kausale Kette" die du vorangestoßen hast. Du hast jetzt keine Wahl als die Situation hinzunehmen und das beste draus zu machen ansonsten wird es nur noch Schlimmer.
Solche Geschichten ziehen immer einen Rattenschwanz nach sich.
Ein Kind verändert das Leben wie kaum etwas anderes. Du hast Verantwortung, jetzt nicht nur für Dich, sondern auch für Deine Kleine!
Du kannst nicht mehr einfach sagen, hey, ich wandere nach Australien aus. Das hat jetzt immer einen Rattenschwanz. Bei Entscheidungen musst Du Deinen Mann immer auch mit einbeziehen, später auch Dein Kind.
Die sorglose Zeit ist endgültig vorbei. Viele fragen sich an dem Punkt auch: "Kommt noch was? War es das jetzt?" Mit 39 das erste Kind heißt auch, mit frühestens 58-59 wieder ohne diese Verpflichtung. Und kann man dann noch alles so machen wie man sich heute verkneifen muss?
Dennoch, ich würde meine Kinder niemals missen wollen. Und ich war ein sehr freiheitsliebender Mensch. Es hat mein Leben auch ein bisschen in konkrete Bahnen gelenkt und hält es da.
Alleine war ich schon lange. Mein Ex Partner führte ein Doppelleben. Ich glaubte 8 Jahre dass er sich von seiner trennen wird. Als ich es dann beendete war ich 6 Wochen später in meiner jetzigen Ehe.