Angst überwinden oder nicht?
Um es kurz zu fassen, ich hatte ein Pflegepferd das eigentlich ziemlich lieb war jedoch manchmal aggresiv geworden ist. Mir ist zwar nie etwas passiert jedoch hat er öfters ausgetreten, hat mir den Strick aus der Hand gerissen oder wollte beißen. Ich bin eine ziemlich ruhige Person und das Pferd, naja etwas hibbelig und jung, deswegen hat die Besitzerin gesagt das wir gut zusammen passen und es ihm gut tuen würde. Außerdem würde er in letzer Zeit glücklicher aussehen.
Kurzer Zeitsprung- ich bin schon vor ziemlich langer Zeit dort nicht mehr hingegangen, als Begründung das ich zu viel zu tun habe, jedoch habe ich einfach nur Angst wieder hin zu gehen. Das Pferd und ich hatten jedoch so schöne Momente zusammen die ich nicht vergessen kann. Viele Träume hatte ich mit ihm auch schon, immer schöne Dinge und ich frage mich, hab ich die falsche Entscheidung getroffen? Und was sagen die Träume aus? Und hat das Pferd mich einfach nicht gemocht weil er manchmal so war oder war es einfach nur so weil ich nicht streng genug war und er das ausgenutzt hat?
4 Antworten
"Öfter austreten" und "Strick aus der Hand ziehen", zudem "jung und hibbelig" und eine Besitzerin, die meint, dass ein junger, ruhiger Mensch die "perfekte Ergänzung" für dieses Tier wäre - da schreit alles in mir "Nein, nein, nein!".
Dieses Pferd hat offenbar einige Lücken in der grundlegenden Erziehung. Dass es in Schreckmomenten MAL dazu kommen kann, dass ein Pferd tritt oder durchgeht und den Strick aus der Hand zieht - geschenkt, das ist das Risiko im Umgang mit Fluchttieren. Aber wenn sowas "einfach so" im Umgang mit dem Tier vorkommt, dann ist das eben schlichtweg mangelnde Erziehung (oder irgendwas in Richtung schlechter Vorerfahrungen, was noch tiefer geht, was man dann aber umso mehr von Grund auf angehen muss und nicht einfach irgendeiner Reitbeteiligung in die Hand drückt...).
Und dass die Besitzerin glaubt, dass es eine total gute Idee ist, dieses Tier dir unbeaufsichtigt als Pflegepferd in die Hand zu drücken und darauf zu hoffen, dass deine eigene Ruhe schon irgendwie quasi magisch das Problem löst, spricht auch nicht gerade dafür, dass sie begriffen hat, was dort los ist.
Von daher, ja, meiner Ansicht nach hast du alles absolut richtig gemacht! Denn natürlich sollte man im Umgang mit Pferden immer aufmerksam, vorsichtig und respektvoll sein, sind schließlich große, starke Tiere. Aber Angst, die sollte man nicht haben müssen! Und wenn dir ein Pferd aufgrund solcher Erfahrungswerte mit genau diesem Tier Angst macht, dann ist es nicht das passende Pflegepferd für dich.
Zerdenk das nicht. Wenn es nicht passt, dann passt es halt nicht. Auch wenn die Besitzerin das anders gesehen hat. Und dann muss man sich auch nicht irgendwelche "schönen Dinge" für die Zukunft mit dem Tier vorstellen wenn die Realität eben anders ausschaut. Nicht dein Pferd - nicht dien Problem.
Aber bitte gewöhne dir doch an, einfach etwas ehrlicher durchs Leben zu gehen. Wenn du wo nicht mehr hin gehen möchtest, und ehrlicherweise das auch in Zukunft nicht mehr vor hast, dann sei doch bitte so gut und informiere die Leute darüber. Dann kann man sich verlässlicheren Ersatz für dich suchen.
Es gibt Pferdebesitzer, die drücken ihr Pferd, mit dem sie selbst nicht klarkommen, an Pflege- oder Reitbeteiligungen ab. Du hast überhaupt nichts falsch gemacht. Die Besitzerin sollte Geld ausgeben, statt noch welches von dir zu nehmen, und sich einen Trainer suchen.
Bleib von dem Pferd weg, damit kommst du nicht klar und musst es auch nicht.
Vergiß die Träume, Vergiß das nette Geschgwafel der Besitzerin, Vergiß aber auch deine Selbstzweifel. Such dir einfach ein anderes Pflegepferd, das besser zu dir passt und gut ist.