Angst statt Liebe zu Gott?

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Lieber DerEineda859,

der Glaube an Gott ist kein Ding, welches unveränderlich bleibt. In allen Lebenssituationen beeinflusst Dein Glaube Dein Denken und Tun - und die verschiedenen Lebenssituationen bringen Dich immer wieder an Deine Grenzen, wo Du nicht mehr genau weißt, wie Du Dich entscheiden sollst.

Und genau in diesen Situationen ist der Glaube so hilfreich, denn glauben bedeutet nicht nur "etwas für wahr halten" sondern vor allem Vertrauen haben in Gottes Führung und Bewahrung. Wenn ich unsicher bin, wie ich mich hier oder da entscheiden soll, dann bete ich um Gottes Führung und entscheide dann im Vertrauen auf diese Führung. Jedenfalls habe ich so immer und immer wieder gute Erfahrungen gemacht.

Ich habe auch eine Tiktok-Video gesehen, wo jemand gesagt hat, dass Liebe zu Gott kein Gefühl ist, sondern das Streben seine Gebote und "Befehle" zu befolgen. Stimmt das so? Will Gott wirklich, dass ich ihn nicht wie einen Vater liebe sondern ihn wie einen Chef behandle?

Wenn mein Vater mir ein Gebot mitteilt, dann befolge ich das auch. Aber ich tue es nicht, weil Gott mein Chef ist, sondern weil ER mein himmlischer Vater ist und ich IHM vertraue, dass ER es mit diesem Gebot nur gut mit mir meint. Gott will mich nicht beherrschen, wie es ein Chef wollen würde, sondern Gott will mich zur Freude führen. Wenn Dein Vater sagt: Mach zuerst Deine Hausaufgaben, bevor Du spielen gehst, dann steht dahinter die Absicht, dass Du lernst, damit Du gute Erfolge in der Schule einheimsen kannst. Dein Vater sagt das, weil er es gut mit Dir meint. Und so ungefähr ist es auch mit den Geboten Gottes.

Darf ich überhaupt Musik, Filme, Videospiele, Serien, Videos, Hobbys, ... mögen und "ausüben/benutzen" wenn diese keine christlichen bzw. böse (weltliche) Dinge vermitteln?

Ja sicher darfst Du das. Gott mag es sehr, wenn wir Freude im Leben haben. Ich bin selbst Vater und freue mich, wenn meine Kinder Freude mit ihren Hobbies erleben.

Die Liebe zu Gott muß sich tatsächlich zeigen im Halten seiner Gebote. Das stimmt. Er ist beides, Vater und Chef. Er will Gehorsam, aber deswegen, weil wir ihn lieben, und daher das tun wollen, was er auch will. Es kommt hier auf die richtige Mischung an aus Furcht/Gehorsam und Liebe. Es ist der Gehorsam des wohlerzogenen Sohnes gegenüber dem liebenden Vater, der eben auch der Chef ist.

Mit 13 geht eigentlich niemand alleine in die Kirche, habe ich noch nie gesehen. Das hat noch Zeit.

Hobbies sind völlig in Ordnung. Was du am Ende sagst, kannst du alles ruhig machen. Also keine Sorgen deswegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.