Angst, dass das Pferd stirbt?
Hallo,
Vielleicht kennen es hier die meistens. Ich habe ein Pflegepferd welchem es nicht so gut geht. Er hat noch Lebensfreude und ist meistens noch ein wenig motiviert aber er ist 29 und in seiner Verfassung wäre es kein Wunder, dass er bald stirbt bzw eingeschläfert wird.
Mir macht es eigentlich nicht viel aus wenn ein Tier stirbt. Bei mir sind auch schon ein paar Kaninchen gegangen und meistens habe ich nicht lange getrauert. Es holt sie schließlich nicht zurück. Beim Pferd ist es ein bisschen was anderes. Ich kenne ihn jetzt schon ein paar Jahre und bin öfetrs dort. Es ist einfach ein größeres Lebewesen.
Wie kann ich mir selbst damit helfen, dass ich keine Angst davor habe? Ich fürchte mich auch davor, dass man mir es sagtund weiß nicht wie ich dann reagieren soll.
War jemand schon in einer ähnlichen Situation? Hilft es wenn ich mit der Besitzerin spreche? Bei ihr ist das Thema ebenfalls emotional und da möchte ich das immer ungern anschneiden. Niemand redet gerne über den Tod eines Tieres, dem es gerade nicht so gut geht.
Danke schonmal.
5 Antworten
Ich habe das bei meinem Araberwallach selbst erlebt. Er war 28, als er eingeschläfert werden musste. Aber klar war es mir schon ein halbes Jahr vorher. Mein TA hatte damals einen sehr guten Assistenten, und wenn der zu meinem Pferd kam, wurde seine Stimme immer geradezu pastoral. Ich bin ihm aus dem Weg gegangen, wo ich nur konnte, aber letztlich war mir klar: es nützt nichts.
Angst hat wohl jeder Mensch, der sein Tier liebt, davor. Und das schuldet man auch seinem geliebten Tier, dass man Angst hat und auch sehr trauert. Was mir damals geholfen hat, war ein Ausspruch von Jochen Schumacher, Chef des FS Testzentrums in Reken, wo ich viel gewesen bin: "Du sollst dir immer vor Augen halten, dass das Pferd es sehr gut gehabt hatte bei dir." Und ich finde: das tröstet ungemein.
Hey ich kann deine Angst echt gut verstehen. Meine erste Reitbeteiligung ist vor kurzem gestorben und damit hatte ich nicht gerechnet, aber bei meinem anderen Pferd weiß ich auch, dass es nicht mehr ewig dauern wird und habe große Angst davor. Mir hat es etwas geholfen nochmal explizit mit dem Besitzer abzusprechen, dass ich rechtzeitig angerufen werde wenn irgendwie möglich, sodass ich dabei sein kann, das ist mir sehr wichtig. Ansonsten kann man denke ich nur versuchen, die Angst in den Hintergrund zu stellen, jeden Moment bewusst zu genießen und vielleicht darauf zu achten ein paar Bilder und Videos als Erinnerung zu machen, es ist auf jeden Fall für mich sehr schön, dass ich viel Bildmaterial von dem verstorbenen Pony habe.
Alles Gute dir und deiner Pflegebeteiligung, ich hoffe ihr habt noch viele tolle Erlebnisse zusammen <3
es hilft, darüber zu sprechen.
nicht mit fremden leuten im internet.
sondern mit deiner familie, mit den besitzern des pferdes - und auch mit deinen mitreitern am stall, die das pferd unter umständen schon sehr lange kennen.
im letzten jahr ist bei uns am stall nur ein pferd über die regenbogenbrücke gegangen.
viele schimpfen dies jahr über den zu kühlen und verregneten sommer. aber es ist ein sommer, der alten pferden noch eine gnadenfrist gewährt...
sei dankbar dafür.
Sterben gehört zum leben. Egal ob das Freunde, Eltern oder Haustiere sind.
Da musst du als erstes mal entscheiden wie sehr du unter der Angst leidest. Man kann für praktisch allem soviel Angst haben das es das leben kaum noch lebenswert macht. Das würde sich dann Angststörung nennen.
Dafür gibt es z.B. selbsthilfegruppen wo sich leute treffen die auch unter Ängsten leiden und Erfahrungen wie man damit besser klarkommt austauschen.
Wenn du das nicht für so schlimm hälst bleibt nur Zähne durchbeißen und durch.
Wenn das geht würde ich das so machen. Wenn das nicht klappt überlege dir mal zu einem Gruppentreff zu gehen. Angstgruppen gibt es fast überall und da kann man (ausreichend niedrige inzidenz vorausgesetzt) einfach so zum termin auftauchen und sich das mal ansehen.
Damit muss man nun mal leben, jeder muss einmal gehen. Glaub mir, dem Pferd geht es danach besser, in hohem Alter leidet man oft nur noch.
Da bin ich mir ebenfalls sicher. Nur möchte ich bis er dann geht nicht die ganze Zeit mit dieser Angst leben. Ich finde es schon blöd wenn ich mal wieder komme und es ihm dann besonders blöd geht. Ich treffe die Entscheidung ob man ihn jetzt einschläfert nicht.
Wenn es ihm noch gut geht, warum einschläfern?
Mach das beste, was noch geht mit ihm, damit du später weißt, dass du eine gute Zeit mit ihm hattest.
Trauern und Angst haben, dass er stirbt bringt doch nix.
der tod begegnet jedem - es ist besser, man macht sich mit seiner anwesenheit vertraut.
Ja. versteh ich. Und das ist auch mit das Schlimmste: die Entscheidung kann einem keiner abnehmen! Aber, bis es soweit ist, wirst du mit dieser Angst leider leben müssen. Mir hat es geholfen, mich entlastet, wenn ich mir sagte: Ich kann es nicht ändern!
Nein, so schlimm ist es nicht. Vielleicht sollte ich es tatsächlich einfach ignorieren und mich freuen solange er noch da ist.