Angst, dass das Pferd stirbt?

5 Antworten

Ich habe das bei meinem Araberwallach selbst erlebt. Er war 28, als er eingeschläfert werden musste. Aber klar war es mir schon ein halbes Jahr vorher. Mein TA hatte damals einen sehr guten Assistenten, und wenn der zu meinem Pferd kam, wurde seine Stimme immer geradezu pastoral. Ich bin ihm aus dem Weg gegangen, wo ich nur konnte, aber letztlich war mir klar: es nützt nichts.

Angst hat wohl jeder Mensch, der sein Tier liebt, davor. Und das schuldet man auch seinem geliebten Tier, dass man Angst hat und auch sehr trauert. Was mir damals geholfen hat, war ein Ausspruch von Jochen Schumacher, Chef des FS Testzentrums in Reken, wo ich viel gewesen bin: "Du sollst dir immer vor Augen halten, dass das Pferd es sehr gut gehabt hatte bei dir." Und ich finde: das tröstet ungemein.

Hey ich kann deine Angst echt gut verstehen. Meine erste Reitbeteiligung ist vor kurzem gestorben und damit hatte ich nicht gerechnet, aber bei meinem anderen Pferd weiß ich auch, dass es nicht mehr ewig dauern wird und habe große Angst davor. Mir hat es etwas geholfen nochmal explizit mit dem Besitzer abzusprechen, dass ich rechtzeitig angerufen werde wenn irgendwie möglich, sodass ich dabei sein kann, das ist mir sehr wichtig. Ansonsten kann man denke ich nur versuchen, die Angst in den Hintergrund zu stellen, jeden Moment bewusst zu genießen und vielleicht darauf zu achten ein paar Bilder und Videos als Erinnerung zu machen, es ist auf jeden Fall für mich sehr schön, dass ich viel Bildmaterial von dem verstorbenen Pony habe.

Alles Gute dir und deiner Pflegebeteiligung, ich hoffe ihr habt noch viele tolle Erlebnisse zusammen <3

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

es hilft, darüber zu sprechen.

nicht mit fremden leuten im internet.

sondern mit deiner familie, mit den besitzern des pferdes - und auch mit deinen mitreitern am stall, die das pferd unter umständen schon sehr lange kennen.

im letzten jahr ist bei uns am stall nur ein pferd über die regenbogenbrücke gegangen.

viele schimpfen dies jahr über den zu kühlen und verregneten sommer. aber es ist ein sommer, der alten pferden noch eine gnadenfrist gewährt...

sei dankbar dafür.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Sterben gehört zum leben. Egal ob das Freunde, Eltern oder Haustiere sind.

Da musst du als erstes mal entscheiden wie sehr du unter der Angst leidest. Man kann für praktisch allem soviel Angst haben das es das leben kaum noch lebenswert macht. Das würde sich dann Angststörung nennen.

Dafür gibt es z.B. selbsthilfegruppen wo sich leute treffen die auch unter Ängsten leiden und Erfahrungen wie man damit besser klarkommt austauschen.

Wenn du das nicht für so schlimm hälst bleibt nur Zähne durchbeißen und durch.


Ninchenpony 
Beitragsersteller
 20.08.2021, 20:41

Nein, so schlimm ist es nicht. Vielleicht sollte ich es tatsächlich einfach ignorieren und mich freuen solange er noch da ist.

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Asporc  20.08.2021, 20:44
@Ninchenpony

Wenn das geht würde ich das so machen. Wenn das nicht klappt überlege dir mal zu einem Gruppentreff zu gehen. Angstgruppen gibt es fast überall und da kann man (ausreichend niedrige inzidenz vorausgesetzt) einfach so zum termin auftauchen und sich das mal ansehen.

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Damit muss man nun mal leben, jeder muss einmal gehen. Glaub mir, dem Pferd geht es danach besser, in hohem Alter leidet man oft nur noch.


Ninchenpony 
Beitragsersteller
 20.08.2021, 20:34

Da bin ich mir ebenfalls sicher. Nur möchte ich bis er dann geht nicht die ganze Zeit mit dieser Angst leben. Ich finde es schon blöd wenn ich mal wieder komme und es ihm dann besonders blöd geht. Ich treffe die Entscheidung ob man ihn jetzt einschläfert nicht.

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DerNico  20.08.2021, 20:36
@Ninchenpony

Wenn es ihm noch gut geht, warum einschläfern?

Mach das beste, was noch geht mit ihm, damit du später weißt, dass du eine gute Zeit mit ihm hattest.

Trauern und Angst haben, dass er stirbt bringt doch nix.

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pony  20.08.2021, 23:22
@Ninchenpony

der tod begegnet jedem - es ist besser, man macht sich mit seiner anwesenheit vertraut.

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Dahika  21.08.2021, 14:34
@Ninchenpony

Ja. versteh ich. Und das ist auch mit das Schlimmste: die Entscheidung kann einem keiner abnehmen! Aber, bis es soweit ist, wirst du mit dieser Angst leider leben müssen. Mir hat es geholfen, mich entlastet, wenn ich mir sagte: Ich kann es nicht ändern!

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