Angehörige - besser Pflegeheim oder 24h?

6 Antworten

Hallo!

In meiner Familie gab es vor kurzem einen ähnlichen Fall. Es wurde sich letztendlich für einen Heimplatz entschieden und das war die beste Entscheidung die für die Dame getroffen werden konnte.

Sie kann dort (auch alleine) in einen kleinen angelegten Garten (Park), es gibt tägliche Veranstaltungen, die sowohl den Körper, als auch den Kopf anregen, es gibt Gleichgesinnte, es gibt täglich frische, ausgewogene Mahlzeiten, es wird sich einfach gekümmert. Und auch wenn von uns mal zwei, drei Tage kein Besuch stattfinden kann, ist immer Gesellschaft da.

Für die Dame die ins Heim kam war es erstmal schwer (auch wegen der Demenz).. es gab viele Tränen, viele Auseinandersetzungen und einige Diskussionen. Mittlerweile blüht die aber total auf, freut sich auf Bingo, Basteln, Sitz-Yoga, „tanzen“, vorlesen und co.

Einmal wöchentlich kommt das Tierheim vorbei, mit zwei, drei Hunden, die Lächeln in die Gesichter zaubern und für Stimmung sorgen.

Auch wenn so eine Entscheidung schwer fällt, manchmal ist sie die absolut Richtige und vor allem die Beste!

Keine persönliche Erfahrung, nur Meinung.

Ich würde persönlich damit rechnen das die Chance höher ist das sich der Umfang von dingen die sie kann eher verringert als das sich da besserung einstellt. Wir reden hier ja von alter, nicht von einer heilbaren Krankheit.

Das spräche aus meiner Sicht für ein Pflegeheim.

Der zweite Punkt ist das ihr jetzt schon erschöpft und frustriert klingt. Ihr müsst hier auch an eure gesundheit denken. Lieber entspannt und zufrieden regelmäßig besuchen als gestresst und gefrustet im selben Haus. Das ist ja auch dem umgang miteinander nicht förderlich.

Ggf mal die Mutter fragen.

Nicht wo willst du lieber sein (da ist zuhause wohl fast garantiert die Antwort) sondern "Wie ist das essen hier so?" "magst du die Pfleger?" wenn es wirklich ein dringendes Argument gegen das Pflegeheim gibt bzgl. Qualität der Pflege kommt das so raus.

Bzgl Verwandschaft, wenn wer druck macht darf die Person gerne einziehen und die Pflege übernehmen danke für das angebot. Es ist meist einfavh druck zu machen wenn man selbst nicht die Konsequenz hat.


Jekanadar  28.05.2024, 08:58
wenn wer druck macht darf die Person gerne einziehen und die Pflege übernehmen danke für das angebot

Ist einer Bekannten "passiert". Der demente Vater hat sich immer bei ihrem Bruder darüber beschwert, dass er schlecht behandelt wird, nichts zu essen bekommt, eingesperrt wird usw. Das stimmte natürlich nicht, aber hey.

Der Bruder hat den Vater dann zu sich geholt. Von einem Hof mit Pferdehaltung in eine nicht ganz 100m² Wohnung in einer Großstadt. Zwei Wochen später wollte er ihn zurück bringen. Sie hat dankend abgelehnt.

0
dieLuka  28.05.2024, 09:40
@Jekanadar

Ja so kanns kommen.

Die andere alternative ist das die leute plötzlich ihre Meinung ändern oder vergessen das sie eine haben.

0
Meine externe Familie stellt sich alles so einfach vor

Das ist der Knackpunkt. Wer keinerlei Berührungspunkte damit hat, was es bedeutet einen Familienangehörigen rund um die Uhr zu betreuen, weiß gar nicht, welche Abstriche man als Pflegender machen muss. Lass dir da auf keinen Fall reinreden.

Meine Eltern haben sehr lange Oma gepflegt. Mutter kommt aus der Branche und weiß, was das für Arbeit bringt. Es gab ab dem Zeitpunkt keine gemeinsamen Urlaube oder Ausflüge mehr. Es musste immer jemand zu Hause sein, um eine Auge auf Oma zu haben. Wir sind nicht mehr als Familie essen oder schwimmen gegangen. Ich hab das nicht so vermisst, meine Schwester und ich waren relativ selbstständig, aber im Nachhinein sehe ich, was meine Eltern wirklich geleistet haben.

Wenn ihr ein gutes Pflegeheim habt, spricht wirklich nichts dagegen, dieses auch in Anspruch zu nehmen. Meine Eltern haben von Anfang an gesagt, dass sie uns Kindern nicht die Pflege auf Auge drücken wollen, wenn es mal so weit ist.

Die Pflege von Angehörigen, insbesondere wenn sie auch noch dement sind, ist eine sehr große Herausforderung und extrem belastend für alle. Ich kenne das von meiner Oma, die etwa 2 Jahre bei uns (bzw. meinen Eltern) mit gelebt hat. Im Prinzip musste immer jemand da sein und ihr alles immer wieder zeigen. Insbesondere wenn die Unterstützung vom Rest der Familie nicht gegeben ist, würde ich davon abraten das weiter zu machen.

Ich kann natürlich verstehen, dass man einen geliebten Menschen ungern in ein Pflegeheim abgibt, aber dort sind Profis, die wissen wie das funktioniert.

Oha das kenne ich zu gut. Ich würde dir den tip geben, es bei den pflegeheim zu belassen. Klar liebt man seine Eltern, aber es ist eine immense Belastung die Pflege neben dem Beruf zu stemmen.

Mich hat es an den Rand der Verzweiflung getrieben und mich fast zerstört. Jeder der eine person zu Pflege hat, wird es kennen.

Deine Mama wird mehr davon haben, wenn du sie regelmäßig im heim besuchst, als wenn du unausgeglichen die Pflege übernimmst.

Heimkostenübernahme durch Angehörige erfolgt nur, wenn das Einkommen über 100000 Euro im Jahr liegt.