And die Südtiroler: Italiener oder Deutsche?

🇩🇪 93%
🇮🇹 7%

15 Stimmen

isegalloll  21.02.2024, 15:49

wenn dann wäre die Frage Italienisch oder ÖSTERREICHISCH.

AchatzWitzleben 
Beitragsersteller
 21.02.2024, 15:50

Österreichisch ist deutsch. Österreich erfüllt nicht die Kriterien einer Nation. Es war früher lediglich einer von vielen deutschen Staaten im HRR später Deutscher Bund

isegalloll  21.02.2024, 15:50

nein sind sie nicht bitte akzeptiere das endlich. Niemand teilt deine Meinung.

AchatzWitzleben 
Beitragsersteller
 21.02.2024, 15:53

Österreicher haben weder eigene Sprache noch Kultur. Das sind aber die Voraussetzung für eine Nation.

isegalloll  21.02.2024, 16:00

Da merkt man das man einer auf gscheid macht aber eigentlich keine Ahnung hat wovon man redet

AchatzWitzleben 
Beitragsersteller
 21.02.2024, 16:47

Jörg Haider hat sehr für die deutsche Nationaleinheit gekämpft

Seinerzeit noch BRD+DDR+Österreich+Südtirol

6 Antworten

🇩🇪

Man kann es drehen und wenden wie man will, Südtirol ist mehrheitlich Teil des deutschen Sprachraumes, um genau zu sein, des bairischen, genau so wie der Großteil Österreichs und des "süd-östlichen" Bayerns. Der Sprachwissenschaftler Wilhelm v. Humboldt (1767–1835) hat Sprache als das bildende Organ des Gedanken bezeichnet. Er meint damit nicht, dass die Sprache den Gedanken (und mithin das Denken und Sein) erst schafft, sondern dass sie ihn formt. Wen es interessiert, hier ist ein ausführlicher Artikel zum Sprachraum https://www.bairische-sprache.at.

Historisch, kulturell und auch sprachlich ist Südtirol ein Teil Österreichs, so wie Nord- und Osttirol. Daran ändert auch willkürliche Grenzziehung und über hundert Jahre "Zwangsitalienisierung" nichts.

Was die Bevölkerung eines Landes möchte, das hat in der Weltpolitik noch niemals eine Rolle gespielt, was man leicht auch an diesem Beispiel beobachten kann.

Die Annexion des südlichen Teils Tirols durch Italien und die zwangsweise Italienisierung/Assimilierung der deutschsprachigen und ladinischen Bevölkerung ab 1920 waren völkerrechtswidrig.

Was Südtirol bzw. seine Bevölkerung heute wirklich will, das könnte man leicht durch eine Volksabstimmung herausfinden. Dies wird aber seit Anbeginn verhindert. Man lässt die Zeit für sich arbeiten.

Was der italienische Staat will ist klar. Er ist auf Südtirol angewiesen, weil von da her das meiste Geld fließt, in das ansonsten hoch verschuldete Italien.


Matteo740  21.10.2024, 01:53

Südtirol/Alto Adige ist nach dem ersten Weltkrieg als Kriegsbeute von Italien annektiert worden. Italien wollte 1914 nicht in den Krieg hineingezogen werden, obwohl es ein Abkommen mit Österreich/Ungarn hatte, es gab jedoch eine kriegerische Faktion (Irredentisten) die unbedingt einen Krieg haben wollten, mit dem erklärten Ziel die Provinzen Trento und Trieste von den Österreichern zu befreien und heim in die neu gegründete Nation (1860) zu holen. Dazu gehörten auch die italienischsprachigen Territorien Istrien und Nord-Dalmatien. England und Frankreich setzten über Geheimdiplomatie alles daran diese Faktionen zu bestärken und Italien auf ihrer Seite in den Krieg zu ziehen, dazu kamen großzügige Versprechungen über Territorien und Kolonien. Einer ihrer Agenten hiess Benito Mussolini, zur Zeit Redakteur bei der großen Sozialisten Zeitung "Avanti" (vorwärts), dieser hatte die Aufgabe die sozialistischen Arbeiter aufzuwiegeln und kriegsreif zu machen. Das Unterfangen hatte Erfolg und 1915 trat Italien in den Krieg ein. Nach dem Krieg und 650.000 Tote in den Bergregionen zwischen dem Carso und Slowenien, hatten die Alliierten aber ihre Versprechungen wieder vergessen und die Beziehungen begannen zu bröckeln. Südtirol wurde als Faustpfand militärisch besetzt und 1920 offiziell annektiert. Das war aber eine recht karge Kriegsbeute, da Südtirol damals eine bettelarme Region war, zum großen Teil durch Landwirtschaft und Viehzucht geprägt war. Dazu kam die Feindseligkeit der lokalen Bevölkerung. Dies verschlechterte die Beziehungen zu den Allierten noch weiter. Auch Mussolini, der jetzt nicht mehr auf der Payroll der Engländer stand, hegte Rachegelüste und sprach nur vom "betrogenen Sieg". In 1921 kam die die neu gegründete Faschistische Partei an die Macht und in 1924 wurden im Handstreich auch Istrien und Dalmatien annektiert. Seit dieser Zeit hat sich der Status von Südtirol nicht mehr geändert. Südtirol ist heute, so wie Schlesien und Ostpreußen, von allen de facto akzeptiert, Teil des italienischen Staatsterritorium, mit dem Unterschied dass es eine "Regione a statuto speciale", also Region mit sonderstatus mit einer Teilautonomen Sonderverwaltung ist.

"Österreicher haben weder eigene Sprache noch Kultur."
Wie bitte?

Was die Sprache betrifft: Hast du ein Ohrenleiden, dass du den Unterschied nicht mitbekommst?

Umgekehrt: Die Deutschen nehmen sich die Sprachhegemonie über alles "Deutsche" heraus, dabei sollten sie die Sprache, nach der sie ihr Land bennennen, erst selbst einmal lernen.
Österreich gibt es "amtlich" seit 976, Deutschland seit 1871.
Österreich war immer ein Völkergemisch, ein Vielvölkerstaat. Die deutschen Länder eigentlich auch, nur mit weniger fremdsprachlichem Anteil.
Tirol ist an und für sich eine eigene Nation :-)


xxHistoryxx  31.03.2024, 16:18

Österreich war ein Teil von Bayern, auch wenn das jetzt schon mehr als 1.000 Jahre her ist, und war in der ein Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation sowie in der neueren Zeit ein Teil des Deutschen Bundes und Teil des Deutschen Reiches, nachdem es die Wehrmacht unter der Führung eines Österreichers widerstandslos das Land annektieren ließ. Österreich war immer Bestandteil einer sog. „großdeutschen Lösung“. Man spricht in Österreich dieselbe Sprache, man hat zu einem Großteil dieselbe Geschichte und die Kultur ist geradezu identisch. Österreich ist ein eigener und auch anerkannter Staat, mit einer seit ungefähr 200 Jahren großteils eigenen Geschichte, aber die Bevölkerung ist überwiegend deutsch, spricht deutsch (auch wenn sie mit abgewandeltem bayrischen Dialekt sprechen) und sieht (süd-)deutsch aus.

Österreich ist kein Vielvölkerstaat mehr, hat aber in bestimmten Orten einen recht hohen Ausländeranteil. Südtirol gehört(e) zu Österreich und die Bevölkerung dort ist auch überwiegend nicht italienisch. Etwas anderes zu behaupten wäre grob falsch.

Was ich dennoch nicht sagen würde, ist, dass Österreich oder Südtirol zu Deutschland gehört. Für mich ist Österreich wie Singapur im Verhältnis zu China: Unterschiedliche Staaten, aber mit denselben Volksleuten.

🇩🇪

Es gibt in Südtirol Menschen, die sich italienisch fühlen; das sind natürlich vor allem die zugewanderten Italiener und einige Opportunisten. Die Mehrheit der Südtiroler fühlt sich deutsch. Auch offiziell ist in allen Veröffentlichungen der Landesregierung immer nur von deutscher Minderheit, von deutscher Schule und von deutscher Kultur die Rede. Südtirol ist 1920 von Italien als Kriegsbeute annektiert worden, die Grenze am Brenner wurde unüberwindbar. Südtirol hat daher die österreichische Nationenbildung, die erst nach 1920 einsetzte, nicht mitmachen können.

Das kann durch Generation unterschiedlich sein. Die Älteren tendieren wahrscheinlich eher nach Österreich.