An die Modellbauer und Experten. Ist die Kohle wegen zuviel Volt weggebrannt, oder war's ein Fertigungsfehler?
Ich habe gestern zum X-ten Mal meinen Akkustaubsauger repariert und dieses Mal den Motor getauscht.
Natürlich konnte ich es nicht lassen und habe den Motor geöffnet.
Auch, weil er wie ein Gewürzstreuer schwarzes Mehl ausspuckte.
Im Innern entdeckte ich, dass eine Motorkohle komplett weggebrannt war und die andere zwar auch schon weit runter war, aber trotzdem finde ich den Verschleiß sehr ungleichmäßig.
Beide Federzungen haben vom Gefühl her die selbe Andruckkraft.
Mir fallen 5 Thesen ein:
- Immer Plus an dem selben Anschluss.
- Zu hohe Drehzahl.
- Zu viel Volt.
- Schlechte Kohle.
- Minimal geringere Federspannung.
Was sagt die Community?
(Ich frage nur aus Interesse und weil mir diese Ungleichheit seltsam vorkommt.)
(Die Geschichte von diesem Staubsauger ist in meinen Augen, witzig und interessant. Aber ich möchte sie nicht in die Frage pflastern, weil zu lang und nicht für jeden von Interesse.)
4 Antworten
An der Polung liegt's normalerweise nicht. Der Strom fließt überall gleich hoch, somit auch an beiden Kohlen. Funken und Abrieb gibt's dann an beiden Kontakten.
Ich halte aber die Art der Federung für eine Fehlkonstruktion, weil der Kommutator des Staubsaugers in seiner Drehrichtung dagegen drückt. Dadurch könnte es dazu kommen, dass der Kommutator beim Drücken die Kohlen zum Vibrieren bringt - ähnlich einem Gummiabzieher, wenn man ihn drückt anstatt ihn zu ziehen. Und das erhöht den Abrieb gewaltig.
Dass die noch vorhandene Kohle so dezentral ausgehöhlt ist, dürfte daran liegen, dass die Kohlen konstruktionsbedingt mit zunehmendem Abrieb nicht automatisch mittig auf dem Kommutator liegen.
Und dass nur eine Kohle dermaßen vernichtet wurde, das kann eigentlich nur an einer unterschiedlichen Federspannung bzw. mangelhafter gleichmäßiger Zentrierung der Federbleche liegen.
Alles in allem spricht das m.E. für einen bereits im Fertigungsprozess eingebauten Produktmangel.
Akkuschrauber laufen in beide Richtungen.
Mal löst man eine Schraube, mal zieht man eine an.
Alles in allem ist das aber nur eine Vermutung meinerseits.
So jedenfalls hätte ich den Schaden im Repar Café zu erklären versucht.
Damit hast Du mich total aus dem Konzept gebracht!
Vergiss mal den Teil mit dem Rückwärtslauf. Den lösche ich auch aus meiner Antwort wieder raus.
Im Ernst? Dann war der Motor auf jeden Fall eine Fehlkonstruktion, weshalb Du Kulanz einfordern solltest, falls die Garantie abgelaufen ist.
Da muss ich meine Antwort wohl nochmals korrigieren.
Langsam. Nicht dauernd korrigieren. Ich komm nichtmehr mit.
Sorry. Manchmal bringe ich mich selbst aus dem Konzept. Willkommen in meiner Welt. ;-)
Dein Satz:
"Die Kohle kann konstruktionsbedingt mit zunehmendem Abrieb nicht automatisch mittig auf dem Kollektor liegen."
Das sieht man an der noch halbwegs vorhandenen Kohle. Ja das würde bei anderer Drehrichtung noch ganz OK funktionieren.
Aber wenn sich das etwas verknickt, dann schrubbt der Kommutator extrem gegen die Kohle.
Das könnte es vielleicht tatsächlich gewesen sein.
So auch meine Vermutung, falls wir jetzt nicht doch wieder beim Akkuschrauber sind...
Nein, der Staubsauger ist kein Transformer. Das dachte nur meine Tastatur.
Kulanz lasse ich aber nicht machen. Der Hersteller ist unbekannt, der Händler existiert nichtmehr und meine Reparaturen waren nur durch Veränderungen und Umbauten möglich.
Jetzt habe ich einen Modellflugmotor von Motraxx (Conrad Versand) eingebaut.
Wenn die mal nass würde kann das schon sein ansonsten ist es möglich durcht Überlastung oder zu hoher Drehzahl
Naja diese Schleifkontakte nutzen sich ja sehr sehr langsam ab. Wenn da auch nur minimale Unterschiede in Zusammensetzung oder Anpressdruck sind dann schleifen die sich auch über die lange Laufzeit unterschiedlich schnell ab. Und dieser kleine feine Unterschied ergibt dann aufgrund der langsamen Abnutzung diesen großen Unterschied.
Dieses Phänomen hast du aber immer. Auch bei Bremsen von Auto oder Fahrrad zum Beispiel.
Ah!
Du meinst, dass dieser kleine Unterschied sich über die Betriebsstunden immer mehr summiert hat, bis zum Kollaps.
Ja, genau
Das lässt auch nicht wirklich vermeiden. Man kann höchstens nach gewisser Zeit die Kontakte tauschen. Damit kann man vielleicht bisschen mehr Lebenszeit rausholen aber das geht nicht bei allen Sachen und die gewonnene Zeit ist meist auch nicht viel.
Wäre theoretisch sogar gegangen, weil die Kontakte von innen geschraubt sind.
Aber der Kommutator hat auch schon viel Substanz verloren und von der einen Feder dann noch den Rest bekommen.
Interessanterweise sind die Gleitlager vom Motor noch top in Ordnung.
Solche Motoren von Mabuchi, Igarashi und anderen Herstellern hat man vor 25 Jahren schon in der Großpackung (eine Steige "Eierkarton") für 1DM das Stück bekommen, obwohl sie damals noch aus Japan kamen. Heute ist das Chinaware für ein paar Cent.
Die ganz billigen Dinger mit Plastiklagerschild haben wir damals, bevor Brushless bezahlbar wurde, im Modellflug garnicht verwendet, weil sie in jeder Hinsicht viel schlechter waren als die geringfügig teureren Motoren mit Metall Lagerschild. Wegwerfmotoren waren es aber damals schon, wir haben sie planmäßig in 0,5 bis 5 Betriebsstunden verheizt weil nur durch Überlastung ein akzeptables Leistungsgewicht zu erreichen war. Die 540er/550er Größe war langlebiger als die kleinen 380er, hat aber nie das gleiche Leistungsgewicht erreicht.
Ich gehe davon aus, dass hier suboptimale Konstruktion und schwankende Materialqualität des Motors mit grenzwertiger Belastung und ungenügender Kühlung im Staubsauger zusammenkommen.
Jetzt hast du mich richtig angeschärft.
Ich schau mal in welcher Drehrichtung der gelaufen ist.
Oh, kann noch bearbeiten: Auf Schieben belastet.