Was ist mit der Deutschen Wertarbeit passiert?

5 Antworten

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Damals wurde gebaut um das Land wieder aufzubauen, für die Zukunft, langliebigkeit usw.

Heute wird gebaut für den profit. Und für nichts anderes.

Also ja, ich behaupte es wird absichtlich billig bestellt. Damit es bewusst auch wieder nach ner weile kaputtgeht, und man nochmal kassieren kann für die reparatur oder eben durch einen ersatz :)

Rein geschäftlich ist das eindeutig das bessere Prinzip, als wenn leute 100 Jahre wie du es schreibst, NIE wieder sowas kaufen müssen.


MaximilianX395 
Beitragsersteller
 19.02.2024, 12:19

Was würde passieren wenn sich einer dagegen stellt und etwas Konkurrenzfähiges von Qualität so wie damals herstellt, jeder würde doch bei ihm kaufen?

ichweisnetwas  19.02.2024, 12:21
@MaximilianX395

Vermutlich ja. Aber dieser jemand könnte sich nicht lange über wasser halten. Wie gesagt. Stell dir vor es kaufen alle bei ihm. Brauchen dann quasi nie ne Reparatur oder Ersatz.

Dieser jemand geht dann zwangsläufig pleite. Weil er vermutlich auch laufende Kosten hat.

Es funktioniert einfach nicht so wie du dir das vorstellst.

ne Millionen gewinn ist ganz schnell weg wenn man fixkosten zu zahlen hat im geschäftsleben. Nur um es mal grob zu umschreiben.

Dolfuss  19.02.2024, 12:44
@MaximilianX395

Man könnte Theoretisch Glühbirnen bauen die Nie ausbrennen würde. 3 mal darfst du raten warum die keiner Verkauft.

MaximilianX395 
Beitragsersteller
 19.02.2024, 13:56
@ichweisnetwas

Hmm... da hast du leider recht, gibt sogar ein Beispiel: Steenbeck. Dadurch das sich aber alles entwickelt muss das doch nicht immer Zwangsläufig der Fall sein, nachhaltiger wäre es auf jedenfall!

Wohl eher liegt es an der Gewinnmaximierung. Wer billig baut, spart Geld, und wer Geld spart, macht mehr Gewinn.

Bei den Autos ist es so, dass man diese der Umwelt zuliebe mit Techniken versieht, die den CO² Ausstoß minimieren sollen. Ob man mit der Technik den Motor einen gefallen tut, darüber kann man sich streiten. Immerhin sorgen verstopfte AGR Ventile für Umsatz in den Werkstätten. Obwohl es eine schmutzige Arbeit ist. Und die Hersteller von AdBlue sind bestimmt auch keine Firmen die am Hungertuch nagen.

Hinzu kommt der aktuelle Trend des Downsizing. Die Motoren sollen immer weniger Sprit verbrauchen, der CO² Ausstoß immer niedriger sein. Und so werden selbst die kleinsten Motörchen mit immer mehr Turboladern aufgepumpt.

Früher kam Leistung durch Hubraum. Heute kommt Leistung durch den Turbolader. Und wenn man >250PS aus einer 2 Liter Maschine rausholen will, muss der Turbolader schon ein bisschen "pressing" in den Ansaugtrakt machen. Aber im Gegensatz zu einem Druckluftkompressor. Ist der Motor kein Kessel, der viel Druck aushält.

Oder man geht aus Sicht der Elektronik, zu geplanter Obsoleszenz. Mit einem Fernseher der >= 20 Jahre hält, verdient man nichts. Da werden also ein paar hitzeempfindliche Bauteile, in die Nähe einer Hitzequelle verbaut. Und ich kenne die Lebensjahre die man plant nicht, aber sagen wir mal alle 10 Jahre ein neuer Fernseher, sorgt schon ab der Hälfte der ursprünglichen Zeit, dass man sich ein neuen Fernseher kaufen muss. Der Hersteller verdient also in 20 Jahren bereits an 2 Geräten.


Rotfuchs716  15.07.2024, 23:06

aber wozu 250 PS raus holen wenn 100 PS reichen würden? Weshalb immer mehr PS bei immer mehr Geschwindigkeitsbeschränkungen und Radarfallen? Ich hab schon mit 75 PS Mûhe die Tempolimits der Politiker einzuhalten!

Miniaturwelt  19.02.2024, 12:41
Oder man geht aus Sicht der Elektronik, zu geplanter Obsoleszenz. Mit einem Fernseher der >= 20 Jahre hält, verdient man nichts. Da werden also ein paar hitzeempfindliche Bauteile, in die Nähe einer Hitzequelle verbaut. Und ich kenne die Lebensjahre die man plant nicht, aber sagen wir mal alle 10 Jahre ein neuer Fernseher, sorgt schon ab der Hälfte der ursprünglichen Zeit, dass man sich ein neuen Fernseher kaufen muss. Der Hersteller verdient also in 2

Was bei dem technischen Wandel auch kein Problem ist. Ein Oberklasse-Fernseher von vor 10 Jahren ist heute ohnehin nicht mehr konkurrenzfähig

Die Frage ist immer: Was bist Du bereit für ein Produkt zu zahlen?

Da die meisten Menschen immer nur billig, billig, billig wollen (und viele sich auch gar nicht mehr leisten können), mussten die Unternehmen reagieren und die Produktion ins Ausland verlagern, da dort die Löhne günstiger sind. Zuerst nach Osteuropa und schließlich nach Fernost.

Nur, wenn Du bereit bist Qualität zu bezahlen, dann klappt das auch.

Qualität ist eben weltweit nicht konkurrenzfähig, weil zu teuer und langsam. Und wer verkaufen will muss ja auch für Defekte sorgen. Und Innovation, Fortschritt und wirtschaftliche Stärke ist eben nur unter bestimmten Rahmenbedingungen möglich, die Deutschland immer weniger bietet.

Mit der Globalisierung sank vorallem der Preis vieler Güter. Das hatte zur Folge, dass die Qualität bei diesen günstigen Produkten natürlich auch sank.

Wer aber heute noch Produkte kauft, die in einer ähnlichen Preisklasse kämpfen wie früher, muss auch nicht auf deutsche Wertarbeit verzichten.

Aber du hast schon Recht - ich würde heute auch kein deutsches Auto mehr kaufen. Was aber nicht unbedingt nur an der Qualität, sondern vorallem an der Denkensart deutscher Automobilhersteller liegt. Wie man hier an ein Auto im Produktionsprozess herangeht gefällt mir nicht.