Altern nach Beruf?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Würde ich nicht so sagen, daß es eine Tendenz gibt.

Jeden prägt das Leben und die gemachten Erfahrungen anders. Zudem kommt ja auch noch die grundlegende Persönlichkeit einer Person.


rotesand 
Beitragsersteller
 01.08.2023, 23:36

Danke!

Mir fiel es nur insofern auf, dass ich typische "alte Arbeiter" fast durchweg als rechthaberisch, engstirnig, nicht besonders freundlich und teilweise unehrlich bis verlogen erlebt habe, ältere "Gebildete" aber durchweg als eher sympathisch, korrekt und vor allem ehrlich - sowohl im Bekanntenkreis als in der Nachbarschaft.

Liegt ggf. auch daran, dass ich in meiner Heimat für viele Arbeiter der Akademikertrottel war, der für Landwirtschaft und Fabrik "zu blöd" gewesen sei, aber es in eine "überbezahlte Stelle" geschafft habe. Da gab es immer Ärger.

1

Ich denke, das hat weniger mit der Bildung als mehr mit der körperlichen Anforderung zu tun. Menschen mit körperlich sehr fordernden Berufen bekommen evtl. früher gesundheitliche Probleme. ICh kenne einen Gärtner und einen Fliesenleger, die beide knapp um die 40 starke gesundheitliche Einschränkungen hatten, der Fliesenleger musste den Beruf wechseln, der Gärtner wollte nicht, war aber nach der Arbeit zu nichts mehr zu gebrauchen und stand unter Schmerzmitteln (Rücken, Bandscheibe).

Das passiert einem Lehrer eher selten.

Davon abgesehen gibt es aber auch gebildete Menschen in körperlich wenig fordernden Berufen, die einfach einen "schlechten" Lebensstil haben und wenig Sport machen, viel Fettiges/ Fertiggerichte essen, viel Süßes essen, Alkohol trinken, rauchen - und davon Folgeschäden erleiden können, die ihre Gesundheit massiv einschränken.

Nicht jeder, der formal gebildet ist, wendet das Wissen auch an bzw. interessiert sich für die eigene Gesundheit.

Wer es bis über 80 geschafft hat, hatte schon ein relativ gesundes Leben. Wer sehr ungesund lebte, schafft es meist nicht bis zur 80. Auch hier gibt es Ausnahmen. Es gibt Menschen, deren Körper und Immunsystem das ungesunde Leben eher verzeiht als das bei anderen der Fall ist.

Und die meisten Menschen werden auch eine Mischung vieler Faktoren haben, also Sport getrieben, aber immer viel Alkohol getrunken, wenig Schlaf und viel Stress gehabt, aber gesund gegessen usw. Da wird es dann schwierig, vorherzusagen, welcher Faktor den größten Einfluss hat.

Ein wichtiger Faktor könnte das Sozialleben, besonders im Alter sein: Wer ganz alleine ist oder sich zurückzieht, entwickelt möglicherweise eher depressive Züge, kümmert sich nicht mehr gut um sich, geht nicht mehr regelmäßig zum Arzt oder setzt dessen Anordnungen nicht um. Hat auch weniger Bewegung, weil er evtl. nur noch zu Hause ist, den Haushalt verkommen lässt, weil alles (sich anziehen, waschen, den Haushalt machen, für sich einkaufen/ kochen etc.) keinen Sinn mehr hat, weil keiner mehr da ist, mit dem er das teilen könnte.


rotesand 
Beitragsersteller
 01.08.2023, 23:38

Vielen Dank, das ergibt Sinn.

Mir fiel es nur insofern auf, dass ich typische "alte Arbeiter" fast durchweg als rechthaberisch, engstirnig, nicht besonders freundlich und teilweise unehrlich bis verlogen erlebt habe, ältere "Gebildete" aber durchweg als eher sympathisch, korrekt und vor allem ehrlich - sowohl im Bekanntenkreis als in der Nachbarschaft.

Liegt ggf. auch daran, dass ich in meiner Heimat für viele Arbeiter der Akademikertrottel war, der für Landwirtschaft und Fabrik "zu blöd" gewesen sei, aber es in eine "überbezahlte Stelle" geschafft habe. Da gab es immer Ärger.

0