Als Erzieher manche Kinder mehr ins Herz schließen, als andere?

10 Antworten

NATÜRLICH darfst du einige Kinder mehr mögen als andere! Das ist völlig normal.

Das sollte aber NICHT dazu führen, dass du sie bevorzugst und nur mit ihnen spielst/ sie förderst. Du bist dort für alle zuständig. Trotzdem darfst du menschliche Gefühle haben!


Kevin001258 
Beitragsersteller
 30.07.2022, 22:40

natürlich spiele ich mit allen Kindern. Das erklärt sich von selbst. Aber die Kinder kommen ja zumeist von sich. Daher diese Zeitangabe

Du bist auch nur ein Mensch. Selbst Lehrer haben Schüler, die sie bevorzugen.

Das habe ich selbst mal an einem Beispiel herausgefunden: ein Klassenkamerad hat vor dem Unterricht meine Hausaufgaben abgeschrieben. Es ging um einen freien Text. Jeder in der Klasse sollte seinen Text vorlesen. Wir haben exakt das selbe gehabt. Er bekam Lob und die beste Note der Klasse. Ich bekam eine 3.

Also wie du siehst, soetwas ist absolut menschlich. Du musst nur lernen, auch mal mit den anderen Kindern zu spielen. Aber das kommt mit der Berufserfahrung

Erzieher sind auch nur Menschen und werden sicher versuchen, alle gerecht zu behandeln. Aber es kommt natürlich immer vor, dass man sich mit einigen besser versteht und mit denen dann auch lieber was macht, weil es auch meistens einfacher und schöner ist. Auch Elter, die ihre Kinder gleich gerne haben, kommen oft mit einem davon besser aus.

Nicht alle Kinder brauchen deine Aufmerksamkeit gleich stark. Manche Kinder sind ganz zufrieden, wenn du sie einfach spielen oder zeichnen oder basteln lässt. Die wollen gar nicht so sehr von dir geliebt werden.

Verletzend ist es für ein Kind, wenn du mit dem einen Kind Dinge teilst, während du andere zurück stösst, obwohl diese eigentlich auch mitmachen wollen. Ich fühlte mich als Kind von meinem Grossvater zurück gestossen, als er bei einem Spaziergang sagte: "Das ist Chrigis und und mein Haus." (Chrigi ist mein Cousin und etwa in meinem Alter.) Er hat bei dieser Hütte jeweils mit Chrigi gespielt, liess mich aber nicht dabei teilhaben. Das hat mich verletzt.

In den allermeisten Fällen ist das ziemlich einfach, alle Kinder, die wollen an einem Spiel oder an einer Geschichte teilhaben zu lassen. Als meine jüngere Tochter zur Welt kam, habe ich immer mit der älteren zusammen für die jüngere gesorgt, wenn die ältere etwas mit mir machen wollte. Ich habe mich fast nie nur mit der einen Tochter beschäftigt und die andere zurück gestossen. Wer mitspielen wollte, durfte. So lernen die Kinder auch, miteinander friedlich umzugehen.

Ich glaube, die Frage, welches Kind du lieber magst, spielt nur dann eine Rolle, wenn du einige ausschliesst. Solange alle dabei sein dürfen, ist das nicht so wichtig.

Man bevorzugt immer jemanden. Auch Eltern bevorzugen ein eins ihrer Kinder. Ist halt so. Was du tun kannst, ist immer im Bewusstsein bleiben, immer in das Kind hinein versetzen und alle gleich zu behandeln.