Allgemeinbildendes Gymnasium?

4 Antworten

Hier eine sehr ausführliche Antwort. Bezieht sich ausschließlich auf das Land Baden Württemberg:

1.      Wechsel in die Oberstufe an ein allgemeinbildendes Gymnasium

G9 Gymnasium: Klasse 11-13

G8 Gymnasium: Klasse 10-12

Voraussetzungen: Französisch muss in der Realschule belegt worden sein.

Durchschnitt aus den Fächern Mathe, Englisch und Deutsch im Abschlusszeugnis der Realschule von mindestens 2,3 (gut, gut, befriedigend)

Info: Das allgemeinbildende Gymnasium ist ein durchgängiger Bildungsgang von Klasse 5-12, bzw. 5-13. Die Lehrpläne in der Oberstufe sind nicht darauf eingestellt, dass Realschüler dazustoßen. Aus diesem Grund muss die zweite Fremdsprache schon an der Realschule erlernt werden.

Da sich die Lehrpläne in der Mittelstufe an einem Gymnasium von einer Realschule unterscheiden, starten die Realschüler (vor allem in Englisch, Mathe und den Naturwissenschaften) mit „Wissenslücken“ in die Oberstufe. Dementsprechend ist im Vorfeld Eigeninitiative gefragt. Diese Möglichkeit wird daher auch nur sehr selten in Anspruch genommen.

2.      Wechsel an die Oberstufe eines beruflichen Gymnasiums (der klassische Weg)

Klasse 11-13, wobei die 11. Klasse eine „Eingangsklasse“ ist.

Voraussetzungen: Notendurchschnitt im Abschlusszeugnis der Realschule in Mathe, Deutsch und Englisch von mindestens 3,0 und keine Note darf schlechter als 4,0 bewertet sein.

Französisch muss in der Realschule nicht belegt worden sein, sondern kann dann in der Oberstufe nachgeholt werden.

Berufliche Gymnasien sind so genannte „Aufbaugymnasien“, die direkt auf den Realschulabschluss aufbauen

Die Schüler starten gemeinsam und die Klasse 11 „Eingangsklasse“ dient dazu, um die Schüler auf ein gemeinsames Niveau zu bringen und fehlenden Stoff aus der Mittelstufe nachzuholen. Daher haben Schüler, die vom allgemeinbildenden Gymnasium auf das berufliche Gymnasium überwechseln in einigen Fächern Wissensvorsprünge.

Berufliche Gymnasien gibt es in verschiedenen Ausrichtungen und befinden sich an den Berufsschulen.

Der Abschluss ist eine allgemeine Hochschulreife und gleichwertig mit dem eines allgemeinbildenden Gymnasium.

Die Hauptunterschiede liegen im beruflichen Profil und der dadurch eingeschränkten Fächerwahl.

Am allgemeinbildenden Gymnasium wird vermehrt Wert auf eine tiefe Allgemeinbildung gelegt, dementsprechend sind die Fächerwahlen für das Abitur viel größer und es wird kein beruflicher Schwerpunkt gelegt. So gesehen ist es am allgemeinbildenden Gymnasium möglich Fächer wie Kunst, Musik, Sport usw. als Abiturfach zu wählen. Auch wird grundsätzlich am allgemeinbildenden Gymnasium mehr Wert auf die sprachlich/musische und humanistische Ausbildung gelegt.

Berufliche Gymnasien hingegen bereiten gezielt auf die Berufs- und Arbeitswelt vor.

3.      „Realschulaufsetzer“ am allgemeinbildenden Gymnasium

Klasse 11-13

Voraussetzungen: siehe berufliches Gymnasium.

Französisch muss auch hier an der Realschule nicht belegt worden sein, sondern kann in der Oberstufe nachgeholt werden. Allerdings wird oft Spanisch als zweite Fremdsprache angeboten.

Der Realschulaufsetzer ist eine gymnasiale Oberstufe in Aufbauform, bietet also Realschülern ein Abitur an einem allgemeinbildenden Gymnasium, mit spezieller Eingangsklasse für Realschüler.

Somit ist die 11. Klasse auch eine Art „Eingangsklasse“ mit derselben Funktion wie am beruflichen Gymnasium. Daher werden die Realschüler in dieser Klasse getrennt unterrichtet. Im Anschluss besuchen sie gemeinsam mit den Gymnasiasten die Kursstufe.

Der „Realschulaufsetzer“ hat eine lange Tradition, wird aber sehr selten angeboten. Meistens nur an Privatschulen oder Internaten, die sowohl einen Realschulzweig als auch Gymnasialzweig haben und die Durchlässigkeit für die Internatsschüler ermöglichen wollen, ohne dass sie das Internat wechseln müssen.

Fazit: Der Realschulaufsetzer als auch das berufliche Gymnasium bauen direkt auf dem Realschulabschluss auf und sind daher für Realschüler besonders geeignet, wenn sie das Abitur anstreben wollen.

Der Wechsel auf ein allgemeinbildendes Gymnasium (ohne Realschulaufsetzer) ist auch möglich, allerdings sind die Eingangsvoraussetzungen deutlich höher und der Übergang und Anschluss für den Realschüler deutlich schwieriger.

Es gibt durchaus Gymnasien die nur bis zur 10. Klasse gehen.
Das heißt, du musst dich informieren, welche Gymnasien eine Oberstufe anbieten bei der du dich dann Bewerben bzw. einschreiben kannst.

Einfach mal auf den Webseiten checken oder anrufen. Viel Erfolg!

Hängt i.d.R. erstmal vom Notendurchschnitt ab und häufig muss die 10. Klasse wg. zusätzlicher Fremdsprache wiederholt werden. So war es zumindest vor 30-40 Jahren häufig.