„Alle außer ich/mir/mich“?
Hallo!
Ich recherchierte neulich zu „außer mir“ oder „außer mich“. Laut Duden und DWDS kann „außer“ eine Präposition, die den Dativ erfordert als auch eine Konjunktion sein. Alle Beispielsätze hierfür stehen im Nominativ. Daher stimmen beide Sätze:
- Alle außer mir gingen zur Party.
- Alle außer ich gingen zur Party.
1) Allerdings habe ich nun einen Satz, der den Akkusativ erfordert:
- Du magst niemanden außer mich.
Laut Erklärungen der Quellen sollte jedoch auch „außer mir“ (als Präposition) korrekt sein. Oder?
2) Steht „außer“ nun am Satzanfang, klingt die Variante mit Konjunktion höchst unidiomatisch:
- Außer mir weiß keiner von der Party.
- Außer ich weiß keiner von der Party.
Kann es also sein, dass es Fälle gibt, in denen wir nicht zwischen Präposition und Konjunktion wählen können?
4 Antworten
Wenn das Wort "alle" im Akkusativ steht, heißt es "mich":
Es betrifft alle außer mich.
Ansonsten verlangt "außer" den Dativ: s kamen alle auer mir.
Du hast das meines Erachtens falsch verstanden.
außer = Präposition + Dativ¹
- restriktiv: Alle außer mir waren zu Tims Party eingeladen. (= alle, nur ich nicht)
- restriktiv: Außer dir ist keiner so gemein zu mir. (= niemand, nur du)
- restriktiv: Außer meinem Bruder hat niemand von uns Sommersprossen. (= keiner, nur er)
- kopulativ: Außer meiner Gitarre habe ich noch eine Mundharmonika, eine Klarinette und eine Okarina. (= nicht nur die Gitarre, sondern auch andere Musikinstrumente)
- kopulativ: Außer Kleinmöbeln und Bildern wird dort auch Porzellan verkauft. (= nicht nur Kleinmöbel und Bilder, sondern auch Porzellan)
¹Bei Verben der Bewegung steht außer mit dem Akkusativ:
- Man kann außer allen Zweifel setzen, dass wir es mit einem Klimawandel zu tun haben. (setzen = Bewegung)
- Es steht außer allem Zweifel, dass wir es mit einem Klimawandel zu tun haben. (stehen = Statik, keine Bewegung)
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außer als Konjunktion bzw. Subjunktion
- außer / außer dass
- außer wenn
- außer um zu + Infinitiv
- Ich gehe nicht zu Tims Party, außer du begleitest mich. = Ich gehe nicht zu Tims Party, außer dass du mich begleitest. (Bedeutung: es sei denn / es sei denn dass / nur wenn)
- Er war viel selbstbewusster als früher, außer dass er immer noch ein wenig stotterte. (Bedeutung: wenn man davon absieht, dass...)
- Ich gehe gern spazieren, außer wenn es stürmt und regnet. (Bedeutung: nur bei Sturm und Regen nicht)
- Außer um meinen Enkeln einen Gefallen zu tun, kriegt man mich in keinen MacDonald's. (Bedeutung: nur zu diesem Zweck, aber sonst nicht)
Alle außer ich gingen zur Party.
Das stand irgendwo als korrekter Beispielsatz?
Irgendwo steht alles Mögliche (vor allem im Internet). Ob es allerdings korrekt ist, ist eine andere Geschichte. Du bezweifelst, dass der Satz, den du oben geschrieben hast, korrekt ist. Mit deinem Zweifel liegst du goldrichtig.
außer mir ist m.E. richtig.
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