Akademiker sind nicht reich oder?

11 Antworten

Wer studiert, weil er "reich werden" will, aber nicht, um seine Interessen und Neigungen zu einem Beruf zu machen, sollte sich ein Studium vielleicht überlegen.


Ist ein Studium noch ein Garant für Wohlstand?

Das kommt darauf an, wie man studiert hat, welchen Studienabschluss man erreicht hat - und welchen Nutzen man aus seinem Studium gezogen hat. Studium ist nicht nur eine Angelegenheit des zukünftigen Broterwerbs, sondern auch der persönlichen (Charakter-)Bildung!

Die Frage ist zu klären: was ist "Wohlstand"?

Man kann sagen, dass die meisten Akademiker im erlernten oder anderen Berufszweigen eine Anstellung finden können, sodass die Quote arbeitsloser Akademiker realtiv gering ist. Ein nicht unwichtiger Aspekt dabei ist, ob die Arbeit geistig anregend und interessant ist. Akademiker haben diesbezüglich durchaus gute Chancen - besonders flexibel einsetzbar und gesucht sind Geisteswissenschaftler.

Gewiss gibt es Akademiker, die zumindest zeitweise "für Hungerlöhne" arbeiten.

Aber die Mehrheit schafft es, eine Familie zu ernähren, Wohnung, Auto, Urlaub und Hobbys zu finanzieren und für das Alter zu sparen. Wer so "Wohlstand" definiert, sollte sich zu einem Studium entschließen.

MfG

Arnold



Nein, man muss immer unterscheiden, was man studiert hat. Es gibt viele "Orchideenstudiengänge", bei denen deutschlandweit nur eine Hand voll Jobs in Frage kommen würden, und selbst die sind häufig nicht gut bezahlt. Wenn also viele Studenten mit diesen Studiengängen anfangen, einfach weil sie das Thema interessiert, weil es keinen NC gibt, oder weil ihnen nichts anderes eingefallen ist, könnten am Ende >90% der Absolventen arbeitslos sein, oder einem völlig anderen Beruf nachgehen (z.B. als ungelernter Hilfsarbeiter, Regaleinräumer oder Taxifahrer).

Wenn man ein Jura- oder BWL-Studium angeschlossen hat, und auch von den Soft-Skills her passend ist, ist die Wahrscheinlichkeit einen gut bezahlten Job zu finden natürlich wesentlich höher.

Als Akademiker kommt man als Beamter in die höhere Laufbahn. Ein Titel mit -rat oder -direktor wird nicht übel bezahlt.


Kritiker124 
Beitragsersteller
 04.05.2017, 15:27

Ja aber da kommst du nicht von Anfang an hin.

kubamax  04.05.2017, 15:46
@Kritiker124

Stimmt. Erst kommen drei Ausbildungsjahre bis zur Staatsprüfung, die oft nicht zu leicht ist. Da bekommt man wenig. Ab dann steigt man ziemlich hoch ein. Man kann es bist zum Amtsleiter bringen, vielleicht sogar bis zum Ministerialrat.

Apfelkind89  04.05.2017, 17:48
@kubamax

Die Wahrscheinlichkeit verbeamtet zu werden, dürfte aber sehr gering sein. Vermutlich werden weit weniger als 1% der Akademiker verbeamtet, selbst bei Lehrern ist das nicht mehr üblich, oder?

kubamax  05.05.2017, 08:04
@Apfelkind89

Ja. Jetzt kommen die vielen verbeamteten Babyboomer in Pension, die die Staatskasse ruinieren.

Reich durch Arbeit wird man nur sehr selten, wenn, dann als Unternehmer.

Akademiker ist eine sehr heterogene Gruppe. Nach Abschaffung der abschlussbezogenen Bezahlung (wie man sie auch noch im BAT hatte) zur Bezahlung nach ausgeübter Tätigkeit (wie im TVÖD) verdienen viele Akademiker oftmals nicht mehr, als nicht studierte Arbeitnehmer.

Zu berücksichtigen ist auch, die stark gestiegene Zahl von Akademikern, was in vielen Bereichen zu einem regelrechten Verfall der Einkommen geführt hat.

Außerdem sind gerade die Märkte für Akademiker sehr anfällig für Schwankungen. Jeder wird schonmal von den Problemen gehört haben, die z.B. Chemiker oder Juristen am Arbeitsmarkt haben, auch promovierte Physiker kommen heute kaum noch aus den befristeten Verträgen mit TVÖD 13 Stufe 2 raus. 

Von den Dauerproblemen der Biologen, sowie der Sozial-, Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaftlern seit dem 1980er Jahren refen wir mal lieber gar nicht.

Schaut man sich z.B. Gehälter von Industriemechanikern u.a. bei 35h-Woche an, dann trauen sich viele Akademiker nicht, davon bei ihrer 42h-Woche auch nur zu träumen.

Zu berücksichtigen sind auch immer die Investitionen ins Studium sowie die Verluste an Einkommen und bei der Altersvorsorge usw.

Ein Studium macht nur Sinn, wenn man sich für wissenschaftliches Arbeiten in einem Fachgebiet interessiert. Sonstige Motivationen sind eher fragwürdig.


Kritiker124 
Beitragsersteller
 04.05.2017, 17:31

Die Löhne nehmen sowieso immer mehr ab.

als akademiker wirst du allerhöhstens mittelmäsig wohlhabend aber mehr nicht, und das nur wenn du eine gute stelle bekommst und lange dabei bist. ein studium ist kein garant für ein gutes gehalt.


Peterwefer  04.05.2017, 15:04

Immerhin kann es sein, dass man sich hoch arbeitet und schließlich an einträglichen Projekten mitwirkt. Dabei wirklich reich zu werden ist immerhin - sagen wir: Im Bereich des Möglichen. Erforderlich sind dazu freilich auch Disziplin und Kreativität.

blubp  04.05.2017, 15:06
@Kritiker124

für so eine kleine chance paar jahre seines lebens zu opfern finde ich unnötig

Kritiker124 
Beitragsersteller
 04.05.2017, 15:08
@blubp

So schlimm ist es schon geworden heutzutage?

blubp  04.05.2017, 15:11
@Kritiker124

nein dort ist es viel leichter mit nem uniabschluss viel geld zu verdienen fals man ein mann ist

Kritiker124 
Beitragsersteller
 04.05.2017, 15:03

Akademiker sind also heutzutage auch schlecht bezahlt?