Abtreibung und Streit mit Freundin?
Hallo liebe Leser,
Ich würde mal gerne kurz mein Fall schildern und euch um Rat bitten.
Meine Freundin ist ungewollt schwanger geworden. Dies war für uns beide zunächst ein sehr großer schock, wo ich direkt gesagt habe, dass wir uns zunächst zurückziehen und jeder darüber nachdenken soll, wie wir jetzt an diese Sache rangehen sollen.
Als der Tag dann langsam sein Ende nahm, haben wir uns wieder getroffen. Ich habe sie nach ihrer Meinung gefragt, doch sie hat darauf bestanden, dass ich es als erstes sagen soll.
Ich habe ihr gesagt, dass es meiner Meinung nach nicht der perfekte Zeitpunkt für ein Baby wäre. Ich habe ihr erklärt, dass ich es persönlich nicht wollen würde, da ich meine Gründe dafür hatte, die ich hier jetzt nicht detailliert nennen möchte.
Ich habe ihr aber auch gesagt, dass ich hinter ihrer Entscheidung zu 100% stehen werde und egal wie sie sich entscheiden wird, diesen Weg mit ihr gehen werde und sie niemals alleine lassen werde.
Daraufhin meinte sie dann "JA du hast recht" und hat sich dann einige Tage gar nicht mehr auf dieses Thema geäußert und mir ihre Ansicht nicht erläutert und wurde extrem kalt mir gegenüber.
Wir haben uns dann letzte Woche für diese Woche Donnerstag ein Termin für die Abtreibung genommen und dann fing leider die Misere so richtig an.
Sie meinte dann am Wochenende zu mir, dass sie es doch gerne behalten möchte, woraufhin ich ihr gesagt habe, dass es auch in Ordnung wäre, jedoch sagte sie mir dann, dass sie kein Kind haben möchte, wenn der Vater das Kind nicht will.
Das Ding ist aber, dass die Schwangerschaft von uns beiden ja ungewollt war.
Ich will mich jetzt auch ungern verstellen, nur weil ich eine andere Meinung vertrete, jedoch ist es immerhin auch ihr Körper, wo sie die 100% alleinige Entscheidung treffen sollte.
Nun fängt sie an mir teils Vorwürfe zu machen, was ich für ein Mann sei, der seiner Partnerin sagt, dass sie abtreiben solle, obwohl ich nur gesagt habe, dass ich das Kind zur heutigen Zeit nicht haben möchte.
Oder "andere Partner können niemals Schwanger werden und du machst mir das kaputt"
Ich habe ihr nie Vorwürfe gemacht und würde sie bei allen unterstützen, jedoch entwickelt sie immer mehr und mehr hass mir gegenüber, was sie mir auch so wirklich ins Gesicht gesagt hat, dass sie anfängt mich zu hassen, obwohl ich nur meine Meinung gesagt habe und zudem nur ehrlich war.
Die Beziehung wird wahrscheinlich ein Ende finden, nur verstehe ich das ganze einfach nicht, ob es an den Hormonen liegt.
Sie meinte zu mir, dass sie jetzt auf alle Fälle abtreiben wird, weil sie kein Kind mit einem "Monster" wie mir haben möchte.
War es falsch meine Meinung zu sagen?
Mich persönlich wird dieser Abbruch ebenfalls ziemlich mitnehmen, auch wenn ich das Kind nicht möchte, jedoch denkt sie gerade wirklich nur an sich und denkt, dass sie nur darunter leiden wird.
Ich bin verzweifelt.
10 Antworten
Es ist ihr Körper. Sie kann entscheiden.
Es war richtig, Eure Meinungen einzuholen.
Aber anscheinend kennt Ihr Euch gegenseitig schlechter, als Euch lieb ist. Sie erwartet dein Ja zur Geburt. Du hast ihr ein Nein gegeben. Damit kommt sie nicht klar.
Du hast nichts falsch gemacht, abgesehen von der fehlenden Verhütung. Du wirst jetzt abwarten müssen, wie es sich entwickelt.
Schön wäre es, wenn es an der Verhütung gelegen hätte.
Wahrscheinlich hat jemand, der mich nicht mag, Löcher reingestochen :)
Hallo, guten Morgen dir!
Du klingst natürlich auch angestrengt, die ganze Situation nimmt dich mit, und ich kann das wirklich gut verstehen.
Doch ich kann dir nur den Rat geben, lege jetzt nicht jedes Wort von ihr auf die Waagschale. Ihr beide seid durch die Schwangerschaft in einer Ausnahmesituation, sie noch mehr als du, weil sie die Schwangere ist. Vielleicht hat sie sich doch innerlich erhofft, dass du dich freuen würdest, dann wäre für sie vermutlich das Thema Abtreibung garnicht aufs Tablett gekommen. Allerdings darf sie dir auch erstmal Zeit zugestehen um all das zu verdauen. Jeder hat seine eigenen Gedanken dazu. Und sie weiß, dass du lieber kein Kind möchtest, auch wenn du ihr versicherst, dass du für sie da bist.
Du hattest den Vorschlag gemacht, dass ihr euch beide nach dem ersten großen Schock zurückzieht, jeder für sich überlegt. Doch dazu braucht man Zeit, ein Tag kann weder dir noch ihr genügen. Eine Entscheidung und ein Gefühl muss reifen dürfen, eine Situation muss im Verstand und im Herz ankommen können. Das dauert meist länger.....
Wie lange wisst ihr es denn jetzt? Und in welcher Woche sie aktuell ist?
Nehmt euch doch viel Zeit, um das alles zu klären. Der Gedanke: "was wäre, wenn sie es bekommt", darf auch sein.
Ich glaube, ein Mann fühlt sich oft hilflos den Gefühlen einer Frau gegenüber. V.a., wenn sie selbst traurig und durcheinander ist. Und so wird es nicht besser für euch beide. Und irgendwann hat jeder das Gefühl, keine Kraft mehr zu haben. Schau doch mal im Netz nach Profemina org. Da bieten sie u.a. einen Abtreibungstest und einen Persönlichkeits -und Stärkentest an. Die Beratung dort ist kostenfrei und man kann einfach anrufen, ohne Termin. Mit viel Kompetenz und Erfahrung kann euch beiden weitergeholfen werden. Es wäre schade, wenn dieses hin und her so weiter geht, auch weil du einfühlsam bist und nach und nach bestimmt alles gut auf die Reihe bringst, für dich und euch alle. Viel Mut dir!
Hast du verhütet? Wenn nicht, ist so eine Aussage mit "nicht der perfekte Zeitpunkt für ein Baby wäre. Ich habe ihr erklärt, dass ich es persönlich nicht wollen würde" für mich persönlich immer ein Grund, den Mann mit den Augen an die Wand zu nageln.
Deine Freundin wollte eine andere Antwort von dir. Und du hast darüber weder nachgedacht, noch hast du ihre Reaktion verstanden.
Ihre Aussage ist richtig. Du stehst nur zwangsweise zu dem Kind. Und das ist innerlich immer das Aus. Und das ist nur zu verständlich.
Laut deiner Aussagen merke ich, dass du ein Hass gegenüber das männliche Geschlecht empfindest.
Ich gehe mal davon aus, dass du jemand bist, der sich eine Gleichberechtigung an den Ampeln wünscht, weil dort ja nur Männer als Strichmännchen abgebildet sind.
Deine Freundin wollte eine andere Antwort von dir.
Hätte er sie anlügen sollen? o.O
Schau mal,
wenn du mir die Frage stellst, ob >>!!!ICH!!!<< verhütet habe und >>!!ICH<<!! dir als Antwort sage, dass auf alle Fälle verhütet worden ist, dann kannst du doch daraus ziehen, dass nicht der Obdachlose auf der anderen Straßenseite verhütet hat, oder?
Also ich bin eine Frau und versuche mal, mich in ihre Lage zu versetzen: Sie ist ungeplant schwanger geworden und hat einen Freund. Vielleicht hat sie sich sogar ein bisschen gefreut. Dann sagt der Freund, jeder soll sich erstmal Zeit für sich nehmen - das kann für manche Leute ein wenig rücksichtslos rüberkommen. Naja dann trifft sie sich mit dem Freund und sie will eigentlich hören "Ja ich will das Kind mit dir", stattdessen will er es lieber nicht. Auch wenn er sagt, er würde trotzdem an ihrer Seite sein, sie will kein Kind mit einem Vater, der nicht 100% dahinter steht, ist auch verständlich. Jetzt fühlt sie sich gezwungen, das Kind abzutreiben. Abtreibung (da scheinen sich die Männer fast nie mit auseinanderzusetzen) können extrem traumatisch und auch schmerzhaft für Frauen sein. Auch wenn du deswegen traurig bist - sie ist in einer ganz anderen Situation: sie trägt das Kind in sich und entscheidet, das "Leben" zu beenden. Sie erfährt an ihrem Körper, wie die Schwangerschaft wegen ihres Wunsches beendet wird. Viele Frauen werden nach so einem Erlebnis depressiv, das ist nicht mit deinen Gefühlen vergleichbar. Ich will die gar nicht runterspielen, aber das können Männer natürlich nicht nachvollziehen - genauso wie eine Geburt, das ist einfach so.
Sie ist fertig mit der ganzen Situation, steht vor einer riesigen Entscheidung und fühlt sich nicht so unterstützt von ihrem Partner, wie sie es sich wünscht. Sie ist sauer, dass du sie geschwängert hast und das Kind nicht richtig willst. Sie fühlt sich, als ob jetzt ihr ganzes Leben dadurch kaputt geht (was durchaus passieren kann).
Ich will gar nicht sagen, dass du dich falsch verhalten hast, du hast alles richtig gemacht. Du solltest auch ehrlich sein! Aber du musst auch ihre Gefühlslage verstehen. Da kann schonmal eine Welt zusammen brechen. Und das mit dem Hass ist denke ich einfach, weil sie in so einer schlimmen Lage ist und es nach einer Abtreibung auch nicht besser wird. Sie ist fertig mit den Nerven, hab Verständnis dafür. Rede einfach ganz viel mit ihr, ihre Kommentare musst du erstmal "ertragen", sie soll sich nicht noch einsamer in dieser Situation fühlen.
Alles Gute :)
Ich versuche ja schon extrem einfühlsam zu sein.
Wir beide waren, nachdem wir das erfahren haben, in einer kompletten Schockstarre und wir haben beide entschieden dies zunächst zu realisieren und am nächsten Tag darüber zu sprechen.
Ich bin noch einfühlsamer als zuvor, was man schon eigentlich gar nicht mehr übertreffen kann.
Es ist auch verständlich, dass sie körperlich und psychisch darunter mehr leiden wird als ich, jedoch komme ich an sie nicht ran.
Gar nicht mehr!
Sie hat es sich schon komplett hinter den Ohren geschrieben, dass sie das Kind abtreiben wird und lässt mich deshalb gar nicht mehr an sich ran bzw lässt mit sich nicht reden.
Was ihre Erwartungshaltung anbelangt spielt ja zunächst keine Rolle, weil man im eigentlich damit rechnen kann, dass auch solch eine Antwort zu erwarten ist. Dies war ja komplett meine Entscheidung, aufgrund dessen wollte ich anfangs zunächst ihre Meinung dazu hören, jedoch hat sie auf meine Meinung zunächst behaart.
Hätte sie ihre Meinung zuerst gesagt, dann hätte ich meine Meinung ganz anders formuliert.
Lies dir bitte mal einiges zu Abtreibungen und Folgen durch. Ich finde, von sowas sollte man seine Freundin abhalten, da sie sonst für ihr Leben psychisch geschädigt sein könnte. Wenn sie abtreibt, kannst du ziemlich klar damit rechnen, dass die Beziehung ein Ende nehmen wird - das ist meistens nach Abtreibungen so. Sonst wird sie immer daran erinnert... Ich verstehe ja auch, dass du total verzweifelt bist. Zeige ihr, dass du dich informierst, bring sie dazu, mit dir zu reden und mach ihr klar dass du auch zu 100% hinter ihr und dem Kind stehen würdest, es ist ihre Entscheidung.
Mutterschaft kann man genauso bereuen.
Wichtig ist, dass sie das Ganze alleine für sich entscheidet.
da sie sonst für ihr Leben psychisch geschädigt sein könnte.
Das kannst du so nicht sagen. Für viele Schwangere, sogar mit Wunschkind Schwangere, ist auch die Geburt traumatisch.
Und wenn die Abtreibung das ist, was sie will, halte ich die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Schädigung eher für gering.
Ich finde, von sowas sollte man seine Freundin abhalten,
Und ich finde, dass man seine Freundin von überhaupt nichts abhalten sollte, sondern sie in ihrer Entscheidung, wie auch immer diese ausfällt, unterstützen sollte.
Lies dir bitte mal einiges zu Abtreibungen und Folgen durch. Ich finde, von sowas sollte man seine Freundin abhalten, da sie sonst für ihr Leben psychisch geschädigt sein könnte.
So ein Unsinn, es gibt keinerlei Unterschied bei ungewollten Schwangerschaften zwischen denen die abtreiben und denen die austragen, was die Psyche angeht, so lange die Entscheidung selbst gewählt ist!
Du solltest dich selbst mal mit den Folgen von Abtreibung UND Schwangerschaft+Geburt befassen.
Puh! Lass dich nicht unter Druck setzen.
Auch wenn das jetzt erstmal schmerzt was sie sagt und du schon wie gesagt denkst das die Beziehung endet.
Ich (w) finde du darfst genau so deinen Standpunkt dazu haben und hast diesen äußert erwachsen vertreten.
Äußere dich ein letztes Mal dazu.
Das du egal wie sich entscheidet für sie da bist. Dann würde ich mich an deiner Stelle zurück ziehen.
Sie verletzt dich absichtlich und daraus würde ich meine Lehre ziehen.
Du bist sicher kein Monster
Wenn das so einfach wäre. Jede Minute, die gerade vergeht, distanziert sie sich immer mehr von mir, woraufhin ich gar nicht mehr richtig mit ihr reden kann und sie dann sagt, dass ich ja so oder so im inneren für mich ja schon abgeschlossen hätte, dass ich mich für eine Abtreibung entschieden hätte.
Das nimmt mich schon so sehr mit, dass ich seit Tagen nicht mehr schlafen kann, worauf sie gerade schön ihren Schlaf bekommt.
Zudem warst du anscheinend dabei gewesen, dass du sagen kannst, ich hätte anscheinend nicht darüber nachgedacht.
Es sind ja unfundierte Schlüsse, die du daraus ziehst.