Abtreibung mit 16 ohne eltern?

6 Antworten

Hallo!

Einige Antworten zum Praktischen und dem Finanziellen hast
du sehr schnell bekommen. Drängt denn die Zeit?! Und bist du schon sicher, dass du schwanger bist? Es ist bestimmt eine riesige Last, dass du dich deinen Eltern nicht anvertrauen kannst. Hoffentlich hast du jemand anders, mit dem du sonst sprechen kannst. Dein Freund?! Weiß er von deinen Gedanken?! Ich schicke dir eine Umarmung, schreib’ doch nochmal, gerne auch privat.

Liebe Grüße!

In einer Schwangerschaftkonfliktsituation ist in jedem Alter keine Option leicht und jede Entscheidung schwer zu treffen. Deshalb wäre es gut, auch deine Eltern mit ins Boot zu holen. Meist ist die Reaktion gar nicht so "schrecklich" wie befürchtet.

Viele junge Frauen haben Angst davor, ihrer Mutter oder ihren Eltern zu erzählen, dass sie schwanger sind. Die meisten, die sich ihrer Mutter oder ihrem Vater anvertrauen, erfahren Unterstützung – oft viel mehr, als sie zunächst gedacht haben.

Auch Eltern waren mal jung und naiv und vielleicht sogar ein bisschen leichtsinnig. In erster Linie wollen sie ihr Kind unterstützen und beschützen.

Nach dem ersten Schock - sicherlich haben sie sich etwas anderes für ihre Tochter gewünscht - wollen sie bestimmt nur dir helfen, dich schützen und unterstützen und gegebenenfalls nicht deine Zukunft durch eine sehr frühe Mutterschaft gefährdet sehen. Da ist auch von elterlicher Seite der Gedanke an eine Abtreibung naheliegend - wenn du dies denn auch möchtest.

Hoffentlich findest du jetzt schon bei deinem Freund, in der Familie oder im Freundeskreis moralische Unterstützung.

Ist die Schwangerschaft durch einen Frauenarzt bestätigt, vereinbarst du am besten einen Termin z.B. bei der

https://www.profamilia.de/fuer-jugendliche/rechte-und-sexualitaet/schwangerschaftsabbruch.html

für eine Schwangerschaftskonfliktberatung. Dieses Gespräch kannst du selbstverständlich auch ohne den erklärten Wunsch um einen Schwangerschaftsabbruch nutzen. Jedoch benötigst du den Beratungsschein für einen etwaigen Schwangerschaftsabbruch. Dort erhälst du nützlichen,
individuellen und unparteiischen Rat und Hilfe bei der Entscheidung, wie es denn nun weiter gehen soll.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist das Gespräch ergebnisoffen zu führen. Natürlich dient die Beratung dem Schutz des ungeborenen Lebens, der jedoch nur mit und nicht gegen den Willen der Schwangeren möglich ist.

Die Beratung umfasst die Konfliktklärung hinsichtlich der emotionalen, seelischen, partnerschaftlichen und lebensplanerischen Aspekten von Elternschaft bzw. eines Schwangerschaftsabbruchs.

Sie gibt Informationen über staatliche und andere Sozialleistungen und Unterstützungen – Elterngeld, Kindergeld, Unterhalt, Wohngeld, existenzielle Leistungen.

Du erhälst dort eine medizinische Aufklärung hinsichtlich eines operativen oder medikamentösen Eingriffs, eine Erläuterung der Rechtsgrundlage und bekommst die Kosten und Finanzierung eines Schwangerschaftsabbruchs erklärt.

Wenn du über kein oder nur ein geringes eigenes Einkommen verfügst, hast du Anspruch auf Kostenübernahme. Dann werden die Kosten von dem Bundesland, in dem du lebst, übernommen. Den Antrag musst du jedoch bei der Krankenkasse stellen. Derzeit liegt die Netto-Einkommensgrenze bei 1.142 Euro monatlich.

In der Beratung kann auch dein Freund, deine Eltern oder eine andere Vertrauensperson anwesend sein, wenn du das möchtest. Wenn du dich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheidest, hast du das Recht auf umfassende Beratung, angemessene ärztliche Versorgung und respektvolle Behandlung.

Frauen unter 18 Jahre dürfen einen Schwangerschaftsabbruch auch ohne Wissen bzw. Einwilligung der Eltern durchführen lassen, wenn die nötige geistige Reife gegeben ist. Die nötige geistige Reife wird im Allgemeinen ab 16, teilweise schon ab 14 vorausgesetzt. Auch gegenüber den Eltern unterliegt der Arzt der Schweigepflicht.

Ich wünsche dir die Kraft, deine Entscheidung zu treffen, die für deine jetzige Lebenslage und Lebensplanung richtig ist und von Herzen alles Gute!

Oh oh. Da ist wohl was gründlich schief gegangen. Kenn mich damit nicht aus rechtlich gesehen, aber hab dir mal was gegoogelt: 

Wenn du unter 14 Jahre alt bist, müssen deine Eltern dem Eingriff zustimmen – das heißt, ohne das Wissen deiner Eltern geht gar nichts. Wenn du zwar über 14 aber noch keine 16 bist, liegt die Entscheidung, ob deine Eltern vorher informiert werden müssen, bei deinem Frauenarzt Hält er dich für reif genug, ganz allein zu entscheiden, müssen deine Eltern nichts davon erfahren.

Zwischen 16 und 17 kann der Arzt zwar noch auf die Einwilligung der Eltern bestehen, aber das geschieht nur in Ausnahmefällen. In den meisten Fällen kannst du also ab 16 allein entscheiden und den Abbruch ohne das Wissen deiner Eltern vornehmen lassen.

Ein Schwangerschaftsabbruch kostet ca. 400-600 Euro, wobei die Kosten in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Aber es gibt auch Ausnahmen, zum Beispiel, wenn du über kein eigenes Einkommen verfügst, sowie in manchen Fällen der Familienversicherung. Ob und wann genau deine Krankenkasse die Kosten übernimmt, erfährst du in der verpflichtenden Beratung.

Quelle: mädchen.de

Also da die Sache ja akut dringlich zu sein scheint rede auf jeden Fall mit deiner Frauenärztin die kann dir helfen und die ist an die Schweigepflicht gebunden. Mit der kannst du ganz im Vertrauen darüber sprechen und davon erfahren deine Eltern gegen deinen Willen nichts. Die kann dir auch eine Beratung vermitteln. Bleib damit nicht zu lange alleine. Stell ich mir ganz schwierig vor. 

Alles Gute!


frida001  18.11.2017, 05:30

hi punxau ich will auf keinen Fall (wie Du es scheinbar siehst) Druck aufbauen oder jemanden abstempeln. Auch Gesetze wollte ich hier nicht hinterfragen. MIR GING ES EINZIG UND ALLEIN UM DIE REALITÄT. Nichts für ungut, aber währe schön, wenn man das verstehen könnte.

1
arlekin  18.11.2017, 05:38
@frida001

Alles gut. Fand nur die Formulierung mit "So was wird nie geheim bleiben. Irgendeiner quatscht immer." so pessimistisch. Wenn jmd eh schon sich mit Sorgen rumschlägt sind das nicht unbedingt aufbauende, unterstützende Worte. Wenn es so kommt dann ist es so, aber erstmal ist die Realität, dass der Gesetzgeber Möglichkeiten eingeräumt hat, dass es nicht so kommen muss und ich denke die Information wollte die Fragestellerin haben. Alles andre ist reine Spekulation, auch wenn du vermutlich Recht hast und so etwas sehr schwer geheim zu halten ist. Aber wir wissen ja nicht besonders viel um die Situation genauer zu beurteilen und haben alle keine Wahrsagerkugel von daher wollte ich den optimistischen Gegenpol bilden. Hab ja am Ende geschrieben, dass ich deine Bedenken verstehe und sie teile. So weit sind wir gar nicht auseinander. 

0
armeskaenguru  17.11.2017, 07:00

Zwei Dinge: bei unter 14 jährigen kann eine Genehmigung auch via das Jugendamt eingeholt werden.

Zur Krankenkasse: sie ist 16 Jahre alt. Somit kein Einkommen. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten auf Antrag. Der Antrag muss vor der Abtreibung gestellt werden.

1
frida001  17.11.2017, 04:12

Ja, und die Krankenkasse verschenkt gern das Geld. Die werden sich im Anschluss sicherlich das Geld irgendwie (meistens bei den Angehörigen) wiederholen. Schöne Geheimhaltung. Bleiben wier doch mal realistisch. Ich könnte mir ein vertrauenvolles und (auf) klärendes Gespräch besser vorstellen. Ich weiß, das wird auf gar keinen Fall leicht. Aber Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit kommen noch immer besser an als Lüge und Heimlichtuherei. Denn, So was wird nie geheim bleiben. Irgendeiner quatscht immer.

1
arlekin  17.11.2017, 04:20
@frida001

In aller Regel sind Kinder bei den Eltern mitversichert über die Familienversicherung und soweit mir bekannt würde das abgewickelt werden ohne, dass die Eltern informiert werden über die Leistungen, die über dieses System abgewickelt werden. Ich mein es geht ja in so einem Fall darum auf die fragende Person einzugehen. Rein informell ist es so, dass es möglich ist. Ob es moralisch richtig ist das geheim zu machen das vermag ich nicht zu entscheiden dazu kenne ich die Familie nicht. Und ich halte auch nichts davon jemandem mit Sorgen noch Angst zu machen im Sinne von "kommt ja eh raus" das kann man so wirklich nicht sagen. Die Frage war ist es möglich und die Antwort lautet ja. Wenn es um persönlichen Rat geht ins Blaue rein ohne die Situation zu kennen ganz allgemein finde ichs auch besser die Eltern erfahren davon. Aber ganz ehrlich das geht weit über das hinaus was ich mir hier als Beantworter heraus nehmen will, weil was weiß ich denn. Vielleicht ist das Kind vom Vater? Vielleicht schlägt die Mutter die Tochter? Vielleicht gibt es einfach kein Vertrauensverhältnis? Vielleicht reden wir von einer Vergewaltigung? Usw. wir wissen es nicht und deshalb sachliche Frage, sachliche Antwort und egal ob der Fragesteller 16 ist oder nicht ich nehme hier jeden ernst und erwarte, dass jeder selbst fähig ist mit der Information eine eigene Entscheidung zu treffen. Wenn das Gesetz es einer 16 Jährigen zutraut selbst zu entscheiden, wer bin ich dann es anders zu sehen? Die Frage muss man sich stellen. Da zusätzlich Druck aufzubauen sehe ich nicht als hilfreich an. Aber ich verstehe deine Bedenken, teile sie auch, aber dazu wissen wir einfach zu wenig. 

1

Eher nicht. Soweit ich weiß müssen die auch zustimmen weil es ein Eingriff ist und bei Jugendlichen müssen vorab die Eltern unterschreiben.  

Hallo

Mit 16 Jahren kannst Du selber entscheiden.

Wurde die Schwangerschaft durch einen Frauenarzt bestätigt? Wenn ja, dann vereinbare einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia. Eine Abtreibung ist mit einer Bedenkfrist von 3 Tagen danach möglich. Mit der Beratungsstelle und Krankenkasse kannst Du auch alles besprechen, dass die Eltern nichts mitbekommen.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Freundlichen Gruss

tm