Absichtlich abschotten, Einsamkeit bevorzugen?
Guten Tag!
Ich habe bereits viel im Internet dazu gesucht und nichts gefunden, weshalb ich hier gelandet bin.
Ich war in meinem Leben schon viel alleine und hatte bisher nie ein großes Problem damit. Ein paar Mal habe ich mich schon einsam gefühlt, doch das war nie von großer Dauer.
Doch jetzt hatte ich zwei Monate keinen Alltag und somit fast keinen Kontakt zu Menschen. Natürlich bei Besorgungen, oder zu meiner Familie und ein paar oberflächlichen Bekanntschaften, doch nie wirklich intensiv.
Jetzt, nach den zwei Monaten wo mein Alltag wieder mit vielen Menschen um mich begonnen hat, will ich am liebsten alleine in einer schwedischen Hütte mit vielleicht zwei Hunden für den Rest meines Lebens verweilen.
Es ist nicht so, dass ich keinen Kontakt bzw. Freunde haben könnte, aber ich möchte es schlicht und einfach nicht. Ich mag Menschen einfach nicht mehr. Ich mochte sie noch nie so wirklich, habe es aber einfach so hingenommen. Mittlerweile finde ich aber einfach, dass Menschen nichts tun außer nerven, laut sein und weinen, ich verachte sie schon ein wenig. Mit Selbsthass hat das aber rein gar nichts zutun.
Allgemein reagieren alle sehr geschockt darauf, da sie immer dazu drängen, dass ich mich mit jemanden treffe, vielleicht eine Beziehung beginne. Ich würde gerne mal andere Sichtweisen dazu hören. Vielleicht hat jemand ähnliche Denkweisen oder Erfahrungen und wie geht ihr damit um?
Ich bin gespannt auf Antwort.
4 Antworten
Ich bin auch nicht gerne unter Menschen, schon gar nicht wenn ich nicht einfach abhauen kann. Besuch in meiner Wohnung fällt auch flach. Ich kann ja nicht einfach Leute rauswerfen.
Ich mag Menschen grundsätzlich total gerne, nur nicht um mich rum.
Ich mag Menschen einfach nicht mehr. Ich mochte sie noch nie so wirklich, habe es aber einfach so hingenommen. Mittlerweile finde ich aber einfach, dass Menschen nichts tun außer nerven, laut sein und weinen, ich verachte sie schon ein wenig. Mit Selbsthass hat das aber rein gar nichts zutun.
Ich finde diese Aussage sehr schwierig. Denn wenn du Menschen nicht besonders gut leiden kannst, dann bedeutet das auch, dass du im Grunde dich selbst nicht besonders gut leiden kannst, da du ja selbst ein Mensch bist. Oder siehst du dich selbst nicht als Mensch?
Deiner Beschreibung nach siehst du gar nichts Gutes an Menschen: sie nerven nur, sind laut und weinen. Hast du gar keine positiven Erfahrungen gemacht?
Ich habe trotz meiner Pause ziemlich viel Stress gehabt und komme auch kaum weg aus meiner Stadt. Ich habe auch schon öfters darüber nachgedacht, dass es einfach nur daran liegt, dass ich sozusagen hier einfach eingesperrt bin. Aber ich reagiere nicht negativ auf mein Umfeld. Nur eben auf Menschen, sie sind eigentlich das Einzige was mich stresst. Es ist unglaublich schwer zu erklären, deshalb scheint es ein bisschen oberflächlich.
Ich kann mich ganz gut leiden. Es ist auch nichts gegen einzelne Personen an sich, aber ich mag an sich Menschen einfach nicht mehr. Natürlich habe ich positive Erfahrungen gemacht, aber irgendwie ist mir das im letzten halben Jahr immer stärker aufgefallen.
Hallo,
verachten finde ich immer problematisch. Die anderen sind anders als du und nicht schlechter. Wenn du von verachten sprichst, da denke ich, dass evtl. doch irgend etwas unbewusstes Problematisches bei dir abläuft, denn irgendeinen Grund hat es, dass du dich über andere stellen möchtest. Jemand der glücklich mit seinem Anderssein ist, verachtet die anderen nicht.
Grundsätzlich gibt es Menschen, die mit weniger Kontakten glücklicher sind. Mir geht das teilweise selbst so, weil ich sehr hohe Ansprüche an mich und andere habe. Die meisten Menschen haben ethisch gesehen kaum Werte, sind weder integer noch authentisch, und das kommt m.E. grad immer mehr in dieser Gesellschaft.
Trotzdem brauche auch ich diese Gesellschaft und muss mich so weit nötig einfügen.
Wenn du abgeschottet sein willst, musst du Selbstversorger werden.
Nein, aber wenn man schon alleine durch die Stadt läuft hört man es schon. Es könnte auch dadurch sein, dass ich mit der ein bisschen Überempfindlich geworden bin, was Geräusche betrifft. Tatsächlich habe ich mich sehr intensiv mit Menschen, der Gesellschaft und der Welt beschäftigt. Das verachten, wie schon gesagt, ein bisschen krass ausgedrückt und sehr unglücklich gewählt.
Verachten ist dann wohl etwas zu krass ausgedrückt. Ich möchte mich auch nicht über andere stellen. Es ist ziemlich schwierig zu erklären. Aber ich fühle mich weder besser noch schlechter.
Ich mache einen Scherz und frage Details nach. Das ist nicht oberflächlich.
1. Gegenfrage: Wie sieht deine Familie aus? Getrennt? Wieviele Geschwister und wie Intensiv ist der Kontakt zu den Mitgliedern
2. Zockst du?
Meine Eltern sind getrennt. Mit meiner Mutter habe ich extrem intensiven Kontakt. Zu meinem Vater habe ich den Kontakt abgebrochen, da er mir einfach nicht gut getan hat. Das ist sehr kompliziert. Zu meinen Geschwistern auch sehr gut. Ich spiele selbst nicht, schaue aber viel Twitch. Ich glaube allerdings nicht, dass es damit etwas zu tun hat. Ich habe auch sehr viele andere Hobbys die ich ausführe, beschränke mich also nicht auf das Internet.
Davon habe ich noch nie gehört. Ich kann mich tatsächlich sehr stark damit identifizieren. Ich werde mich mal näher mit dem Thema beschäftigen. Dankeschön!