Abschmelzen des Permafrosts ist der Schlüssel zur Entwicklung der höheren Breiten?
Permafrost bezeichnet Boden, der für mehr als 2 Jahre dauerhaft gefroren ist und ist aktuell vor allem in den höheren Breiten (natürlich auch im Gebirge) anzutreffen. Er ist das Ergebnis eines extrem kalten Globalklimas, welches die Klimate niederer Winkel frosten ließ und auch zum Aufbau lebloser Eispanzer führte.
In Sibirien geht er teils 1500m tief, dennoch taut sommers immer eine kleine Schicht auf, die dann doch leben ermöglicht, ansonsten gäbe es keine Tundra oder Taiga, denn auf dauerhaft gefrorenem Boden wächst nichts.
Dennoch tun sich die Menschen schwer solche Gebiete zu besiedeln, so leben in den Nordwesteritorien in Kanada auf einer Fläche 3x mal den Irak 40000 Menschen, hingegen im Hitzegeplagten und trockenen, teils wüstigen Irak 45000000 also das 1125 fache (!).
Denn Ackerbau im Permafrost ist schwierig und Bauen auch, da der Boden, wenn er im Sommer auftaut, nachgibt.
Wird also das Auftauen des Permafrosts die Menschen dazu verleiten, auch die 55-80er Breitengrade stark zu besiedeln, die heute jenseits von ein paar Rentieren und Inuit kaum jemand jucken? Vorausgesetzt, die Leute wissen wie man entwässert usw.
12 Stimmen
7 Antworten
Das Auftauen der Permafrostböden wird enorme Mengen Treibhausgase, vor allem Methan, freisetzen. Da würde der Schaden größer als der Nutzen sein.
Aber nur langsam. Wenn die Kipppunkte überschritten sind, könnte sich der Prozess dramatisch beschleunigen.
https://www.spektrum.de/news/wenn-der-permafrostboden-taut/1671196
Weiß ich nicht, ich glaube, es geht einfach so langsam weiter und aktuell profitiert man ja auch nur. Ich will keine -10°C mehr hier an der Küste haben und bin auch glücklich über jeden 25°C Tag hier und ich denke, dass der Grönländer sich auch über Wärme freuen dürfte.
Der Planet ist aktuell einfach viel zu kalt, ja, er war auch mal kälter, da war hier ein Eispanzer, doch wenn ich überlege, dass ein ganzer Kontinent nicht 5 terrestrischen Pflanzenarten eine Heimat geben kann, dann stimmt was nicht mit dem aktuellen Klima.
Natürlich ist es global gesehen zu warm. Wenn es so weitergeht, sind die Tage des Eisbären gezählt. Und was nützen 2 % mehr Ackerland in der Tundra, wenn gleichzeitig andernorts durch Wüstenbildung und Versteppung ein Vielfaches an Fläche verloren geht? Von den Küstenstädten, die bei steigendem Meeresspiegel in Nöte kommen, ganz zu schweigen. Staaten wie Bangladesch werden komplett absaufen.
Müssen halt Deiche bauen, warum genau sollen sich die Tropen über die Erwärmung beschweren? Beschwere ich mich darüber ,dass die 3 Ernten Reis im Jahr haben, während hier kaum eine möglich ist? Warum sollen Kokospalmen nicht auch hier wachsen, warum muss die Welt frostig sein?
Und niemand weiß, ob die Wüstenbildung wirklich zunimmt, es gibt Spekulationen, dass die Sahara wieder ergrünt, aber selbst wenn, in Saudie Arabien leben 35+ Millionen, in Grönland 50000 und Saudie Arabien hat keinen einzigen See, was sagt uns das? In Wüsten ist Leben viel eher möglich, als in der Tundra, also ist die Erwärmung insgesamt positiver, weil sie in leblosen Lebensräumen Leben ermöglicht.
Müssen halt Deiche bauen,
Eine armes Land wie Bangladesch kann das nicht. Man kann auch flache Inseln wie die Seychellen nicht eindeichen.
warum muss die Welt frostig sein?
Ein gesunder Mix ist das Beste. Der boreale Nadelwald wächst nun mal nicht in den Tropen. Und Malaria und Dengefieber braucht auch kein Mensch.
Und niemand weiß, ob die Wüstenbildung wirklich zunimmt,
Doch, das weiß man ziemlich genau. China versucht sich dagegen zu stemmen, aber es ist eine Herkulesufgabe. Ob es gelingt, ist fraglich.
es gibt Spekulationen, dass die Sahara wieder ergrünt,
In diesem Leben nicht mehr.
In Wüsten ist Leben viel eher möglich, als in der Tundra,
Es kostet aber unfassbar viel Ressourcen an Wasser und Energie.
also ist die Erwärmung insgesamt positiver, weil sie in leblosen Lebensräumen Leben ermöglicht.
Und dafür an anderer Stelle Lebensraum verloren geht, siehe Desertifikation.
Unterm Strich überwiegen die Nachteile und enormen Kosten, die für eine Anpassung an das Klima notwendig sind. Deshalb hat die Menschheit insgesamt ein vitales Interesse an einem möglichst stabilen Klima.
Zum Glück waren unsere Vorfahren während der Eiszeit keine Weicheier.
Deiche bauen hilft nicht für immer! Frag die Niederländer !!
Ein Andrang bewirkt noch keine Entwicklung. Was meinst du denn, wie Kanadier, Russen und andere reagieren, wenn millionen von Klimaflüchtlingen in kaum besiedelte Gebiete drängen?
Es wäre auch zu klären, wie schnell auf jahrtausende altem Tundra- und Nadelwaldböden Landwirtschaft möglich wird, ohne durch Rodungen, Entwässerung und Pflügen noch zusätzlichen Schaden anzurichten.
Ehm ja, natürlich muss der Bereich gerodet werden, umgegraben und ganz viel gedüngt, entweder mit Humus oder gleich synthetisch. Moore werden enttorft (Blumenerde und Heizen) und Sümpfe entwässert über Drainagen. Steiniger Boden wird aufgebrochen und so urbar gemacht, wie soll man den sonst dort Roggen, Weizen usw. anbauen?
DE hätte längst nicht so viel Einwohner, hätte man hier nicht systematisch den Boden geformt.
weil auch das wie der zurügang des meereises und der polar geltscher es zu einem erhöhten meersspiegel kommt der für landverlust sorgt
müssten weltweit um 5 Meter erhöht werden weil Sturmfluten gäbe es immer noch
Na, deinen blauäugigen Optimismus hätte ich gerne. Wie stellst du dir das vor? Permafrost schmilzt ab, und die Polarnächte werden kürzer (Permafrost gibt es fast nur oberhalb des Polarkreises)? Wie soll in einem Areal, indem es ewig dunkel ist, der Boden humusarm ist irgendetwas wachsen? Das was da wächst, hat sich im Laufe der Evolution daran angepasst. Wie soll bei austretenden Gasen, sowie möglichen Zombieviren eine Urbanisierung stattfinden? Zusätzlich sinken Böden und die Gebiete werden geflutet.
Wenn Permafrost schmilzt, dann werden Böden instabil, Berge brechen und es entstehen Erdrutschen. Außerdem können Pipelines instabil werden, die ein Leck bekommen und tausende Tonnen Öl auslaufen lassen. Wenn der Permafrostboden aufgetaut ist haben wir zudem eine Sumpflandschaft + wenn der Boden auftaut können Treibhausgase in umliegende Binnengewässer gelangen und damit in den Ozean gelangen.
All das ist mir ohne Recherche aufgefallen, jetzt überleg mal auf was für Folgen wir stoßen, wenn ich tiefer grabe...
Dann Recherchiere mal weiter nach Terraforming. Sümpfe kann man Trockenlegen, ist das einfachste der Welt. Humus kann hinzugefügt werden und dessen Entwicklung unterstützt werden.
Als nächstes musst du begreifen, dass die meisten Pflanzen das Mehr an Sonne effektiv nutzen, in dem sie einfach weiterwachsen, heißt, eine Langtagespflanze reift in höheren Breiten nahezu doppelt so schnell wie in niederen Breiten, wenn die Temperatur passt. Das relativiert die Ruhephase, bedenke, in den meisten tropischen Regionen herrschen auch 3-4 Monate Dürre, eine Pause ist oft schlicht normal.
Das was da wächst ist der klägliche Rest, der die letzten Eiszeiten irgendwie überlebt hat( der Rest ist dort nâmlich ausgestorben), in 10k Jahren entstehen nämlich kaum irgendwelche Arten, das dauert viel länger, ergo ist gar nichts wirklich angepasst, merkt man auch, wenn man die Endemitendichte dort z.B. mit dem Amazonas vergleicht.
Man sollte, wenn man irgendwelche Probleme erkennt sich auch fragen, ob und wie man diese lösen kann, hätten Niederländer so gedacht wie du, wäre ihr Land heute zur Hälfte See, aber sie haben Probleme erkannt und durch innovative Technologien (Deich) extrem gut gelöst.
Sümpfe kann man Trockenlegen
Na dann recherchiere mal Artenvielfalt. Sümpfe entwässern ist verheerend für die Population.
Als nächstes musst du begreifen, dass die meisten Pflanzen das Mehr an Sonne effektiv nutzen
Du musst begreifen, dass dein "Mehr an Sonne" nur eine Temperaturzunahme ist - bedingt durch die Zunahme an Treibhausgasen in der Atmosphäre. Da dennoch viele Nährstoffe fehlen, wachsen die Früchte weniger. Weltweit gibt es viele Missernten, aufgrund der Zunahme der Treibhausgase (s. Shindell 2016). Nun übertrage den Effekt mal auf ein anthropogenisiertes Areal.
Das was da wächst ist der klägliche Rest, der die letzten Eiszeiten irgendwie überlebt hat( der Rest ist dort nâmlich ausgestorben), in 10k Jahren entstehen nämlich kaum irgendwelche Arten, das dauert viel länger, ergo ist gar nichts wirklich angepasst, merkt man auch, wenn man die Endemitendichte dort z.B. mit dem Amazonas vergleicht.
Ganz genau - und jetzt redest du davon, wie gut es ist wenn Permafrost schmilzt, weil man ja irgendwie Sümpfe trockenlegen kann, auf die ökologischen Folgen kann man da gerne mal scheißen - und wir ignorieren, dass Urbanisierung nicht so einfach geht und ignorieren alles, was nicht so ganz reinpasst. Deine Rosinenpickerei ist nervig as fuck.
Man sollte, wenn man irgendwelche Probleme erkennt sich auch fragen, ob und wie man diese lösen kann
Ich kann es auch wie du machen und die Probleme ignorieren.
hätten Niederländer so gedacht wie du, wäre ihr Land heute zur Hälfte See, aber sie haben Probleme erkannt und durch innovative Technologien (Deich) extrem gut gelöst.
Hätten die Niederländer gedacht wie du wären sie auch zur Hälfte See, weil sie das Problem ignoriert hätten. Es gibt Probleme, die kann man nicht lösen und Deiche sind keine permanente Lösung.
Ohne Permafrost gibt es dort einen enormen Zugang zu neuen Ressourcen, alleine das wird einen Andrang erschaffen. Außerdem werden, wenn der Permafrost auftaut verdammt viele andere Gebiete nicht mehr bewohnbar sein. Denke aber der entscheidende Faktor sind die Ressourcen, man sieht es jetzt schon in russischen Städten wie Norilsk oder Jakutsk, wahnsinnig triste Städte. Leben möchte man dort nicht und trotzdem zieht es dort jede Menge Leute hin.
Will man an Äquator leben, wo man nach 2 Minuten ernsthafte Hautschäden hat? Dann doch lieber in einem 10°C wärmeren Norilsk.
Weder noch, glaub mir in Norilsk wird man Depressiv. Die Bilder die man im Internet sieht verrechnen da definitiv nicht zu viel.
Und Jakutsk, die Schulen dort haben nicht einmal Namen, sie sind einfach nur durchnumeriert. Diese Orte haben keinerlei Persönlichkeit oder sonst etwas.
Russland sollte definitiv mehr Geld zur Entwicklung dieser Ortschaften geben, man hat das Gefühl, nach dem Zusammenbruch der Sowjets gehts dort rückwärts.
wird nicht würde!! 🥴