Ab wo misst man Traufhöhe oder Gebäudehöhe?
Hallo,
ab wo beginnt man eigentlich die Traufhöhe bzw. die Gebäudehöhe zu messen? (Baden Württemberg).
Wäre das, auf dem Gelände vom Erdreich angefangen zu messen, der höchste Punkt? Oder wo der Sockel des Hauses beginnt. Wobei man ja den Sockel beim Hausbau ja an vielen Stellen anfangen lassen kann.
Bei Gebäudehöhe denke ich, dass hier beim oberen Punkt der Dachfirst Oberkante gemeint ist?
4 Antworten
Die Traufhöhe ist abhängig von der Dachneigung und Firsthöhe eines Gebäudes und wird auf der Grundlage einen definierten Bezugspunktes ermittelt. Dieser ist meistens die Oberkante der öffentlichen Straße. Die Höhe der Traufe bemisst sich sodann am Abstand zwischen Bodenniveau und Traufpunkt liegt.
Unten: Geländehöhe
Oben: Schnittpunkt Außenwand/ Dachhaut
Man sollte sich allerdings davor hüten, im Baugenehmigungsverfahren zu tricksen und rund um das Gebäude anzuschütten. Für die Baubehörde zählt die vorhandene Geländehöhe.
Der Architekt muss das Wissen, denn Unwissenheit schuetzt vor Rueckbau in DE nicht.
Im Zweifelsfall vorher mit der unteren Bauaufsichtsbehörde abklären.
Danke für die Infos. Ja, uns geht es vorerst darum zu schauen, was prinzipiell so möglich ist auf dem Gelände. Das blöde an dem Grundstück, dass da so eine Art "Mulde" bzw. Loch ist. Da wird es natürlich interessant mit dem Auffüllen. Kann man bei einem durchschnittlichen Haus vonca. 3m Geschosshöhe ausgehen? 2.60m Raumhöhe Innen, dann die Bodenplatte und die Geschossdecke
"eine Art "Mulde" bzw. Loch ist. Da wird es natürlich interessant mit dem Auffüllen."
Das sollte man in diesem speziellen Fall dann vorab vielleicht mal mit der Bauaufsicht klären. In manchen Situationen orientieren sich die Behörden auch an der Straßenhöhe.
Geschoßhöhe ist der Abstand zwischen Fußbodenoberkante zu Fußbodenoberkante. Bei mir sind die Decken regelmäßig 30 cm hoch. Geschoßhöhe wäre dann 2,60 + 0,30 = 2,90 m.
Der Bezugspunkt sollte im Bebauungsplan beschrieben sein. Da gibt es die unterschiedlichsten Formulierungen, angefangen von "Geländehöhe am Gebäude" über "Gradientenhöhe der Erschließungsstraße aus Längsprofilen rechtwinklig zur Gebäudemitte" bis "Mittelwert der ausgebauten Straßenhöhen an den Grenzpunkten".
Sollte kein Bezugspunkt angegeben sein, ist von der ungünstigsten Geländehöhe des natürlichen Geländes am Gebäude auszugehen. Bei besonderen Grundstücksverhältnissen ist ein Gespräch mit der Genehmigungsbehörde hilfreich.
Die Traufhöhe ist nicht, wie viele meinen, die Vorderkante der Traufe, sondern man misst diese an der Oberkante Dachhaut zur Schnittstelle zur Außenwand.
Normalerweise ist die Unterkante des Gebäudes an der Stelle des vorhandenen Erdreiches, es gibt aber (zumindest in Baden-Württemberg) Ausnahmen, bei denen auf das geplante Erdreich, Bezug genommen wird.
In Baden-Württemberg ist das zumindest teilweise anders. Ich hatte gerade erst dort ein Bauvorhaben, dort hat die UBA das geplante Gelände als Berechnung genommen (Gott sei Dank! :-) )