Ab wie vielen Zitierungen ist ein Artikel gut?
Oft prahlen Wissenschaftler damit, wie oft deren Veröffentlichungen zitiert wurden, da verschiedene Journals das ja messen und dann öffentlich zugänglich machen. Ab wann würde man von einem Einflussreichen/guten Artikel sprechen? 10 Zitierungen? 100? 1000? In meinem spezifischen Fall jetzt medizinische Fachartikel.
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2 Antworten
Eine Methode die wissenschaftliche Leistung zu "messen" ist der sogenannte H-Index und der ist nicht an eine einzelne Veröffentlichung und dessen singuläre Häufigkeit des Zitiertwerdens gekoppelt, sondern errechnet sie aus der Anzahl der Veröffentlichungen die mindestens H-mal zitiert wurden. Und nach diesem Maßstab gilt man als erfolgreicher Wissenschafter wenn man nach 20 Jahren Forschertätigkeit einen H-Index von 20 hat (Mindestens 20 Veröffentlichungen wurden mindestens 20 mal zitiert).
Mehr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/H-Index
Man sollte allerdings auch die dort aufgeführte Kritik berücksichtigen.
Deswegen habe ich auf den Artikel auch verwiesen und das Wort "Eine" auch fett geschrieben. Ich persönlich bin geradezu allergisch gegen alle "Leistungsmessungen" von Menschen, die in einer Zahl münden, wie sie auch mit dem IQ-Fetisch auf dieser Seite hier zur Schau getragen wird.
Ob ein Artikel "gut" ist, hängt doch nicht in erster Linie von der Anzahl der Zitationen ab!
Überhaupt ist das als Indikator nur sehr bedingt geeignet, da es je nach Fachgebiet und Spezialthemen deutlich unterschiedliche Veröffentlichungsquoten gibt.
Immer wieder sind auch Artikel massenhaft zitiert worden, bis sich nach Jahren oder gar erst Jahrzehnten herausstellte, dass sie fehlerhaft (berühmtes Beispiel: der angebliche Eisengehalt von Spinat) oder gar gefälscht waren (z.B.
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Rotwein-Forscher-hat-Studien-gepanscht-280368.html)
Guter Hinweis!
Man sollte allerdings auch die dort aufgeführte Kritik berücksichtigen.