Ab wann kann man jemanden als spirituell bezeichnen?

8 Antworten

Ich würde Menschen als spirituell bezeichnen, die nach "etwas Höherem" im Leben suchen. Sei es Gott, der Grund unserer Existenz, der Sinn des Lebens, der Weg zum ewigen Frieden...

Nicht jeder religiöse Mensch ist in meinen Augen spirituell. Es gibt zum Beispiel viele "Traditions-Christen", die jeden Sonntag in die Kirche marschieren, weil "die Oma Wilhelmina das in der Kaiserzeit auch so gemacht hat". Von echter Spiritualität ist da meiner Meinung nach oft nicht viel zu spüren. Nach dem Kirchenbesuch schaut man wieder mies gelaunt durch die Gegend und blafft die Kinder an, sie sollten auf dem Spielplatz nicht so viel Lärm machen.

Spirituell zu sein ist eine Art des Seins, bei der man mit dem Leben, mit Gott und der Liebe auf universelle Art verbunden ist.

Spirituelle Menschen haben ihre Herkunft in der Religion, wenden sich aber von der Religion ab, sobald deren Inhalte und Regeln als störend oder begrenzend empfunden werden. Dieses Abwenden ist keine Verurteilung oder Abwertung.

Bei normaler Entwicklung gibt es eine Abfolge im Schwerpunkt des Interesses: Zuerst hauptsächlich Inhalt, dann Inhalt + Kontext und später überwiegend Kontext.

Spirituelle Menschen ehren die Liebe, das Leben und die Schöpfung. Sie sind demütig und dankbar und bilden sich nicht ein, auf alle Grundfragen des Lebens die einzig richtige Antwort zu haben. Sie haben wenig innere Konflikte, sondern inneren Freiden, den sie auch ausstrahlen. Sie haben keine Gebäude, keine festen Rituale, keine begrenzenden Glaubensinhalte, keine Vereine und keine Rechthaberei.

Sie erkennen sich untereinander, sind aber für materiell orientierte Menschen nicht als spirituell zu erkennen.

In der Gegenwart solcher Menschen fühlt man sich wohl.

Ich versuche zu übersetzten, was Haile Selassie darüber gesagt hat, das die Frage meiner Ansicht nach, gut beantwortet.:

"Wir müssen aufhören, Religion und Spiritualität durcheinander zu bringen.

Religionen sind ein Zusammenspiel von Regeln, Einschränkungen und Ritualen, entwickelt von Menschen, die angenommen haben, damit den Menschen zu spirituellem Wachstum zu verhelfen.

Aufgrund menschlicher Schwächen sind Religionen korrupt geworden, zu politischen Zwecken missbraucht, spaltend und als Werkzeug zur Erlangung von Macht und Einfluss.

Spiritualität ist weder Theologie, noch Ideologie. Sie ist einfach eine Art zu leben, rein und natürlich, so wie es (vor)gegeben ist ist und war vom "Hochsten Absuluten".

Spiritualität verbindet uns mit dem "Höchsten Absoluten", dem Universum und untereinander."

So kann man jemanden als "spirituell" bezeichen, der auf diese Art lebt/zu leben versucht; der sein inneres Wesen wahrnimmt und lebt, das Wesentliche liebt und lebt.

Spiritualität bedeutet im weitesten Sinne „Geistigkeit“ und bezeichnet eine auf Geistiges aller Art oder im engeren Sinn auf Geistliches in spezifisch religiösem Sinn ausgerichtete Haltung. Wikipedia
Woher ich das weiß:Recherche

Hackbaellchen99 
Beitragsersteller
 01.02.2020, 13:36

Klar, wenn ich den Satz verstanden hätte, hätte ich diese Frage nicht gestellt.

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WAS IST SPIRITUALITÄT

Der Begriff Spiritualität wird oft mit blindem Glauben an Heilige Bücher, dem Zur-Schau-Stellen von Wundern, übernatürlichen Phänomenen oder Yogakräften verwechselt. Spiritualität ist eine innere Erfahrung. Ihr Alphabet beginnt, wo alle Philosophien und Yogapraktiken enden. Es ist die Erfahrung der Seele. Sagt man: „Ich bin der Körper“, ist das ein Gefühl, das auf intellektuellem Denken beruht, und das nennt man Unwissenheit. Sagt man: „Ich bin nicht der Körper, sondern eine erwachte Seele, ist das angelerntes Wissen oder nur Theorie. Erhält man aber durch die Selbstanalyse eine tatsächliche Erfahrung von der Seele und kommt mit der Überseele in Verbindung, nennt man das Spiritualität.

Spiritualität ist die Wissenschaft vom Erkennen der Wahrheit oder die Wissenschaft vom Jenseits, und sie beruht auf der praktischen Erfahrung des Selbst im Menschen. Es ist das innere Wissen, das in den Heiligen Schriften aufgezeichnet wurde. Es sind die Berichte der Erfahrungen all der kompetenten Meister. Sie hatten die Wahrheit erkannt, indem sie innen eintraten und sie konnten anderen dieselbe Erfahrung geben. Sie appellieren an uns, ihren Schritten zu folgen. Was damals möglich war, ist auch heute noch möglich – „Was ein Mensch konnte, kann ein anderer ebenso“, natürlich mit der richtigen Hilfe und Anleitung.

Spiritualität ist das Wissen vom Selbst – wie man sich beliebig vom Gemüt und den nach außen gerichteten Sinnen frei macht. Erhebt euch über sie und erkennt die Gotteskraft, die uns im Körper und die gesamte Schöpfung kontrolliert. Seht diese Wirklichkeit von Angesicht zu Angesicht.

Sant Kirpal Singh