Ab wann gelten Grabräuber als Archäologen?
Archäologen machen ja eigentlich das selbe wie Grabräuber, mit dem Unterschied das sie es dürfen. Wann darf man denn antike Gräber ausbuddeln?
5 Antworten
Das Vorgehen von Archäologen und Grabräubern ist nicht im geringsten vergleichbar.
Graben darf, wer eine Grabungserlaubnis hat. Die erhalten normalerweise nur entsprechend ausgebildete Personen entweder im Rahmen einer Notgrabung, also weil dort etwas gebaut wird und das Bodendenkmal bedroht ist, oder wenn ein besonderes wissenschaftliches Interesse vorliegt. Archäologen verkaufen das Fundgut hinterher nicht, auch weil es ihnen gar nicht gehört. Es geht uns um wissenschaftliche Erkenntnisse, die aus Funden und Befunden gewonnen werden können, der materielle Wert des Fundmaterials ist irrelevant und spielt höchstens im Rahmen von Ausstellungen als Versicherungswert eine Rolle.
Raubgräber zerstören ohne wissenschaftliches Interesse und sind lediglich auf die eigene Bereicherung wird aus. Damit aus so einem ein Archäologe wird, müsste er sein Fehlverhalten erkennen, Archäologie studieren und anschließend wissenschaftlich arbeiten.
Es wäre toll, man könnte so klar trennen.
Tatsache ist, dass Archäologen zu oft auch Grabräuber waren.
Der Unterschied besteht sonst darin, dass Archäologen in der Regel eine akademische Ausbildung haben. Sie kennen die Ausgrabungsstätte im Kontext der Geschichte der damaligen Zeit. Wichtig ist ihnen nicht, möglichst wertvolle - im Sinne von verkaufbar - Stücke zu finden, sondern Artefakte, die ihnen möglichst viele Anhaltspunkte dazu bieten, wie die Menschen damals gelebt haben. Um Grabungen vorzunehmen benötigen sie die Einwilligung des jeweiligen Staates.
Grabräuber sind alleine oder im Auftrag von Dritten daran interessiert, möglichst gut und teuer verkaufbare Gegenstände zu finden. Sie wissen, was Kunstliebhaber haben möchten. Es spielt ihnen keine Rolle, dass dabei wichtige sonstige Informationen über die damalige Zeit verloren gehen/zerstört werden.
Ich schätze der Unterschied liegt darin, dass Archeologen das Gefundene nicht auf dem Schwarzmarkt verkaufen, es untersuchen, und eventuell auch einem Museum stiften.
In der Regel haben Archäologen nichts zu "stiften", da die Fundstücke NICHT den Archäologen gehören, sondern es ist meist bereits in der Vorbereitung der Maßnahme (z.B. einer Grabung) klar (ggf. vertraglich gesichert), dass Fundstücke z.B. wissenschaftlich aufgearbeitet werden (häufig IM Museum - und dort werden diese dann auch gelagert und ggf. ausgestellt).
Zuerst einmal benötigen Sie von der lokalen Regierung eine Genehmigung um überhaupt Grabungen vornehmen zu dürfen.
Und mitnehmen dürfen Sie gleich gar nichts. Die Ausgrabungen sind streng reglementiert und das erst recht wenn es um Fundstücke geht. Wenn dann nur zu Untersuchungen und anschließend wird es dem Land zurück gegeben.
Das entscheidet dann wie mit Fundstücken umgegangen wird.
Also sind Archäologen nicht im entferntesten so etwas wie Grabräuber.
Die Anfänge der Archäologie liegen in der Tat etwas bei der Grabräuberei und der Schatzsuche. Besonders 18. - 19. Jahrhundert.
Aber heutzutage sind Archäologen Wissenschaftler und Grabräuber eben gewöhnliche Kriminelle.