5 jähriger kann nicht Fahrrad, Roller oder Kettcar fahren - normal?

14 Antworten

Nein, das ist nicht mehr altersgerecht!Er hat Probleme mindestens im grobmotorischen Bereich. Mit individuellen Unterschieden ist das nicht mehr zu erklären, er ist weit in seiner körperlichen Entwicklung zurück. Meiner Einschätzung nach ist er körperlich noch nicht einmal bei 2 Jahren angekommen.

Es braucht Kraft und Koornination, um diese Fahrzeuge bedienen zu können. Aber Dreirad oder Kettcar fahren üben Kinder ab etwa 3 Jahren, Roller eher etwas später. Mit dem Fahrrad klappt es frühestens ab 5 Jahren, je nach Kind. Denn dafür braucht man auch einen Gleichgewichtssinn.

Möglicherweise hat er ja generell ein Problem mit dem Gleichgewicht, das wäre daran ablesbar, dass er vor der Schaukel regelrecht Angst hat. Wenn er schaukeln will, aber in diesem Alter immer noch nicht kann, ist er vermutlich gar nicht recht zu Hause in seinem Körper.

Ich denke, dieses Kind hat gleich mehrere Baustellen und braucht unbedingt professionelle Hilfe! Ihr alleine als engagierte Eltern könnt das leider nicht leisten.

Meine Freundin ist selbst Ergotherapeutin und sagt, dass es klug sei, nicht lange abzuwarten, sondern frühestmöglich eine Förderung für das Kind zu beantragen. Es ist nämlich so, dass die einzelnen Entwicklungsschritte aufeinander aufbauen. Fehlt ein Entwicklungsschritt, kann an diesem Punkt die Reifung nicht mehr weiter laufen, und das Kind bleibt dort stehen.

Was das Schlimmste ist: Körperliche und geistige Entwicklung hängen unmittelbar zusammen!!!! In diesem Zustand kann er nächstes Jahr noch nicht in die Schule gehen.

Es ist aber toll, dass er sich so gerne und so begeistert bewegt! Ihr könnt ihm erklären, dass er jetzt einmal in der Woche ganz alleine mit einer Frau Gymnastik spielen darf.

Wieso hat der Kinderarzt noch nichts festgestellt???!!! Den würde ich als erstes wechseln. Dann beim nächsten auf einem Rezept für Krankengymnastik oder Ergotherapie bestehen. Eine andere Anlaufstelle wäre die sogenannte Frühförderung.

Wie gut, dass ihr so aufmerksame Eltern seid!

LG, eure Sozialpädadodische Assistentin und langjährige Tagesmutter

Mein 5 jähriger (Stief)sohn lebt seit einem Jahr bei uns. Er wurde bis er bei uns war absolut nicht gefördert. Als er zu uns kam bekam er ein Fahrrad. Mit Stützrädern kann er inzwischen fahren, ohne fällt er aber sofort um.

Einem Kind Stützräder ans Fahrrad zu schrauben, ist das Gegenteil von Fördern. Die Dinger gehören ab. Dass ein Kind mit 5 noch nicht Fahrrad fahren kann, ist zunächst erst mal nicht schlimm. Vor allem dann nicht, wenn er erst mit vier Jahren zum ersten Mal mit einem Fahrzeug in Berührung kam. Von "Null auf Fahrrad" kann das auch gar nicht erfolgreich sein, vor allem nicht mit Stützrädern. Beim Fahrradfahren muss man gleichzeitig Gleichgewicht halten, die Kurbelbewegung ausführen (klingt trivial, ist es aber nicht), lenken und bremsen. Und das alles nicht irgendwie, sondern auch von äußeren Bedingungen abhängig. Das lernt man nicht mal eben so.

So, zu Weihnachten gabs dann einen Roller, doch auch mit diesem kann er immer noch nicht fahren.

Kann passieren. Erfahrungsgemäß werden solche Geräte im Winter nicht sehr intensiv genutzt, dann hat er bisher nur wenig Zeit gehabt, damit zu üben.

Zu seinem 5. Geburtstag, vor 1 1/2 Monaten, hat er sich ein Kettcar gewünscht. Mit diesem kann er jedoch auch nicht wirklich fahren. Lenken, treten und bremsen überfordern ihn.

Kann ich mir vorstellen. Mal ehrlich, Du probierst jetzt alles Mögliche in relativ kurzer Zeit durch, was durchaus mehrere Jahre Entwicklungszeit brauchen kann. Ich habe es schon mal gesagt: Selbst die Kurbelbewegung ist schwer.

Ebenso wenig kann er schaukeln, alleine auf ein Klettergerüst oder die Rutsche klettern.

Auch das gibt es. Die Frage ist, welche Möglichkeiten er in den vergangenen fünf Jahren hatte, so etwas zu trainieren? Ein Kind, das vier Jahre nicht oder kaum auf einer Schaukel gesessen hat, wird das auch nicht mal eben bis zum fünften Geburtstag lernen. Das sind Kleinkinderfahrungen, so etwas muss reifen, langsam ausprobiert werden. Normalerweise sitzt ein Kind zunächst mit einem Erwachsenen auf der Schaukel, später sitzt es selbst und wird angeschubst, bis es dann langsam lernt, Schwung zu halten. Und dann erst kommt das Schwung holen und eigenständig schaukeln. Da geht einfach Zeit ins Land. Wenn Dein Stiefsohn diese Möglichkeiten bisher nicht oder nur zu wenig hatte, braucht er jetzt halt die Zeit.

Er geht 1× pro Woche zum Fußballtrainig, was ihm unglaublich viel Spaß macht, jedoch kickt er auch dort meist sehr unkoordiniert nach dem Ball.

Auch hier: Wie lange schon?

Ist das noch normal? Wie können wir ihn noch mehr fördern? Er möchte es alles lernen, ist auch sehr hartnäckig, aber es funktionkert einfach nicht.

Möglich auch, dass er ein motorisches Problem hat. Das solltest Du mit einem Arzt abklären.

Habt ihr schon einmal versucht, ihn nur auf einen Gegenstand zu konzentrieren, also entweder Fahrrad, Roller oder Schaukel ectra. Erst wenn er das eine beherrscht, kommt das Nächste usw. So könnt Ihr hoffentlich seine Konzentrationsschwäche langsam unter Kontrolle bekommen. Laßt ihn Puzzles zusammensetzen oder mit Bausteinen spielen, um zu sehen, wie er sich dabei anstellt, auch Memory ist gut. Vielleicht stellt Ihr da fest, daß er Gleichgewichtsstörungen beim Klettern, Fahren usw. hat, dann würde ein Arztbesuch von Nöten sein. Viel Erfolg!


Angsthase016 
Beitragsersteller
 29.03.2014, 17:49

Er hat keine Konzentrationschwäche. Er setzt sich manchmal stundelang hin und macht Puzzles oder baut mit seinen Lego Steinen.

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Mutter zu sein, heißt nicht einen Wettkampf zu führen, sondern sein Kind einfach so wie es ist zu lieben. Jungs sind immer etwas später dran. Stützräder sind ungünstig. Ein Kind sollte ohne Stützräder lernen. Du hast das schon richtig erfasst, dass er damit (noch) überfordert ist. Alles hat seine Zeit, Bei meinen beiden Kinder war die Entwicklung sehr unterschiedlich. Habe Mädchen und Jungen. Er kann sicher ganz viele andere tolle Sachen. Darauf sollte das Augenmerk liegen. Die Stärken stärken.


Angsthase016 
Beitragsersteller
 29.03.2014, 17:41

Natürlcih ist es kein Wettkampf, ich liebe ihn so wie er ist, aber ich finde es trotzdem beunruhigend, dass er sich bei all diesen motorischen Sachen so schwer tut.

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Ostseemuschel  29.03.2014, 17:43
@Angsthase016

Mein Sohn hat sich auch schwer getan... er tut sich noch immer etwas schwer.. z.B., was das Schreiben betrifft.. Er ist 13 Jahre... Es ist eben so... Mädchen sind da generell flinker... usw...Er hat später als seine Schwester Radfahren gelernt... Er was nie der große "Klettergerüstakrobat"...

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Snoopy068  29.03.2014, 18:04
@Ostseemuschel

Das kann ich nur bestätigen. Habe auch ein Mädel und einen Jungen. Bei uns war das ganz genau so.

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Mancher lernt früher, ein Anderer später. Insgesamt finde ich es aber doch schon bedenklich, was du schreibst. Wart ihr denn nicht mal beim Kinderarzt? Vielleicht sollten einige Untersuchungen gemacht werden. Positiv ist ja, dass er Interesse zeigt.