5 Arten der Fleischeslust im mittelalterlichen Verständnis von Mt. 25, 1-13?

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Die 5 Arten der Fleischeslust waren:

  1. Augenlust,
  2. Fleischeslust,
  3. hoffartiges Leben,
  4. Unachtsamkeit,
  5. Heuchelei,
  6. falsche Hoffnung.

Pietismus Und Neuzeit, Bände 22-1996, herausgegeben von Martin Brecht.

Hier der LINK: https://books.google.de/books?id=XeVuY4gGPAoC&pg=PA77&lpg=PA77&dq=matth%C3%A4us+25,1-13+5+arten+der+fleischeslust&source=bl&ots=uOSXaByStU&sig=ACfU3U2lTmmwxPrUnGrx122SvaUEwGLObg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwj6ioP1iIXkAhUFDOwKHa8-D8wQ6AEwD3oECAgQAQ#v=onepage&q=matth%C3%A4us%2025%2C1-13%205%20arten%20der%20fleischeslust&f=false


Sektenforscher  15.08.2019, 16:48

Das Mittelalter war die Zeit der Scholastik, als die Bibelauslegung weitgehend noch den Klöstern überlassen blieb. Die Auslegung war, wie man sieht, sehr willkürlich und hätte heute keinen Bestand mehr.

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Christian3684  16.08.2019, 23:59

Dieser Text hat explizit, wie bereits gesagt wurde, nichts mit den fünf Arten der Fleischeslust zu tun. Das ist eine willkürliche Auslegung dieses Abschnittes.

Wie ich bereits darauf hingewiesen habe wird dieser Text nochmals in Matth. 24, 43-40 konkretisiert, bzw. erklärt, die von der Bereitschaft und von der Wachsamkeit sprechen, weil man nicht weiss wann Christus wieder kommt.

Indem man Paralelltexte heranzieht hat man die Möglichkeit zu einer korrekten Erklärung zu kommen, bzw. was damit gemeint ist. So verhindert man, dass man zu aberwitzigen oder zu falschen Erklärungen kommt.

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Woher hast du das? Dieses Gleichnis wurde schon immer so aufgefaßt, das es die Gläubigen repräsentiert, die den Bräutigam (den wiederkommenden Christus) erwarten -weil sich sein Kommen aber hinauszögert, geht bei einigen buchstäblich das Licht aus, ihr Glaubenseifer erlischt.

"Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen.  Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug.  Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit.  Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.  

Die Jungfrauen, die in dem Gleichnis als töricht bezeichnet wurden, beziehen sich nicht auf Gottesleugner, denn alle 10 Jungfrauen stehen für gläubige Menschen! Alle 10 waren aktiv im Glauben; sie gingen alle dem Bräutigam entgegen, denn sie wollten sich als Braut mit dem Bräutigam verbinden.

Mit ‚Bräutigam’ ist Jesus beschrieben und die ‚Jungfrauen’ symbolisieren seine Gemeinde als Braut. Wieso besteht die Gemeinde Jesu vor seiner Wiederkunft aus 2 Personengruppen? Alle 10 Jungfrauen haben sich doch für Jesus entschieden, alle wollten sich mit ihm ‚verheiraten’, und alle hatten leuchtende Lampen mit sich genommen! Es gibt kein Argument, ihre Aufrichtigkeit zu bezweifeln. Wieso wurden nur 5 von ihnen zur Hochzeit zugelassen?

In dem Gleichnis verzögerte sich das Kommen 

Alle 10 Jungfrauen waren wohl eingeschlafen und alle 10 reagierten auf den Ruf hin, um ihrem Bräutigam entgegenzugehen: Sie schmückten ihre Lampen und machten sich auf den Weg. Doch die Lampen von 5 Jungfrauen verloschen, weil ihre Trägerinnen nicht mit der Verzögerung gerechnet hatten. Da sie sahen, dass die anderen 5 ihre Lampen mit Öl aus einem eigenen Gefäß füllten, baten sie diese, ihnen auch davon zu geben. Doch diese konnten es nicht, weil sie das Öl, das sie hatten, selbst benötigten.

Was ist in diesem Gleichnis mit Öl, Lampe und Ölgefäß gemeint?

Öl steht für Heiligen Geist. Mit ‚Lampe’ ist das Wort Gottes gemeint. Die Bibel leuchtet wie eine Lampe, weil ihre Autoren vom Hl.Geist inspiriert worden sind, und in welches Gefäß kann der Heilige Geist aufgenommen werden? Nur ins Herz!

Die 5 törichten Jungfrauen hatten nur von dem Öl ihrer Lampe gezehrt, aber sie erkannten nicht die Notwendigkeit, das Öl (den Hl.Geist) in ihr Herz einzulassen. Und dieser Mangel bewirkt eine fast unmerkliche allmähliche Ermattung der Lampe. Doch das wurde ihnen erst bewusst, als es zu spät war! Zu spät ist, wenn Jesus das Allerheilige im Himmel verlässt um auf die Erde zu kommen.Nebenbei bemerkt: Öl im Gefäß ohne Lampe kann nicht leuchten, das ist also unmöglich. Im Klartext: Das primäre Gnadenangebot ist die Bibel. Sie weist auf die Erlösung durch den Glauben an Jesus hin und mahnt, sich taufen zu lassen, doch entscheiden kann man sich nur für die Taufe mit Wasser. Die Taufe mit dem Hl.Geist erlebt – unabhängig von der Wassertaufe – nur, wer ihm sein Herz öffnet. Und wer dies tut, erlebt die Erlösung, wie sie die Bibel beschreibt. Die komplette Taufe erklärt Jesus dem gläubigen Nikodemus als Neugeburt in Joh.3."

https://www.adventgemeinde-lahr.de/lebensfreude/geistliches-wachstum/1147-das-gleichnis-der-zehn-jungfrauen

Das ist nur eine Geschichte. Mit Fleischeslust hat das mal gar nichts zu tun, auf solche Gedanken kommen nur die Irrlehrer. Aber schön, dass diese Stelle mit dem Islam in Verbindung gebracht werden kann, zehn Jungfrauen, im Koran steht keine Zahl.

Eigentlich bedeutet es nur, dass man richtig vorbereitet sein soll wenn man etwas tun will. Jungfrauen - bringt mich zum Lachen...😂 🤣

Die ersten 5 Jungfrauen (Mt.25,2) symbolisieren die Gruppe der Jünger Jesu, welche sich "nicht groß angestrengt" hat, unserem ewigen Gott zu gefallen und mehr so dahin getrottet ist.

Daher hatten sie "nicht genug Öl" (Heiligen Geist), der zur "Erhellung des Weges" in der Nacht dienen sollte, wie die 2.Gruppe besaß (Mt.25,7).

Ein Beispiel solcher Nachlässigkeit gab er anschließend (Mt.25,14-19).

Jesu konnte deren Einstellung nicht gut heißen und schloss die Türe in den Hochzeitsraum (Mt.25,10).

Woher ich das weiß:Recherche

ErnstPylobar 
Beitragsersteller
 16.08.2019, 18:50

Shalom. Es gibt schon einige Threads zur Bedeutung des Gleichnisses. Meine Frage bezog sich jedoch auf die Mittelalter-Deutung der 5 Arten der Fleischeslust. Diese Frage wurde hier mit Quellenangabe beantwortet. Ich habe sie als hilfreichste Antwort ausgezeichnet. — Zu alledem trägt Dein Posting nichts bei.

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Dieses Gleichnis hat nicht das Geringste mit der Fleischeslust zu tun. Wie schon geschrieben wurde geht es hier um die Wachsamkeit, bzw. um den Bräutigam zu empfangen. Damit wollte Jesus(bzw.der Schreiber) darauf hinweisen, dass man jederzeit bereit sein soll, um Christus begegnen zu können, wenn er kommt.

Denselben Gedanken finden wir auch in Matthäus 24, 42-50. Und dieses Bereitssein muss sich auch im täglichen Leben zeigen, indem man kein leichtfertiges und ungerechtes Leben führt. Indem man seinen Mitmenschen nicht ungerecht oder gewalttätig behandelt. Und sich auch nicht der Fresserei und der Sauferei hingibt, und den Folgen, die damit verbunden sind.

"Und er fängt an zu schlagen seine Mitknechte, und isst und trinkt mit den Trunkenden."

Leider hat man allzuleicht die Texte "allegorisch" ausgelegt und alles mögliche aus dem Text herausgelesen oder hinein interpretiert. Was oft zu völlig falschen Erklärungen führte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung