24 oder 12-Monate Strom aktuell besser?

4 Antworten

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Es ist eine ökonomische Binzenweiseheit, dass mit der Verknappung des Angebots der Preis steigen muss, wenn die Nachfrage gleich bleibt oder gar noch steigt.

Auch wurden die Einspeisevergütungen für Wind und Solar politisch gewollt erhöht.

Das alles wird sich auf unseren Energierechnungen widerspiegeln.

Die Grünen betreiben eine zielgerichtete Politik der Verteuerung von Energie mit der Konsequenz, dass

  • Industrie zum Teil abwandert
  • bestimmte Prozesse nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können
  • Die Insolvenzwelle angeheizt wird
  • wir abhängiger werden auf Importe von Fertigprodukten
  • wir weniger exportieren, weil zu teuer
  • Arbeitsplätze verloren gehen
  • Zusatzbelastungen in den Sozialhaushalten entstehen, die irgendwann nicht mehr finanzierbar sind
Woher ich das weiß:Recherche

schrauberking 
Beitragsersteller
 23.04.2023, 21:35

Vielen Danke für deine Antwort! Ich habe mir auch nochmal die Teuerung der letzten 10-15 Jahre angesehen. Der Strompreis ist nominell jährlich mehr oder weniger immer angestiegen. Ich gehe mal davon aus, dass die nächsten 5 Jahre keine billigen Strompreise (20-25 Cent) möglich sein werden. Wenn ich jetzt für nur ein Jahr abschließe, gehe ich mal davon aus, dass ich im nächsten Jahr 40 Cent bezahlen muss...

Ich halte 32 Cent für einen Preis, der wohl auf absehbare Zeit nicht signifikant unterboten werden wird - von daher bieten 24 Monate mehr Sicherheit, das Risiko, dass man damit etwas zu viel bezahlt, erscheint dagegen verkraftbar. Denke daran, dass der Strompreis auch vor dem großen Sprung oft schon um die 30 Cent lag, das macht deutlich, dass nach unten nicht mehr so furchtbar viel Luft ist.

Die künftige Höhe des Strompreises hat mit der Strompreisbremse nichts zu tun. Bei er Wahl 32 Cent für 24 Monate (EON) oder 33 Cent für 12 Monate (Vattenfall) würde ich mich für die 12-monatige Preisbindung entscheiden.

Ob in den kommenden Jahren die Preise für Strom nochmal kräftig steigen oder aber eher stagnieren oder gar sinken, kann man im Moment nicht wirklich seriös vorher sehen.

Sehr viel hängt davon ab, wie der Netzausbau voran kommt und zwar nicht nur die ganz großen Leitungen, sondern im Detail (regionale Netze, Umspannwerke etc.).

Außerdem Speichertechnologien und da gibt es jetzt schon viele Möglichkeiten, die nur in guter Kombination sinnvoll eingesetzt werden können.


schrauberking 
Beitragsersteller
 21.04.2023, 15:13

Danke für deine Antwort. Ich bin mir unsicher, aber ich denke, dass 24 Monate evtl. besser sind. Deine Aussage bezgl. der Strompreisbremse würde ich aber nicht unterschreiben. Selbstverständlich verhindert die Strompreisbremse analog zu einer elektrischen Sicherung einen "explodierenden" Preis. Ich müsste sonst bei meinen Stadtwerken 70! Cent pro kWh bezahlen. Wenn die Bremse wegfällt, darf ich hier wieder ausgenommen werden. Deshalb will ich einen dauerhaft günstigen Tarif.

bwhoch2  21.04.2023, 15:17
@schrauberking

Deine Stadtwerke verlangen derzeit 70 Cent je Kilowattstunde? Dann wohl auch nur, weil sie wissen, dass sie 40 Cent von Dir und 30 Cent vom Staat bekommen. Bei so unverschämten Stadtwerken ist wirklich die Frage, weshalb Du dort noch Strom beziehst, wo es doch so viele andere gibt, bei denen man einen Vertrag machen kann. Es gibt viele Anbieter, die bereits deutlich unter 40 Cent sind. Der Höchstpreis, den ich je bezahlt habe, lag bei 37 Cent.

schrauberking 
Beitragsersteller
 21.04.2023, 15:32
@bwhoch2

Das ist hier in Ostdeutschland leider nicht so selten wie man denkt. Das betrifft aber nicht nur den Strom, habe auch schon beim Internetbezug wahnwitzige Preise für buchstäblich nichts gesehen. Ich denke, dass liegt auch an der Altersstruktur hier. Jedenfalls bin ich erst seit kurzem an meinem aktuellen Wohnort, aber ich denke, nach Auslaufen der Preisbremse greifen hier eineige Anbieter wieder voll zu (und das wird dann auch von einigen bezahlt werden, sondern wären die Stadtwerke schon pleite).

bwhoch2  21.04.2023, 15:34
@schrauberking

Warum soll das in Ostdeutschland anders sein, als im Westen. Die vielen Anbieter, die man z. B. auf check24 oder Verivox findet, bieten doch auch in Ostdeutschland an.

schrauberking 
Beitragsersteller
 21.04.2023, 15:36
@bwhoch2

Es gibt hier viel mehr Menschen, die noch nie im Internet waren. Vlt. traut man den Konzernen aus dem Westen auch nicht. Ich weiß es nicht. Aber es ist nunmal so.

bwhoch2  21.04.2023, 15:41
@schrauberking

Um einen Stromanbieter zu wechseln, muss man aber nicht unbedingt selbst ins Internet. Es ist dann wohl eher eine Frage des Alters und ich würde jetzt einfach mal darauf tippen, dass jemand Ü65 möglicherweise ein Problem damit hat, aber die allermeisten von denen haben Kinder und Enkelkinder, die sich sehr wohl und sehr gut damit zurecht finden und diesen Job ohne weiteres für sie übernehmen könnten.

Ich finde es einfach eigenartig und überhaupt nicht mehr zeitgemäß, wenn man über stark überhöhte Preise jammert, aber andererseits nicht alle Möglichkeiten nutzt, die der Markt bietet.

Als ich zuletzt meinen lokalen Versorger verlassen habe, schickte man mir einen Fagebogen, mit dem man sich Auskunft erhofft hat, weshalb ich sie denn verlassen würde. Die einzige für mich anzukreuzende Antwort war, "zu teuer". Viele solcher Antworten nach zahlreichen Kündigungen und auch dieser Anbieter wird ein wenig runter kommen.

Da die Preise in den letzten Monaten gesunken sind würde ich mich aktuell nicht für 24 Monate binden.