21 und komplett unzufrieden mit meinem Leben?

3 Antworten

Hallo cassinsky,

wichtig ist, zu verstehen, dass Du einiges selbst in der Hand hast, vielleicht sogar mehr, also Du denkst! Gerne möchte ich ein paar mutmachende Gedanken an Dich weitergeben. Das, was Du geschrieben hast, geht mir sehr nahe!

Es gibt manche Umstände oder Ereignisse im Leben, die lassen sich nicht mehr ändern oder rückgängig machen. Es nützt nichts, sich mit aller Kraft dagegen aufzubäumen. Am besten ist es, so schwer es auch fallen mag, sich mit den Gegebenheiten abzufinden und die Sache so gut wie möglich abzuschließen.

Es geht also darum, seine Gedanken nicht ständig um das Unveränderbare kreisen zu lassen, sondern den Fokus auf das zu richten, was man verändern bzw. beeinflussen kann.

Frage Dich doch einmal, was Dir in Deiner Situation am besten helfen könnte. Zum Beispiel wäre es durchaus hilfreich, mit jemandem, dem Du vertraust, offen über Deine Empfindungen zu sprechen. Allein das Reden kann schon eine heilsame Wirkung haben!

Wenn Dein Gesprächspartner Dich versteht und mit Dir mitfühlt, wird es Dir ganz bestimmt leichter ums Herz werden. Auch frage Dich immer, was Du verbessern kannst, selbst wenn es nur relativ kleine Dinge sind. Aktiv zu werden nimmt einem das Gefühl der Hilf- und Machtlosigkeit.

Wichtig ist es gerade jetzt, dass Du nicht immer nur über die Krise und über all das, was sie verursacht hat, nachdenkst. Richte Deinen Sinn auf die vielen kleinen schönen Dinge im Leben: das Singen der Vögel, ein prächtiger Sonnenuntergang, ein leckeres Essen, die gemütliche Tasse Kaffee usw. Manchmal verliert man den Blick dafür und nimmt sie als zu selbstverständlich, ohne sich wirklich daran zu erfreuen.

Es mag sein, dass Du Dich im Moment ziemlich schwach und mit allem überfordert fühlst. Da kann es Dir helfen, wenn Du Dich an Deine alten Stärken erinnerst. Denke z.B. darüber nach, was Du bisher schon alles bewältigt hast und was Dir in Deinem Leben gut gelungen ist. Das mag Dir helfen zu erkennen, dass Du auch jetzt nicht völlig hilflos bist.

In Dir steckt möglicherweise mehr, als Du im Moment für möglich hältst. Knüpfe daher an Deine früheren Leistungen und Erfahrungen an und Du magst erkennen, dass Du in Wirklichkeit gar nicht so schwach bist.

Auch wenn für Dich im Moment alles grau und trübe aussieht, bedenke, dass das nicht für immer so bleiben muss! Dinge verändern sich und es mag sein, dass Du in einigen Monaten das, was Dich gerade so herunterzieht, nicht mehr als ganz so schlimm ansiehst. Oder es mag sein, dass es Dir gelungen ist, das eine oder andere Problem besser zu bewältigen. Es gibt also keinen Grund, in Trübsal und Hoffnungslosigkeit zu versinken!

Wenn Du an Gott glaubst, dann vergiss nicht, dass er von Deinen Problemen weiß und er Dir gern helfen möchte. In der Bibel lässt er den Niedergedrückten sagen: "Ich, der Hohe und Erhabene, der ewige und heilige Gott, wohne in der Höhe, im Heiligtum. Doch ich wohne auch bei denen, die traurig und bedrückt sind. Ich gebe ihnen neuen Mut und erfülle sie wieder mit Hoffnung" (Jesaja 57:15, Hoffnung für alle).

Wie aber kann Gott Dir neuen Mut geben? Wenn Du Dich ihm zuwendest, in seinem Wort liest und darüber nachdenkst! Darin findest Du viele tröstende Gedanken. Ich denke da z.B. an das Buch der Psalmen, die größtenteils von Personen geschrieben wurden, die sich zeitweise in auswegloser Lage befanden, dann aber die Erfahrung machten, dass Gott ihnen oft auf unerwartete Weise geholfen hat.

Es mag sein, dass Du nicht alles, was ich Dir geschrieben habe, auch umsetzen kannst. Versuche aber bitte dennoch, die Spielräume und Möglichkeiten, die Dir geblieben sind, so gut es geht zu nutzen! Und nimm am besten alle Hilfen an, die Dir zur Verfügung stehen! Alles Gute und viel Kraft!

LG Philipp


cassinsky 
Beitragsersteller
 27.06.2024, 11:46

Ich versuche mir solche Gedanken immer einzureden. Doch für mich annehmen kann ich sie nie. Ich versuche mich an deine Worte zurück zu erinnern, das hast du nämlich sehr schön gesagt. An Gott glaube ich aber leider nicht...Vielen Dank für deine lieben lieben aufbauenden Worte :)

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Philipp59  27.06.2024, 15:36
@cassinsky

Das habe ich sehr gerne gemacht! 😊

Ich finde es sehr schade, dass man dich in deinem Leben oft so schlecht behandelt hat! Ich denke, du bist wirklich ein toller Mensch, die es verdient, liebevoll und respektvoll behandelt zu werden! Wir kennen uns zwar nicht näher, doch auf mich machst du einen sehr sympathischen Eindruck!

Wie wäre es, wenn du einmal gezielt an deinem Selbstwertgefühl arbeiten würdest? Zu diesem Thema habe ich hier schon oft Beiträge geschrieben. Darf ich dir dazu ein paar Tipps geben?

Liebe Grüße

Philipp

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Du bist ja offensichtlich ein schlauer Mensch. Ich werde direkt etwas trauri wenn ich sowas hier immer lese. Junge Leute die Probleme mit etwas haben, was eigentlich kein Problem sein sollte. Du solltest Dir vor Augen halten, dass Du halt erst 21 bist und es da ganz normal ist, dass man solche Ängste und Sorgen hat. Denk Dir einfach: Es könnte auch noch viel schlimmer sein!

Für mich klingt das einfach so, als würde Dir etwas fehlen was Dir Freude bringt. Aber das wird es geben. Irgendwas wird Dich ja glücklich machen. Manche Menschen sind glücklich wenn sie alleine sind, andere brauchen Leute um sich rum. Der erste Schritt wäre ja herauszufinden, was mehr Deins ist: Alleine oder mit anderen.

Darauf kann man dann aufbauen. Du solltest Dir wirklich versuchen nicht zu viele Schranken und Grenzen zu setzen. Du bist noch jung, hast (ist netter gemeint als es klingt) keine Ahnung vom Leben und noch alles vor Dir.

Viel Erfolg.


cassinsky 
Beitragsersteller
 26.06.2024, 12:18

Ich versuche mir auch ständig zu sagen, dass ich noch jung in und sich vieles noch ändern wird, aber es ist schwierig das für sich anzunehmen.

Das ist auch das Problem. Ich bin nicht gern Allein, aber unter Menschen auch nicht. Total widersprüchlich ich weiß. Ich treffe mich im Schnitt 4 mal in der Woche mit Freunden, um auch Zeit für mich zu haben.

Danke für deine lieben Worte.

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Eine schwierige Situation, wenn du nicht weißt, was genau dich stört.

Ich würde es dann mal versuchen mit neuen Sachen unternehmen. Also erst einmal aufhören zu trinken, dann neue Hobbies probieren, fleißig lernen für die Ausbildung.

Du bist ja erst am Anfang deines Lebens, du baust dir deine Zukunft ja noch auf.


cassinsky 
Beitragsersteller
 26.06.2024, 12:14

Das aufhören mit dem trinken klappt immer nur zeitweise, dann werde ich immer unglücklicher und fange nach rund 3 Monaten wieder an. Schon 3 Male so gewesen. Ich gehe 4 x die Woche zum Sport und es macht mir Spaß zu sehen, dass ich stärker werde etc. Mir macht er sehr Spaß. Meine Ausbildung habe ich letztes Jahr bereits abgeschlossen.

Offensichtlich habe ich alles. Aber es erfüllt mich nicht.

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Levianthana  26.06.2024, 12:17
@cassinsky

Naja, dann brauchst du etwas anderes was dich erfüllt. Du arbeitest bestimmt? Versuch doch mal Ehrenamt, vielleicht erfüllt dich, dass du anderen hilfst. Und hör mit dem Trinken auf, sonst rutscht du immer weiter ab und irgendwann ist es zu spät.

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