2. Weltkrieg: Hätte Deutschland den Krieg gegen die Sowjetunion gewinnen können?

9 Antworten

Hätte Deutschland den Krieg gegen die Sowjetunion gewinnen können?

Wäre die Rote Armee auf sich alleine gestellt gewesen, hätte sie keine Chance gegen die Wehrmacht gehabt, sagte jedenfalls mal Stalin selber. Erst durch die massiven Lieferungen vor allem der USA war die Rote Armee überhaupt in der Lage, die Wehrmacht zunächst aufzuhalten und später sogar zurückzuschlagen.

Dazu kamen massive Fehler auf deutscher Seite, die in erster Linie der GröFaz durch haarsträubende Fehlentscheidungen verursacht hatte.


Raphael847  01.12.2024, 18:14

Vorab ich bin der selben meinung das die udssr keine chance gegen die wehrmacht gehabt hätte und meine frage wäre wo ich die quelle finde wo stalin das selbst gesagt ?

Hamburger02  01.12.2024, 19:30
@Raphael847

Habe mal ein bischen recherchiert. Es ist wohl keine konkrete Äußerung Stalins überliefert. Er hat das wohl aus Stolz immer nur indirekt angedeutet.

Als Faustregel für Angriffskriege gilt seit Clausewitz: Bei ungefähr gleicher technischer und Ausbildungsstufe benötigt der Angreifer mindestens die dreifache Zahl an Truppen wie der Verteidiger, um einigermaßen gute Erfolgsaussichten auf einen Sieg zu haben. Am 22. Juni hatten die Sowjets selbst aber die fast dreifache Menge an Soldaten, dazu fünfmal so viele Flugzeuge und siebenmal so viele Panzer wie die Deutschen!

Stalin hatte sein Land zwangsindustrialisiert im Raketentempo und aus mittelalterlichen russischen Bauern echte Sowjetmenschen schmieden können, die als Fabrikarbeiter oder Kanonenfu .. ähm als tapfere Helden der ruhmreichen Sowjetarmee das Ziel der Niederringung Deutschlands sowie der Unterwerfung der westeuropäischen Imperialstaaten und der damit verbundenen Einführung des „weltweiten Kommunismus“ (de facto also Beherrschung ganz Eurasiens und Afrikas von Moskau aus) hätten umsetzen sollen.

Daraus wurde aber nichts. Hitler kam ihm im Juni `41 zuvor und vernichtete diese größte Angriffsarmee der Weltgeschichte kurzerhand.

https://www.youtube.com/watch?v=6zaR-kHsFAY

Zu gewinnen im eigentlichen Sinne (Vernichtung des bolschewistischen Systems in Russland) war dieser Krieg dennoch nicht, da Deutschland kompetente Verbündete fehlten (Länder wie Italien, Rumänien oder Ungarn zählten nicht) und die aus geographischen Gründen unangreifbaren USA etwa 1/4 der sowjetischen Ausrüstungen diesem Land lieferten.

Nur mit England und Italien im Bunde, wie es Hitler ursprünglich wollte, wäre der Krieg gewinnbar gewesen. Oder, noch besser: Mit England, aber OHNE die militärisch völlig unfähigen Italiener, die nur unnötig weitere Fronten auf dem Balkan und in Nordafrika eröffneten, die deutsche Truppen banden, da die Italiener nicht klar kamen.

Aber England wollte nicht. Aus britischer Sicht war das deutsche Reich ein gefährlicherer Konkurrent für das eigene imperiale Weltmachtstreben als die Sowjets. Diese Fehleinschätzung haben die Briten mit dem Zusammenbruch ihres gesamten Imperiums bezahlen müssen. Es gibt aber auch Hinweise, dass zumindest Churchill gar nicht im britischen Interesse handelte, sondern ein US-Agent war, der auf die Zerschlagung sowohl Deutschlands als auch des britischen Empire hin arbeitete. Chamberlain hingegen hatte einfach nicht in den großen Dimensionen gedacht, in denen die Köpfe dachten, die das britische Empire überhaupt erst schufen. In London hat man auf die angeblichen „Untermenschen“ in Russland wohl ähnlich verachtungsvoll herabgeblickt wie man dies in Berlin tat.

Die Rote Armee war – militärisch gesehen – auch besser als bei ihrer bitteren Niederlage gegen das konservative Polen 1920. Also keine reine Mördertruppe mehr, sondern durchaus aufopferungsvolle Soldaten, wenn auch technisch und taktisch weniger geschickt als die zahlenmäßig weit unterlegenen Deutschen. Aus Stalins Träumen einer kommunistischen Weltherrschaft wurde nichts, jedoch konnte er sich am Ende des Kriegs immerhin den weniger bedeutenden slawischen Osten Europas unter den Nagel reißen und diese Völker mehrere Jahrzehnte mit eiserner Faust unterdrücken.

Nein, hätte nicht und hat nicht.

DAs wusste übrigens bereits mein damals 6 j. Vater. Als der Krieg gegen die UdSSR begann, zeigte mein Großvater seinem kleinen Sohn auf der Landkarte die UdSSR und zum Vergleich Deutschland. Der Kleine, noch nicht in der Schule begann bitterlich zu weinen. Mein Opa wusste gar nicht, wieso. Er hatte sich in Gegenwart des Kleinen immer gehütet, seine wahre Meinung verlauten zu lassen. Er konnte ja nicht wissen, was der Kleine dann im Laden oder im Kindergarten erzählen würde.

Jedenfalls fragte er sein Söhnchen und der schluchzte: "Russland ist zu groooß." Tja, hätten die Nazis mal besser auf ihn gehört.

Ich finde es sehr schade das man als deutscher nicht mehr Stolz auf sein Land sein kann.

Man kann halt den Holocaust nicht dabei ausblenden.

oder es im allgemeinen einfach beeindrucken finde wie die Deutschen damals als eine Nation zusammen gewirkt haben.

Wenn man es nicht tat, riskierte man die Todesstrafe. Viele waren natürlich auf Seiten HItlers und auch "stolz". So ähnlich wie die Trumpfans ihren Führer toll finden. Das verging dann aber, als die Bomben fielen...

Mein sozialdemokratischer Opa, der nicht eingezogen war, weil er wehrwirtschaftlich wichtig bei den Ford Werken arbeitete, sagte nie "Heil Hitler", allerdings tat er das doch im Luftschutzkeller, wenn die Bomben fielen. Eine Nachbarin, eine überzeugte Nazisse , sagte mal spitz zu ihm: "Komisch, Herr Winterscheid, sonst sagen Sie nie "Heil Hitler" nur immer hier. "Tja", sagte er freundlich: "HIer fühle ich mich halt dem Führer so nah." Das war so zweideutig gesagt, dass er das ohne Risiko machen konnte, aber wenn er das gesagt hätte, was er wirklich dachte, wöre ihm das sehr, sehr, sehr schlecht bekommen. Und er war weder suizidal noch ein Martyrer

2. Weltkrieg: Hätte Deutschland den Krieg gegen die Sowjetunion gewinnen können?

-> nein. Man hatte in der Feldzugsplanung die sowjetischen Reserven von mehreren Millionen Mann komplett übersehen bzw ignoriert. Auch hatte man es versäumt, seine strategischen Ziele mit Japan abzustimmen.

Dementsprechend scheiterte der ursprüngliche Plan bereits im August 1941.

Auch war die Zielsetzung eine komplette Unterwerfung Russlands, kein Verhandlungsfrieden, ja nicht einmal ein Waffenstillstand. Die Unterwerfung Russlands war allerdings nicht erreichbar.

Mein Schwiegervater ist Russe und ist sehr davon überzeugt, dass die Russische Armee besser als die Armee der Deutschen war.

-> Das war bezogen auf die operativen Fähigkeiten erst 1944 der Fall. Bis dahin war das deutsche Heer dem russischen auf taktischer Ebene nach wie vor überlegen.

Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte sich die biblische Prophezeiung nicht erfüllt. Damals predigten die Zeugen Jehovas, dass das Hitler-Regime untergehen wird und wurden deshalb verfolgt und eingesperrt.