Was haltet ihr von Kriegsveteranen im 2. Weltkrieg der Deutschen Seite?
Es gibt ja noch Kriegsveteranen, die damals in der Deutschen Wehrmacht/SS, je nach dem, Gedient haben.
Es Leben ja noch "alte Nazis", klar nicht jeder Soldat war ein Nazi, aber es gibt sicherlich auch noch Veteranen die, die SS-Organisation gedient haben und heute noch Leben, zwar sehr alt aber noch Leben. Verachtet ihr die?
Ich finde man sollte die Männer in ruhe lassen, es sind immerhin Kriegsveteranen und auch Helden, egal welche Seite, Achsenmächte, Alliierten jeder war ein Held.
5 Antworten
Nichts besonderes.
Wenn sie sich als Helden darstellen und unbelehrbar, verachte und verabscheue ich sie.
Gerade zum Ende des Krieges hin wurden auch immer mehr Menschen in die Waffen-SS eingezogen, die keine überzeugten Nazis waren oder den ursprünglich hohen rassischen Ansprüchen der SS entsprachen. Man brauchte Nachschub und war deshalb nicht wählerisch.
Was die Wehrmacht im Allgemeinen angeht, schätzt man, dass ca. 15-20% überzeugte Nationalsozialisten waren. Die SS hatte selbstverständlich einen höheren Anteil. Diesem harten Kern stand ein großer Rest gegenüber, der entweder aus patriotischen Gründen kämpfte (propagandistisch stellte man den Krieg immer als Verteidigungskrieg dar - außerdem bestand damals noch ein Recht zum Krieg; ebenfalls wollten viele Revanche für Versailles) oder aber, weil ihm keine andere Wahl blieb (Pflichtgefühl oder aber Unmöglichkeit der Verweigerung). Kriegsdienstgegner wurden übrigens ins KZ eingewiesen.
Verachten tue ich sie nicht. Im Gegenteil, ich finde ihre Leistungen (vom militärischen Standpunkt aus betrachtet) beeindruckend. Man kämpfte gegen eine gewaltige Übermacht, erreichte riesige Erfolge und hielt lange durch und brachte gigantische Opfer. Außerdem zeigte man Innovationen in Technik und Strategie.
Auch wenn man letztendlich für Verbrecher und eine falsche Sache kämpfte.
Für SS Angehörige galt ein verschärfter Ariernachweis bis zum Jahre 1800!
Erstens hieß dies Nachweis der Deutschblütigkeit (das Wort Arier stammte aus dem 19. Jh. und war in den 1930ern längst veraltet) und zweitens bezog sich dieser nicht auf Rasse im anthropologischen Sinne (etwa von „nordisch“), sondern ausschließlich darauf, daß SS-Leute keine nachweisbaren jüdischen Vorfahren haben durften bis zu den Urgroßeltern.
dennoch wurde der Begriff Arier gerade zur NS Zeit häufig verwendet. Besonders verdiente Juden oder Jüdinnen wurden auch mal von Hitler oder Göring persönlich zu Ariern erklärt und galten dann nicht mehr als jüdisch.
Eher weniger. Hitler hat das Wort in seinem Buch 1924 tatsächlich noch genutzt – doch Hitler war noch jung – gerade mal 35 Jahre alt – und weder Professor noch politisch irgendwie erfahren. Er hat sein Wissen autodidaktisch erworben und vorwiegend ältere Literatur gelesen wie etwa Chamberlains Grundlagen des 19. Jahrhunderts von 1899. In dieser wurde der Arierbegriff noch genutzt und so hat das Hitler unkritisch übernommen, obgleich sein Geschreibsel damit recht antiquiert wirkte in den 1920ern. Um die Jahrhundertwende war die Benutzung dieses Begriffs – vor allem in Frankreich, aber auch bei uns – allgemein noch Usus und zwar einmal, um nichtjüdische Europäer (wertneutral) von Juden zu unterscheiden, teilweise aber sogar noch als Rassenbegriff für den nordischen Typus (letzteres aber auch damals schon fast nur in Frankreich, bei Soziologen wie Lapouge).
In den 20ern galt dieser Begriff als veraltet und wurde nur noch von älteren Semestern genutzt. Vielleicht war dies in Frankreich anders, aber Rassenexperten wie Günther oder Clauss haben den Begriff ebenso so wenig genutzt wie später die Nationalsozialisten. Jene haben durchwegs von der nordischen Rasse geschrieben, diese haben in allen offiziellen Dokumenten und Gesetzen (beispielsweise den Nürnberger Gesetzen) stets den Begriff deutschblütig verwendet.
Auch Wörter wie „Herrenrasse“ wurden von Nationalsozialisten nicht genutzt. Wir haben heute, durch die verblödende Ami-Geschichtsschreibung, oftmals gänzlich falsche Vorstellungen von den damals verwendeten Begrifflichkeiten.
Juden wurden auch nicht zu „Ariern“ erklärt, das wäre eine absurde Nutzung des Begriffes. Genauso wenig wie ein Schwarzer, der die deutsche Kultur bereichert (z. B. Roberto Blanco) dadurch zu einem „Weißen“ wird, so kann ein Jude zu einem Arier werden, da der Begriff „Arier“ nichts anderes bedeutet als „nichtjüdischer Weißer“. Die Nazis waren sicher nicht so blöd, derartige Trivialitäten nicht zu verstehen.
Was Du meinst, ist folgendes: Juden, die sich ehrlich für deutsche Interessen eingesetzt hatten, wurden rechtlich mit Deutschblütigen gleichgestellt, waren also frei von der üblichen Diskriminierung für Juden. Doch es gab kein NS-Wort „Ehrenarier“ für diese. Das wurde – wenn überhaupt – nur umgangssprachlich genutzt, also vom Volk, das bei einigen NS-Vorstellungen und –Regularien nur den Kopf schütteln konnte und sich mit solchen Wörtern lustig machte darüber. Leider wird durch jüngere Autoren wie Beate Meyer und Volker Koop, welche Wörter wie „Ehrenarier“, „Herrenrasse“ oder „Untermensch“ entweder als NS-Begriffe darstellen oder aber, wo sie tatsächlich solche waren, teilweise völlig falsch erklären, hier viel Verwirrung hinein gebracht.
Die paar, die noch leben, haben in der Regel lediglich im letzten Kriegsjahr oder den letzten Monaten gedient.
Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Kriegsverbrechen oder andere Verbrechen begangen haben, ist eher gering.
Falls ja ( KZ-Wachen, zum Beispiel) müssen sie selbstverständlich verfolgt werden, wenn das Verbrechen nicht verjährt ist.
Was die SS angeht, sei erwähnt, dass man sich auch 1945 dem Dienst in der Waffen-SS in der Regel entziehen konnte.
Zum Thema Held
männliche Person, die sich durch außergewöhnliche Tapferkeit im Krieg auszeichnet und durch ihr Verhalten zum Vorbild [gemacht] wird
Das wird auf einige wenige zugetroffen haben.
Man hat in neuester Zeit in Deutschland die Verjährung für Kriegsverbrechen und Mord aufgehoben. Früher gab es da eine Verjährungsfrist von 30 Jahren die bewirkte, dass viele ungeschoren davon kamen.
Mein Vater war Kriegsveteran. Er kam erschöpft und krank aus dem Krieg zurück. Er hatte seine Gesundheit geopfert und starb früh. Er kam mir nicht als Held vor, und selbst sah er sich ganz bestimmt auch nicht so.
Ich achte ihn und seine Kameraden aber auf jeden Fall. Er musste mitmarschieren, diente treu und tapfer und versuchte wie die meisten anderen heil und moralisch möglichst wenig beschädigt zurückzukommen. Es war eine harte, unmenschliche Zeit.
Ich verachte die, die nicht einsehen können dass sie was Falsches getan haben. Sie zu bestrafen ist aber vergebene Müh, die sterben eh bald aus.
War kämpfen generell falsch oder waren es (selbstverständlich) nur die Verbrechen?
Ein Beispiel wäre z.B. ein SS-Offizier o. ä., der im jungen Alter an einem Massenmord von Zivilisten in Frankreich teilgenommen hat. Im hohen Alter hat er es nicht eingesehen, dass dies eine falsche Sache war — ungefähr: "Die sind weggelaufen, also habe ich sie erschossen."
Natürlich hatten viele keine Wahl, aber man sollte einsehen, dass der Nationalsozialismus nicht richtig war, und sie, gezwungen oder nicht, für das Falsche gekämpft haben. Mehr verlange ich nicht mehr.
Es gab keine "rassischen Ansprüche" an SS-Männer, nicht im anthropologischen Sinne. Jeder Deutschblütige konnte in die SS eintreten, wenn er gesund war, die Leistungstests bestand und keine kriminelle Vorgeschichte hatte. Nur Jude durfte er halt nicht sein.
Während des Krieges hat man später auch Männer aus anderen europäischen und sogar einigen nichteuropäischen Völkern (z. B. Türken und indische Freiheitskämpfer, die gegen das britische Imperium kämpfen wollten) in die SS aufgenommen.
Das mit den „nur blonden und blauäugigen SS-Leuten“ ist ein alberner Mythos der US-Propaganda, die, entsprechend dem Niveau ihres kulturfernen Publikums, für solche absurd-überzogenen Stories bekannt ist (siehe Hollywood).