2-jährige Realschule abbrechen?
Hey,
ich habe 2023 meinen Hauptschulabschluss gemacht. Habe mich dann für eine 2-jährige Realschule entschieden (derzeit im 1 Jahr) um meinen Eltern und alten Lehrern zu beweisen, immer stand halten zu können. Aber das hat sich seit Oktober 23 wieder erledigt, ich kann dem Lernstoff nicht mehr stand halten und fühle mich als würde ich kaputt gehen.
Seit Monaten (2-3 mal fehle ich in der Woche) schaffe ich es nicht mal mehr aufzustehen um in die Schule zu gehen. Es macht mich psychisch kaputt und ich will das nicht mehr.
Ich war nie besonders gut in der Schule vorallem in den Fächern wie Mathe, Sport und auch Physik. Mein diesjähriges Halbjahreszeugnis sah nicht besonders gut aus, überwiegend 4er und 3er ein 2er. Ich lerne aber es bringt nichts, ich gebe mir Mühe aber es bestätigt sich nicht.
Seit dem ich öfters fehle, gehe ich auch zum Arzt und er meinte der Schulstress wird bei mir immer schlimmer. Ich habe Anfang des Jahres, wochen lang mit Magenschmerzen zu tun gehabt, weil ich immer 100% geben kann aber zurzeit nichtmal die 50% erreiche.
Was eine Ausbildung an geht ist bei mir unklar da ich nicht genau weiß was mir wirklich gefällt, habe schon vieles ausprobiert.
Wäre ein FSJ im sozialen Bereich hilfreich, wenn ich die 2-jährige Abbreche?
Ich würde mich sehr über die ein oder andere Rückmeldung freuen, die mir etwas weiter helfen kann.
2 Antworten
Heyy, ich bin w/18 und meine Eltern hatten mich nach der Grundschule auf eine katholische Realschule geschickt (ich bin muslime). An sich war es deswegen schon komplett anders, morgendliches Beten, etc. Und ich war immer sehr durchschnittlich. Da ich früher in die Pubertät kam, als die anderen aus meiner damaligen Klasse, zog ich mich ziemlich zurück und war sehr in mich geschlossen, einfach weil es mir unangenehm war. Dazu kamen noch psychische Probleme.
Und gleichzeitig für die Schule etwas machen, war fast schon nicht möglich. Ich hatte immer 4 bis 8 vieren auf dem Zeugnis, der Rest war 3 und vielleicht eine 2, wobei die auch nur ab und zu da war.
In den Klassenarbeiten/Tests sah es nochmal ganz anders aus. In Mathe/Erdkunde hatte ich meistens eine 5, durch Zufall vielleicht mal eine 3, Englisch hatte ich immer 4, selten 3, wie in anderen Fächern auch. Sport war mir immer total unangenehm und hat mir auch Angst gemacht. Zum einen, weil ich echt unsportlich war, zum anderen, weil mein Körper schon etwas erwachsener war, als bei meinen Mitschülern/Freunden, was mich echt unselbstbewusst gemacht hatte. Zu der Zeit hatte ich sogar Depressionen und eine Soziale Phobie, was die Gefühle noch verschlimmerte. Schwimmen hab ich eigentlich fast immer entschuldigt, weil es mir zu viel nackte Haut war und ich mich für mein Körper geschämt hatte.
Warum ich das alles erzähle? Damit du weiß, dass du nicht alleine bist. Trotz der Mühen, der psychischen Probleme und der jedes Halbjahr aufkommenden Angst, sitzen zu bleiben, hab ich mein Realabschluss mit einer 2,7 geschafft (wenn auch ohne Qualifikation wegen Mathe:'), ich hab ein Fachabitur in Gesundheit & Soziales hinter mir (eigentlich nur, weil ich nicht wusste, was ich nach der 10. machen soll) und hab Oktober mein Fernstudium in Pädagogik angefangen (ich wusste ehrlich bis August nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll). UND ich arbeite nebenbei im Kindergarten. Ich bin dir ehrlich, ich hätte NIEMALS gedacht, dass ich jemals arbeiten werde, geschweige denn studieren, weil es für mich einfach unmöglich schien. Wie du siehst, ist es das nicht.
2 Jahre gehen verdammt schnell vorbei. Ich empfehle dir, durchzuhalten, trotz der Magenschmerzen etwas öfters in die Schule zu gehen, für Klassenarbeiten zu lernen, denn selbst, wenn du größtenteils nur vieren hast, kannst du es immer noch schaffen. Es klingt scheiße, aber versuch dir mehr Mühe zu geben, denn mit einem Realabschluss stehen dir mehr Türen offen. Wenn du selbst danach noch immer nicht weiß, was du machen möchtest, empfehle ich dir ein Fachabitur, Vollabitur wäre wahrscheinlich etwas zu schwierig. Du könntest auch ein FSJ machen. Und wer weiß, vielleicht geht es dir dann schon viel besser, wie es bei mit der Fall war. Und mit einem Fachabitur stehen dir wieder noch mehr Türen offen.
Ich drücke dir echt die Daumen und tut mir leid, wegen dem langen Text^^"
Wenn du über irgendwas reden möchtest, auch wenn es nur wegen Schule ist, bitte fühle dich frei, mich privat anzuschreiben und ich werde versuchen dir zu helfen, auch wenn es nur um zuhören geht. Ich weiß, dass es nicht leicht ist, aber das Leben geht weiter und es kann manchmal echt schön sein<3
Könntest du nicht mal versuchen, Schule aus einem ganz anderen Gesichtspunkt zu betrachten? Nicht so aus Pflicht, muss und Druck heraus, sondern als Gelegenheit, so viele Aspekte des Lebens kennen zu lernen?
Vielleicht helfen dir ja die Videos von "Lehrerschmidt" weiter?
Oder vielleicht helfen dir Videos wie diese, die Vorgänge im Körper (BIO) besser zu verstehen?
The Inner Life of the Cell Animationhttps://www.youtube.com/watch?v=wJyUtbn0O5Y
The Inner Life of the Cell by Harvard and HHMI narrated by Tydellhttps://www.youtube.com/watch?v=dp6qRNNGPj4
DNA animation (2002-2014) by Drew Berry and Etsuko Uno wehi.tv #ScienceArthttps://www.youtube.com/watch?v=7Hk9jct2ozY
Ist es nicht auch total faszinierend, was sich in unseren Körperzellen ständig abspielt, damit wir leben können?
Und Geschichte, da wird doch im Internet jeder Aspekt beleuchtet. Man muss nur zuhören, kann sich wohl noch eine Landkarte dazu anschauen, um sich Geschehnisse besser vorzustellen.
Das gleiche gilt für Erdkunde. Da ist es so leicht, sich im Internet ausführlich mit dem Land zu beschäftigen, was gerade dran ist. Man lernt auch andere Aspekte kennen, die im Schulbuch gerade keine Erwähnung finden. Man kann sich Gedanken dazu machen und in der Schule in den Raum werfen.
Mit der Motivation "ich will´s wissen" kommt man sehr viel weiter als wenn man denkt: Ich muss jetzt lernen, sonst gibt es eine schlechte Note.
Ja, ok. Mir war halt aufgefallen, wie groß der Unterschied und die Motivation bei mir war von damals, als ich normal zur Schule ging und später, als ich im Erwachenenalter Realschulabschluß und Abi nachholte. Ich hatte eine ganz andere Einstellung zum Lernen, war begeistert, über all das Wissen, was vor mir ausgebreitet wurde, so dass ich nur zugreifen brauchte.
Als ich erst normal zur Schule ging, hieß es oft: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, was soviel heißen sollte wie: Erst die Hausaufgaben, dann die Freizeit. Aber gleichzeitig wurde damit vermittelt, dass Lernen eine unangenehme Sache ist. Ich denke, diesen Fehler machen Eltern oft.
Meine Eltern sagen ich muss selbst entscheiden wie ich das ganze Hand hab. Ich bin nicht sicher aber ich denke wenn ich etwas später darauf zurück komme bin ich mir selbst vielleicht dankbar, weil es mir einfach sonst nicht gut geht damit.
Ja, vielleicht machst du auch zuerst eine Ausbildung und kommst dann darauf zurück.
Ich bedanke mich erstmal für die ganzen Vorschläge aber ich hab e mich reichlich mit Videos und auch manifestation und auch weiteren motivationshilfen beschäftigt.
Die letzten Monate vor meinem Abschluss habe ich mich auch wirklich wohl gefühlt aber die Motivation kommt einfach nicht mehr, der Druck der erdrückt mich und ich komm davon nicht mehr weg.