2 Betriebssysteme 2 Festplatten?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Zunächst mal kannst Du auch zwei und mehr OS's auf eine Festplatte installieren oder wie immer Du lustig bist. Das macht keinen Unterschied, denn jedes OS wird in seine eigene Partition installiert und davon können mehrere auf eine Festplatte gehen oder eine über mehrere Festplatten (RAID).

Was Du aber nicht hinbekommen wirst – oder nur sehr mühsam und aufwändig bei jedem Rechner-Start – ist, eine Festplatte komplett auszublenden. Das geht nur manuell über das BIOS/UEFI.

Allerdings ist das auch nicht notwendig, denn zum Einen bietet Windows keine Unterstützung für Linux-Partitions-Formate und unter Linux werden alle anderen Partitionen nur dann gemountet (eingehängt), wenn man das explizit so festlegt.

Außerdem gehe ich mal davon aus, dass Du – so wie jeder – meinst, dass eine System-Partition über die gesamte Festplatte gehen soll/muss, nach dem Motto, je größer desto besser. Leider ist das kompletter Unsinn – zumindest bei HDD's. Denn je länger die Zugriffsstrecke ist, um auf eine Datei zuzugreifen, desto langsamer ist das System. Für Windows braucht es nicht mehr als 100 GB und wenn man hier konsequent alle eigenen Dateien und Programme auf andere Partitionen speichert, sogar nur die Hälfte. Linux braucht hier sogar noch mit viel weniger aus. Selbst für ein voll gestopftes Mint braucht man nicht mehr als 32 GB.

Denn hinzu zu dem Problem der Zugriffszeiten kommt einfach der Umstand, dass vor jeder Neu-Installation alles komplett gelöscht wird und das beinhaltet alle eigenen Dateien und Einstellungen. Darum packt man die immer in eine eigene User-Partition und dank SymLinks und Reparse Points (nur Windows, bzw. NTFS) ist das mit 2 Befehlen erledigt (→ verschieben und verlinken).


allmossen2 
Beitragsersteller
 12.08.2018, 10:21

Ich hab geplant 2 ssds zu verbauen, und gar keine hdds. so viel speicher benötige ich dann nicht. Für Windows etwa 500gb und für Linux 250gb geplant.Ich möchte dann alles über eine Partition laufen lassen weil ich 2 getrennte Systeme gerne hätte, das Windows eben auch nicht auf die daten von Linux zugreifen kann, sprich alles was ich unter Linux abspeichere/installiere sollte auch nur zur verfügung stehen wenn ich Linux starte und nicht zur verfügung stehen wenn ich Windows starte.

MarkusGenervt  12.08.2018, 10:42
@allmossen2

Also selbst für SSD's ist es völlig unsinnig so riesige Partitionen einzusetzen, denn irgendwann musst Du immer wieder mal das System neu installieren und dann ist alles platt, was Du da drauf hattest und eben auch Deine Dateien und Einstellungen. Das gilt für alle Systeme.

Du hast hier auch keinerlei Mehrgewinn durch so völlig überdimensionierte Partitionen.

Unter Linux lagerst Du einfach "$HOME" aus und unter Windows "%USERPROFILE%" und "%ALLUSERSPROFILE%" (für HDD's empfiehlt sich alle Caches ebenfalls separat auszulagern).

Wenn Du dabei die nativen Dateisysteme verwendest, dann passiert damit auch nichts.

Windows ist hier das einzige OS, was manipulativ auf alle sichtbaren Partitionen einwirkt ohne zu fragen und Linux macht nichts ohne vorherigen Befehl des Users.

Unter Windows werden alle Nicht-FAT und -NTFS Partitionen als leer angezeigt und umgekehrt kratzt Linux hier an gar nichts. Alle Veränderungen auf der Windows-System-Partition, die Du unter Linux vornimmst, musst Du explizit selbst befehlen. Da kann also nichts "aus Versehen" geändert werden.

allmossen2 
Beitragsersteller
 12.08.2018, 10:51
@MarkusGenervt

Ok gut zu wissen, muss ich noch überlegen wie ich das ganze mache. Danke auf alle fälle für die infos.

Hallo!

Das ist durchaus möglich.

Mit dem Bootloader Grub2, der mit Linux gleich mitinstalliert wird, kannst Du zwischen Windows und dem Linux auswählen.

Wenn Du dann Windows bootest, kann dieses mit den ext4-Partitonen des Linux gar nichts anfangen. Sie werden vollständig ignoriert. Es sei denn Du kaufst entsprechende Treiber nach. Z.B. bei Paragon.

Umgekehrt kann Linux mit NTFS-Partitionen umgehen. Diese müssen allerdings zunächst manuell "eingehängt", bzw. gemountet werden. Man kann somit sämtliche NTFS-Partitionen vollständig "aushängen". Dann hat man keinerlei Zugriff darauf. Einen Datenaustausch kann man dann z.B. über einen USB-Stick realisieren.

Ich selber habe das ähnlich gemacht.

Nur habe ich mein Win7pro und das sparsame Lubuntu 18.04 auf einer einzigen SSD (250GB) installiert. Die Linux-Partition hat bei mir lediglich 15 GB und aufgrund meiner 8GB Ram habe ich auf eine Swap-Partition verzichtet.

Gruss,

Martin


MarkusGenervt  12.08.2018, 10:15

Kleiner Tipp:

Ohne den WBM vor GRUB2 bekommst Du Probleme mit einigen Windows-Updates.

Hier solltest Du lieber mit Hilfe von EasyBSD einen Eintrag für den GRUB2 im WBM erstellen. Oder Du bootest über das (U)EFI-Boot-Menü von 2 verschiedenen Festplatten.

allmossen2 
Beitragsersteller
 12.08.2018, 09:44

Ok, das ist gut zu wissen, wenn Windows nicht auf die Linux platte zugreifen kann ist mir eh wichtiger als umgekehrt, aber im optimal fall möchte ich beide systeme komplett getrennt von einander haben.

sicher geht so etwas, sehr sinnvoll ist eine strikte Trennung aber nicht.
Du kannst Windows auf auf eine Platte und Linux auf die andere installieren.
Wenn du aber nicht über den Bootmanger grub von Linux auch Windows booten möchtest, dann kann sie Auswahl Windows oder Linux nur über das BIOS (EFI) z.B. über das Boot-Menü, vorgenommen werden. Das ist aber nicht sehr elegant und Zeitverschwendung.

Grub kann beide Systeme booten und bietet auch (sofort) ein Menü, in dem man entscheiden kann.

Eine Anzeige, welches Betriebssystem du ausgewählt hast, ist sicher nicht notwendig, denn beide unterscheiden sich so sehr, das merkt man doch sofort am Bild.

Windows verhindert selbst, dass man die Partitionen von Linux und damit dessen Daten nicht sehen kann. Du kannst aber nicht ganz verhindern, die Windows-Daten nicht auch unter Linux zu sehen.
Wenn du die Windows-Partitionen ( die nennen das Laufwerke) einsehen oder nicht sehen willst, dann ist das schon konfigurierbar. Die Mehrzahl der Benutzer wil aber gerade einen direkten Kanal zu seinen Daten auf dem anderen Betriebssystem.

Beachte, die "normale" Installation (zuerst Windows, dann Linux) bewirkt, dass ein Bootloader eingerichtet wird, der dann beide Systeme booten kann. Die "Linux Platte" wird dann aber auch zum Booten von Windows benötigt!!! Linux so einfach löschen bedeutet dann, auch Windows ist weg. Nicht wirklich, es ist aber etwas Arbeit notwendig, wenn nur noch Windows gebootet werden soll.

doch .

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

GWBln  13.08.2018, 08:24

Im vorletzten Absatz ein einige "nicht" zu viel! Dadurch ergibt sich ein falsches Bild!

allmossen2 
Beitragsersteller
 12.08.2018, 09:59

Um den bootmanager geht es nicht, oder wie ich die betriebssysteme auswähle, es geht nur wenn ein Betriebssystem gestartet ist das ich nur auf die eine platte zugriff habe, mittlerweile weis ich das bei Windows das sowieso der fall ist. Bei Linux muss ich noch schauen wie ich das am besten mache.

Aber dein letzter absatz ist interessant von dem her sagst du das es die bessere lösung ist zuerst Linux und dann Windows zu installieren? Wegen dem Bootmanager von Linux?

flaglich  12.08.2018, 10:06
@allmossen2

Das Gegenteil hatte Guenterhalt gesagt: zuerst Windows, dann Linux. Nur wenn du das installiert hast kannst du Linux nicht mehr einfach löschen, weil der Bootloader mit gelöscht würde und du eine Fehlermeldung bekämest.

guenterhalt  12.08.2018, 20:13
@allmossen2
Um den bootmanager geht es nicht,

doch, es geht um den Bootmanager, der beide Betriebssysteme (oder auch noch weitere) zur Auswahl anbietet. Derzeit ist mir nur der von Linux ( grub ) bekannt.
Bei dessen Installation sucht und findet der auch Windows und bindet das in seine Konfiguration ein. Dafür muss aber Windows schon installiert sein. Wo, d.h. auf welcher Platte, ist dabei gleichgültig.

Ob Linux auf Windows-Partitionen zugreifen kann, kannst du selbst festlegen.
Ob sie bei der Installation gleich eingebunden werden, hängt von der Distribution ab. Es ist aber kinderleicht, das dann wieder auszuschalten.

Die Reihenfolge ist auch deshalb wichtig, weil Windows den Bootmanger von Linux überschreibt, ohne etwas gleichwertiges anzubieten. Soll heißen, der Windows-Bootmanger wird dann Linux einfach ignorieren und du kannst es nicht mehr benutzen.

GWBln  13.08.2018, 21:40
@flaglich

Die Aussage ist nicht ganz korrekt: Der Boot-Loader Grub besteht aus zwei Teilen, aber ein wichtiger Teil liegt in der Linux-Partition ... und damit ist ein Boot nur noch mit Klimmzügen möglich.

Wenn du nichts weiter einrichtest, dann wird es unter Windows genau so sein, denn Windows kann nicht ohne Weiteres mit dem ext4-Dateisystem umgehen.

Linux kann hingegen mit dem NTFS-Dateisystem umgehen, hier lässt sich die Partition aber verstecken (je nach dem, wie gut versteckt sie sein soll, gibt es verschiedene Möglichkeiten): https://askubuntu.com/questions/124094/how-to-hide-an-ntfs-partition-from-ubuntu

Woher ich das weiß:Hobby – Linux-Nutzer seit 2006

allmossen2 
Beitragsersteller
 12.08.2018, 09:40

Danke, das hat mir schon viel geholfen.

Hallo,
Windows kann mit ext4 & co nichts anfangen. Es kann also die Linux Platte weder lesen noch schreiben.
Linux kann mit NTFS was anfangen. Also entweder hängst du die Windows Platte nicht ein (& blendest sie ggf in deinem Dateimanager aus) oder du deinstallierst ntfs-3g.


allmossen2 
Beitragsersteller
 12.08.2018, 09:40

Danke, das hat mir schon viel geholfen.