1.Kaliumoxid?!?

5 Antworten

Kalium tritt (vom Metall abgesehen) nur in einer Oxidationsstufe auf, +1.
"Oxid" bedeutet, dass Sauerstoff in der Oxidationsstufe +2 auftritt.
Also kann die Formel nur KO sein.
Man sagt ja auch nicht Dialuminiumtrioxid, sondern Aluminiumoxid.

Chemisch interessanter ist, dass Kalium nicht zu Kaliumoxid verbrennt, sondern hauptsächlich zu Kaliumhyperoxid, nebensächlich zu Kaliumperoxid.

Aus Einfachkeit! Es gibt kein anderes Kaliumoxid, daher kann man den Namen auch abkürzen und jeder weiß was gemeint ist. Wasser nennt man auch nicht Diwasserstoffmonoxid, obwohl es sinnvoll wäre. Bei anorganischen Verbindungen von Metallen verschiedener Oxidationsstufen wird die Formel indirekt mit einer römischen Zahl im Namen angegeben. Beispiel:

Kupfer(I)-chlorid CuCl

Kupfer(II)-chlorid CuCl2

Da man bei Kupfer(II)-chlorid aus dem Namen weiß, das es sich um Cu2+ handelt, kann man daraus die Summenformel herleiten.

Kalium tritt in chemischen Verbindungen nur als K⁺-Ion auf, das Oxid-Ion ist O²⁻. Somit erübrigt sich eine Angabe der Stöchiometrie. Gleiches gilt für Kaliumperoxid mit dem Peroxid-Ion O₂²⁻ und Kaliumhyperoxid mit dem Hyperoxid-Ion O₂⁻.

Du hast recht, müsste eigentlich Dikaliumoxid heißen. 

Da sich aber aufgrund der verfügbaren Orbitale und der daraus resultierenden Oxidationszahlen ohnehin direkt ergibt, dass ein Sauerstoffatom zwangsweise an zwei Kaliumatome bindet, neigt man dazu es abzukürzen. Wieso etwas sagen, was mehr Puste braucht und eh jeder weiß?