100% Essigsäure eingeatmet durch Mund und Nase?

3 Antworten

Dein Auszubilder hat es versäumt, Dich über den richtigen Umgang mit Gefahrstoffen und die richtige Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) zu unterweisen und Dich beim Umgang damit zu überwachen. So etwas ist in einem Ausbildungsbetrieb nicht tolerierbar. Deine Aufgabe wäre es allerdings auch gewesen, Dich vorher selbstständig über die Stoffe, mit denen Du umgehen mußt, zu informieren. Der Betrieb ist gesetzlich dazu verpflichtet, die Sicherheitsdatenblättern allen Mitarbeitern, die mit den Stoffen umgegehen, zugänglich zu machen, und zwar in ihrer Muttersprache!
Passieren wird Dir gesundheitlich nichts, aber die Zustände in Deinem Betrieb sind so nicht tolerierbar. Hast Du wenigstens säurefeste Gummihandschuhe, eine Gummischürze, eine Schutzbrille, sowie einen Vollgesichtsschutzschirm getragen? Wahrscheinlich auch nicht. Stelle Dir nur mal vor, Du hättest Dir die 10 Liter Säure über Deine Kleidung verschüttet oder sie wäre Dir ins Gesicht gespritzt.
Und übrigens "schmeißt" man Essigsäure nicht in einen Behälter, sondern man gießt sie vorsichtig, ohne sie zu verspritzen, hinein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl.-Chem. und Dr. rer. nat.

Chemikantazubi 
Beitragsersteller
 23.09.2024, 10:12

Hatte alles außer ne schürze aber musste halt die treppen hoch um es in den Behälter zu gießen und dort hab ich es dann eingeatmet

Jo3591  23.09.2024, 10:34
@Chemikantazubi

Gefahrstoffe trägt man nicht in offenen Meßbechern über Treppen. Sowas zuzulassen ist unverantwortlich von Deinem Ausbilder.

Bevor man mit solchen Mengen Chemikalien herumpanscht, sollte man wenigstens die Zeit haben, das SDB zu lesen.:

Nach Inhalation

Für Frischluft sorgen. Bei Auftreten von Beschwerden oder in Zweifelsfällen ärztlichen Rat einholen.

4.2 Wichtigste akute und verzögert auftretende Symptome und Wirkungen

Nach Einatmen: Reizende Wirkungen, Husten, Schmerzen, Atemnot und allgemeinen Atembeschwerden,

m.f.G.

anwesende


Chemikantazubi 
Beitragsersteller
 23.09.2024, 10:13

Danke. Können durch das einatmen langfristige Beschwerden eintreten?

anwesende  23.09.2024, 10:31
@Chemikantazubi

extremst unwahrscheinlich.

Trotzdem heute deinem Ausbildungsleiter Bescheid sagen, was passiert ist. Wenn es morgen nicht deutlich besser oder sogar vollständig weg ist, dann gehst du zum Arzt.

Wenn es heute schlimmer werden sollte, dann gehst du heute zum Arzt.

Langfristig solltest du dir angewöhnen, das SDB vorher durchzulesen. Dazu solltest du dir Gedanken machen, ob die Maske, die du heute getragen hattest, für die Tätigkeit, die du durchgeführt hast geeignet ist. Beides ist deine Aufgabe (und in deinem eigensten Interesse).

Heute viel Wasser trinken, das hilft bereits deutlich.

m.f.G.

anwesende

Den Ausbilder über den genauen Hergang informieren, am besten sofort und solange Sie noch auf Arbeit sind, damit, sollten später doch noch Probleme auftreten, eindeutig belegbar ist, dass der Unfall mit der Arbeit in Verbindung steht. Anschließend sollten Sie sich vorsichtshalber von einem Arzt abchecken lassen.