Wie würdet ihr es finden im Betrieb alleine in eurem Fachgebiet zu sein? Quasi als Ein-Mann-Armee.

4 Antworten

Hallo,

aus Arbeitgebersicht würde ich alles dransetzen da noch eine weitere Person zu finden.

Bin quasi nicht ersetzbar aktuell. Was einem eine gewisse sicherheit gibt.

Das stärkt deine Verhandlungsposition, für den Arbeitgeber deswegen eher ungünstig. Und eben: was ist wenn du in den Ferien bist oder mal langfristig krank wirst? Da muss dann ein Ersatz her.

Wäre einfach eine enorme Entlastung. 

Auch für dich bringt es in diesem Fall viel. Neben der Entlastung auch die geistige Verstärkung und ein anderer Blickwinkel

LG

Auf den ersten Blick kann das durchaus ein positives Gefühl sein. Man wird definitiv gebraucht, ist "unersetzbar", die Position ist gesichert.

Langfristig ist das aber eine ziemlich schlechte Situation, sowohl für dich als auch für deinen Arbeitgeber. Auch wenn du deine Aufgabe jetzt gerne machst - es kann gut sein, dass du in ein paar Jahren auch mal was anderes tun möchtest. Solange kein anderer da ist, der zumindest einen Teil deiner Pflichten übernehmen kann, wirst du aber gar keine Chance dazu bekommen. Und natürlich ist das für deinen Arbeitgeber ein gewaltiges Risiko. Wenn du morgen kündigst, erkrankst oder aus einem anderen Grund ausfällst, dann steht er doof da. Das Einarbeiten eines neuen Mitarbeiters würde Monate dauern, und die hat er an diesem Punkt nicht.

Aus eigener Erfahrung würde ich dir anraten, dich mit deinem Arbeitgeber zusammenzusetzen und gemeinsam Lösungen zu suchen. Auch wenn du damit deine Nische ein Stück weit aufgibst - du hast trotzdem einen jahrelangen Wissensvorsprung auf alle anderen und deine Arbeit wird weiterhin geschätzt werden. Aber sowohl du als auch dein Arbeitgeber haben dann die Sicherheit, dass nicht alles ausschliesslich von dir und deiner Verfügbarkeit abhängt.


ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 27.06.2024, 11:04

Ja, genauso sehe ich das eben auch.

Kündigen werde ich vermutlich nicht. Aber wer weiß schon was in zukunft passiert.

Und wenn das beliebte Projekt dann STEHT. Gibt es ein RIESEN Problem mit den Kunden. Diese Monatelang zu vertrösten wäre einfach keine Option da dieses Programm eben aktiv tagtäglich genutzt und gebraucht wird.

Naja ich sprech das nochmal mit unserem Chef ab.

Zeitweise geht das so, aber wie du sagst. Langfristig kann das übelst nach hinten losgehen.

2
HellasPlanitia  27.06.2024, 11:24
@ichweisnetwas

Genau, und deshalb lieber jetzt in Ruhe einen Plan ausarbeiten, wie das Wissen und die Verantwortung besser aufgeteilt werden können, als das dann notfallmäßig tun zu müssen.

Was ich aber auch aus Erfahrung sagen kann: Nicht jeder Arbeitgeber kapiert das. Manche laufen trotz Vorwarnung ins offene Messer. Falls das bei dir auch der Fall sein sollte, fühl dich bloß nicht verantwortlich. Mehr als darauf hinweisen, dass du Verstärkung brauchst, kannst du nicht. Es ist nicht dein Problem, was dann mit dem Projekt passiert, wenn du aus irgendeinem Grund ausfallen solltest.

Viel Erfolg!

1

Hallo liebe*r ichweisnetwas

bescheiden. Ich arbeite im Consulting und lande öfters alleine auf Projekten. Dadurch bin ich dann zwar deren Profi, aber arbeite nie mit Kollegen zusammen. In den Fällen macht es nur bedingt Spaß und die Qualität leidet darunter auch.

Ich bin zwar (würde ich von mir behaupten) ein sehr guter Entwickler, aber ein vier-Augen-Prinzip verbessert in jeder Hinsicht die Qualität.

Mit freundlichen Grüßen

Dultus

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 💻 Zertifizierter Sr. Cloud Engineer im IT-Consulting

ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 27.06.2024, 11:05

Jup, kann ich nicht verneinen. Vier Augen sind immer besser als zwei

1

Das ist bei mir zumindest im Bezug auf Archivarbeit, Geschichte, Musik und Kultur tatsächlich so, aber ich werde nicht ausgenutzt und möchte gar keine Verstärkung haben, weil ich meine Vorreiterrolle in diesem Sinne auch etwas genieße bzw. es eine Art Markenzeichen ist - ich habe Unterlagen, die die anderen gar nicht mehr haben / die andere vor 20-30 Jahren schon weggeworfen haben und kann mich da immer wieder bedienen, was mir auch diese Woche wieder zweimal entscheidend half.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

ichweisnetwas 
Beitragsersteller
 27.06.2024, 10:55

Ja wie gesagt ich bin da auch etwas zwiegespalten.

Teilweise ist es auch wirklich toll in dieser Position zu sein. Alleine das gefühl das alles zusammenbrechen würde ohne mich.

Also das gefühl ansich ist super. Aber wie gesagt. Man macht sich gedanken ob es durch das Wachstum dann eben irgendwann doch zuviel für eine einzelne Person wird.

Naja eben schwierig da eine klare Wahl zu treffen was denn nun besser ist.

1