Wie kann der Islam zu Deutschland gehören, wenn die Kultur und Geschichte des Landes überwiegend christlich geprägt sind?

6 Antworten

Man muss es ganz klar sehen: Diese Aussage von Frau Merkel war eine aus der Sorte "Das hat man der mal wieder nicht gesagt" (so wie Volker Pispers sagen würde).

Aber es ist ja auch kein Wunder, da Frau Merkel zwar eine Pfarrerstochter, aber dennoch vollkommen unreligiös aufgewachsen ist. Sie hat aktiv politische Arbeit in der DDR geleistet und ist nur deswegen in die CDU eingetreten, weil absehbar war, dass diese Partei sie eines Tages zur Kanzlerschaft führen wird.

Daher ist diese Aussage vollkommen sinnfrei und wertlos. Denn gerade die Mitgliedschaft in der Partei, welche den ersten Bundeskanzler stellte, hätte Frau Merkel klar machen müssen, dass die BRD seit 1949 ein ausdrücklich christlich geprägter Staat ist - auch wenn die Trennung von Kirche und Staat im Grundgesetz verankert ist.

Hallöchen, unsere Verfassung gibt anderen Kulturen und anderen Religionen, ja anderen Weltanschauungen Raum. Somit sind nicht nur der Islam, sondern auch der Hinduismus, Buddhismus und andere Religionen und Kulturen ein Teil von Deutschland.

Außerdem leben wir in der EU, freie Reisen, ohne Grenzkontrollen in jedes europäische Land. Das ist Freiheit, und diese Freiheit ist es meiner Meinung nach Wert, dass wir großzügig offen für andere Kulturen sind.


dadadu7  15.07.2024, 09:28

Sehr schöne Antwort!

1
Wie kann der Islam zu Deutschland gehören, wenn die Kultur und Geschichte des Landes überwiegend christlich geprägt sind?
Der Islam gehört nicht zu Deutschland, weil er zahlreiche Probleme mit sich bringt, die unserer Gesellschaft schaden. Er fördert Werte und Normen, die im Widerspruch zu den Prinzipien der Demokratie und Menschenrechte stehen.

Uhm, ist da nicht ein Widerspruch?

Erst sagst du, Deutschland sei christlich geprägt. Dann sorgst du dich um Demokratie, Menschenrechte und Gleichstellung der Geschlechter?

Ist dir nicht bewusst, dass das Christentum ebenfalls einmal eine "fremde" Religion war, die in unserer Region durch teilweise aggressive Missionskampagnen eingeführt wurde?

Und hast du nicht bedacht, dass jenes Christentum für den Großteil seiner Geschichte hier weder die Demokratie noch die Menschenrechte gefördert hat?

Die Menschenrechte und die Demokratie sind Kinder der Aufklärung, nicht des Christentums. Die Gleichstellung der Frau wurde gegen die Kirchen, nicht von den Kirchen durchgesetzt - die christliche Kultur und die Kirchen haben sich dem nur inzwischen widerstrebend angepasst (oder auch nicht, siehe die Demokratie - und Gleichstellungsdefizite in der katholischen Kirche)

Es geht hier nicht um Islam gegen Christentum, es geht hier um die Vereinbarkeit von Religion und demokratischen Prinzipien.

Und kennst du den besten Nährboden für religiösen Fanatismus, Terror und Ghettobildung? Es sind Perspektivlosigkeit, Armut und Diskriminierung.

Abschottung hilft überhaupt nichts. Wir leben in einer globalisierten Welt, wir brauchen die Arbeitskräfte, und in einer sich schnell wandelnden globalen Wirtschaft sind diverse Teams nachweislich effektiver.

Unsere Demokratie und die Rechte der Frauen werden aktuell weit mehr durch rechten Populismus bedroht als durch den Islam. Wir haben aktuell nur knapp 4 Prozent Muslime in der Bevölkerung, die überhaupt "konfessionsgebunden" sind... und fanatisch und antidemokratisch noch viel weniger. Ich mache mir viel mehr Sorgen um all die Menschen, die das Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen verloren haben und stattdessen den hasserfüllten, aber einfachen Botschaften der Populisten nachlaufen.


dadadu7  15.07.2024, 09:27

Eine die die Wahrheit sagt :) vorbildlich!

0

Wenn der Islam so problematisch wäre, wie du behauptest, dann würde er erst recht zu Deutschland gehören.

Nein, der Islam gehört nicht zu Deutschland und hat auch keinen Dreck der deutschen Geschichte, oder den Dreck Deutschlands aus der Gegenwart am Stecken.

Ja, das Christentum hingegen gehört zu Deutschland und das passt von der Geschichte her ganz gut zusammen. Vorallem diese Konservativen, die am Kreuz hängengeblieben sind und die Alternative für Deppen folgen.

Auch das -nicht aus der deutschen Geschichte lernen-, gehört auch zu Deutschland.


dadadu7  15.07.2024, 09:00

Beste Antwort!

1
MaxIpsum  15.07.2024, 09:01
@dadadu7

Dann hoffe ich mal auf einen Sternchen, von diesen Islamhetzer :)

0
dadadu7  15.07.2024, 09:02
@MaxIpsum

Bestimmt :D wie kann man so blind sein ohne den Islam wäre Deutschland nichts 😂

0
MaxIpsum  15.07.2024, 09:06
@dadadu7

Ohne den Islam wäre Deutschland wieder Judenfeindlich. Die deutsche Geschichte lehrt wie Deutschland mit Minderheiten umgeht, besonders in Kriegszeiten, bevor sie alle komplett durchdrehen und an der Front voller Hass als Kanonenfutter dienen.

0
II99II  15.07.2024, 09:13
@MaxIpsum

Ok, du fühlst dich von der Fragestellung sicherlich provoziert und reagierst mit Gegenprovokation :)

Ich weiß nicht wieviel du davon wirklich ernst meinst und ob sich ein inhaltlicher Austausch deswegen lohnt, aber du beziehst dich hier auf Probleme Deutschlands von vor 100 Jahren.

Deutschland war nicht das einzige, imperialistisch-kriegerische Land.

Deutschland hat nicht den Antisemitismus erfunden.

Deutschland ist auch heute nicht das einzige Land, mit einer rechtspopulistischen Partei.

Auch zu behaupten das es in islamischen Ländern keine strukturellen Probleme gäbe, wäre natürlich sehr ignorant.

0
Kaliver232  15.07.2024, 09:03

Es kommt wirklich darauf an, wie man die Frage auffasst. Jeder interpretiert die Frage anders. Aber in der Hinsicht hast du Recht.

1
MaxIpsum  15.07.2024, 09:08
@Kaliver232

Naaa, es geht um die Absicht hinter dieser Frage. Wie man sie fragt spielt keine Rolle. Und bei dieser Frage geht es nicht um Wissensaufbau.

1

Ich kann verstehen, dass du Bedenken bezüglich des Islam und seiner Vereinbarkeit mit der deutschen Gesellschaft hast. Es ist auch wichtig, solche Bedenken anzusprechen und zu diskutieren. Lass mich daher deine Bedenken im Lichte der islamischen Quellen ansprechen.

Der Islam betrachtet sich selbst als eine universelle Religion, die für alle Menschen zu allen Zeiten gilt. Der Islam gehört sehr wohl zu Deutschland, da er überall hingehört, wo es praktizierende Muslime gibt. Glaube ist weder kontinental noch regional beschränkt!!!

Der Koran weist darauf hin, dass die Religion eine persönliche Entscheidung ist und niemand gezwungen werden kann, sie anzunehmen (2:256). Der Islam ermutigt zur Integration in die Gesellschaft und betont die Wichtigkeit des friedlichen Zusammenlebens mit anderen Religionen und Kulturen (2:62 und 5:48).

Was die Frauenrechte betrifft, so lehrt der Islam die Gleichwertigkeit von Männern und Frauen vor Allah (33:35).

Der Prophet Muhammad hat sich für die Rechte der Frauen eingesetzt und ihre Würde und Stellung in der Gesellschaft betont. Bedenke, dass kulturelle Praktiken und patriarchalische Traditionen nicht notwendigerweise mit den Lehren des Islam übereinstimmen und oft traditionelle und kulturelle Hintergründe haben, die nicht mit der Religion gleichzusetzen sind.

In Bezug auf soziale und kulturelle Segregation betont der Islam die Bedeutung der Integration in die Gesellschaft, solange dabei die religiösen Prinzipien und Werte gewahrt bleiben (49:13).

Man muss unbedingt zwischen religiöser Identität und sozialer Isolation unterscheiden! Der Islam ermutigt Muslime, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und positive Beiträge zu leisten.

Was die Sicherheit betrifft, so verurteilt der Islam jegliche Form von Gewalt und Terrorismus (5:32). Terror hat keine Religion.

Islamische Lehren betonen die Wahrung von Frieden, Gerechtigkeit und Sicherheit. Jeder Akt des Terrors oder der Gewalt durch Einzelpersonen oder Gruppen steht im Widerspruch zum Islam und seinen Lehren.

In Bezug auf den religiösen Frieden betont der Islam die Wichtigkeit des respektvollen Umgangs mit Menschen anderer Religionen (2:256). Der Prophet Muhammad pflegte gute Beziehungen zu Vertretern anderer Religionen und betonte die Notwendigkeit des gemeinsamen Dialogs und des gegenseitigen Respekts.

Schließlich betont der Islam die Bedeutung des Wissens und der Bildung (96:1).

Islamische Gelehrte haben in der Vergangenheit zur Wissenschaft und zum Fortschritt beigetragen. Unterscheide bitte zwischen den religiösen Prinzipien des Islam und individuellen Meinungen oder kulturellen Praktiken, die dem Fortschritt entgegenstehen könnten.

Ich hoffe, dass diese Antworten auf der Grundlage des Islams deine Bedenken ansprechen können. Bitte vergiss nicht, dass es in jeder Religion unterschiedliche Auslegungen gibt und dass ich hier versuche, eine allgemeine Perspektive darzustellen.

Deine Hetze, die du mit deinem Beitrag bringst, fördert auf keinen Fall das friedliche Miteinander unter den verschiedenen Menschengruppen. Eher tust du das, was du den Muslimen vorwirfst. Immer nur von anderen abkopieren zeigt keine eigene Meinung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid