Wie findet ihr das Duzen der Mitarbeiter im Laden?
also seitens der Kundschaft und nicht untereinander. Geht das noch als regionaler Brauch durch? Müssen wir uns nun alle daran gewöhnen?
12 Antworten
Das Duzen ohne Einverständnis finde ich unmöglich. Auch als Mitarbeiter*in würde ich mir das verbitten.
Könnte sein, der Chef schreibt dir im Namen des Profites vor, tolerant zu sein, weil er dich nur als seinen verlängerten Arm betrachtet und selbst nicht betroffen ist. Dann bist du der Gummihandschuh, mit dem er die ekligen Dinge von sich fern hält, sie aber trotzdem benutzt.
Das scheint ein Trend zu sein. Aber man kann ja als Kunde frei entscheiden, zu welchem Laden man geht. Und wo ich als Kunde geduzt werde, gehe ich nicht mehr hin.
Ja, das ist die eine Richtung. Da bekommen es die Mitarbeiter vorgeschrieben, ebenso das dauernde Grüßen im Vorübergehen.
Aber anders herum finde ich es respektlos, die Mitarbeiter wie Diener zu behandeln, erst recht, wenn sie älter sind.
Als regionaler Brauch ist das okay und da ist es auch authentisch und man weiß, wie es gemeint ist - ich gehe hier von Bayern und Schwaben aus, allgemein durchaus vom Ländlichen Raum, wo man sich kennt und wo man miteinander redet. Das kann manches vereinfachen, ich bin etwa mit dem Meister meines Autohändlers und dem Händler selber per Du und es ist sehr freundschaftlich - und absolut ehrlich. Da kann man auch "mal so reden" oder man hilft sich gegenseitig hier und da.
Ich habe nichts dagegen, wenn mich einer per Du anspricht, manche wissen es einfach nicht besser oder es ist ihre normale Art der Ansprache. Ich bin da relativ locker und kein Generaldirektor. Wenn der Ton höflich ist, wieso nicht - ich bin auch keiner, der auf das feste Sie besteht.
Es gibt aber Grenzen: Eine ohne Gruß und Nennung des eigenen Namens in den Hörer genuschelte Frage wie "ey, bischt'n du der von da Zeidung?!" ist schon vorgekommen und geht gar nicht. Aber da denke ich mir immer ... wenn ich denen dann sage, dass ich das nicht will, kapieren die's sowieso nicht oder sind beleidigt, das muss beides nicht sein und bringt nur Umstände.
Unangenehm finde ich es außerdem, wenn es nicht gewollt ist bzw. übergriffig wirkt, ich erinnere mich etwa an ein Lokal in meiner Heimatstadt, das so eine Duz-Kultur pflegte und wo eine besonders aufdringliche Servierdame den Leuten regelrecht um den Hals fiel. Mir war das zu indiskret, zumal die zwar eine gute Küche hatten, mir aber menschlich nicht sehr sympathisch ----> und das ist das nächste Thema: Sympathie! Ist mir jemand sympathisch, kann ich über Fehler aller Art eher hinweg sehen.
Ich sieze generell, auch wenn ich geduzt werde, aber man duzt mich fast nie. Hängt auch von der Branche ab. In einer Kfz-Werkstatt wird man eher mal geduzt als im Handel.
...manchmal duze ich auch, kommt ganz darauf an wer mit mir wie spricht. Man will ja auch nicht arrogant rüberkommen.
Nein, das geht einfach nicht. Ich finde, auch als junger Mensch sollte man genug Hirn und Respekt haben, um sich an ein paar grundsätzliche Regeln zu halten. Ob ihr mich als Boomer duzen dürft, entscheide ich und nicht ihr.