Warum ist es problematisch, wenn Frauen und Männer nur befreundet sind?

9 Antworten

Ich bin als Frau mit einem Mann befreundet, und das auch nicht als Anhang des Partners (was glaube ich wieder sehr häufig vorkommt). Was ich schwierig bei dieser Freundschaft finde, ist das unterschiedliche Kommunikationsverhalten und die unterschiedlichen Erwartungen von Männern und Frauen an platonischen Freundschaften.

Männer werden unbewusst oder bewusst noch immer so sozialisiert, dass sie nicht von sich aus (in einer platonischen Freundschaft) über Gefühle reden. Zumindest längst nicht so wie das unter Freundinnen üblich ist. Da sagt man sich ja eigentlich bei jedem Treffen wie sehr man sich freut sich zu sehen, wie wichtig einem der Kontakt ist, man redet über die Beziehung usw. Das alles fällt weitestgehend mit dem platonischen männlichen Freund weg. Als Frau verunsichert mich das und ich stelle schnell die Freundschaft in Frage weil ich oft nicht weiß woran ich bin. Ich glaube für ihn gibt es da gar kein Problembewusstsein. Damit muss ich klarkommen.

Und dann wäre da auch die knappe Kommunikation auf WhatsApp. Das wirkt äußerlich betrachtet einseitig: ich schreibe längere Texte, er antwortete knapp oder nur mit Smileys (oder auch mal gar nicht!). Das hat aber auch eher wenig zu bedeuten und ich muss mich selbst disziplinieren um daraus kein Problem, dass es eigentlich nicht gibt, zu konstruieren. Und so geht es eben in der Beziehung auch an anderen Stellen mit den kleinen unterschieden weiter.

das ist sicherlich individuell unterschiedlich aber ich glaube das ist schon relativ typisch für solche Beziehungen. Die Erwartungen an Freundschaften sind recht unterschiedlich und das müssen beide Geschlechter aushalten und im optimalen Fall aufeinander eingehen.

was sehr bereichernd an der gehengeschlechtlichen Freundschaft ist, ist die unterschiedliche Sichtweise auf die Dinge. Ich bin insgeheim die Verbündete seiner Frau, kann sie meistens sehr gut verstehen und ihm helfen seine Frau zu verstehen. Außerdem finde ich, dass Männer (mit 30+) oft mehr politisch interessiert sind, interessanten Hobbys nachgehen und nicht so empfindlich und schnell eingeschnappt sind. Ich unterhalte mich oft sehr gerne mit Männern über sachliche Themen. Der Gesprächsstoff geht nie aus. Viele Frauen sind da leider eher uninteressiert dran. Und über Hobbys wie den Bauch-Beibe-Po-Kurs im Fitnessstudios will ja keiner Ernsthaft reden.

Weil es keine echte Freundschaft zwischen Mann und Frau gibt. Männer haben immer Hintergedanken und erhoffen sich irgendwann mit ihr in die Kiste zu springen. Das kann mir niemand abstreiten, dazu habe ich schon zu viele entsprechende Erfahrungen gemacht. Ich frage mich wozu hat eine vergebene Frau männliche Freunde. Was machen die mit ihr, was ein Ehemann nicht auch kann? Spazieren gehen, ins Kino gehen oder zum Dinner einladen? Und da wird es schon kritisch; denn nach dem Dinner kommt der Besuch in einer Bar und man tanzt, vielleicht sogar intim. Das alles kann der Ehemann auch. Also sind männliche Freunde überflüssig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich kenne viele Beispiele für richtig gute und langjährige Freundschaften zwischen Mann und Frau, ohne dass es in einer Beziehung endet. Warum auch nicht, für mich ist das nicht außergewöhnlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Machen wir uns nichts vor. Ein hetero Mann und eine hetero Frau können keine rein "kumpelhafte" Beziehung führen. Was aber bei homosexuellen durchaus möglich ist. Das hat weder mit Kultur noch mit Gesellschaft zutun. Auch nichts mit sexgesteuert sein. Das steckt in der Natur. Stellt euch mal vor, (egal Mann oder Frau): Ihr spricht die gleichen Themen an wie mit euren Gleichgeschlechtrigen; Ihr kleidet euch genauso leicht und locker; Ihr beschwert euch über euer Ehepartner. Da geht es schon los. Die "gute Freundin" ist mit ihrem Sexleben nicht zufrieden, wird vernachlässigt oder kommt nicht auf ihre Kosten. Sie möchte sich bei ihrem "besten Freund" ausheulen oder Trost finden. Ganz zufällig hat dieser Freund mit seiner Frau Streit und daher seit drei Tage "Enthaltsamtkeit"! Das bleibt mit Sicherheit nicht bei einem Kaffeetrinken.

Ihr könnt es nennen wie ihr wollt, man kann zivilisiert sein wie man will. Unser Körper schüttet nun mal auch Hormone aus, die uns veranlassen glücklich sein zu wollen. Die Gelegenheit bei so einer "Freundschaft" ist zu verlockend, ja sogar zu einladend. Und wenn die Vernunft dabei auf der Strecke bleibt.

Ich wiederhole es gerne nochmal: Das hat mit sexgesteuert sein nichts zu tun. Das ist eine einladende Kombination aus; Trost, Zuneigung und Gelegenheit. Die ersten Zwei sind immer oder oft vorhanden. Wenn man nun der Dritten Eigenschaft den freien Lauf gibt...! Daher ist so eine "Freundschaft" meiner Meinung nach nicht möglich. Zumindest nicht für die heutige monogame Moral.

Das liegt daran, dass Partner in einer Beziehung immer das Schlimmste denken, wenn ihr(e) Partner(in) mit jemand des anderen Geschlechts verkehrt. Es wird immer angenommen, dass der Grund für die Freundschaft Sex ist. Die Eifersucht macht eben alles kaputt.

Auch im Umfeld einer Freundschaft wird immer angenommen, dass Sex das Motiv für die Freundschaft ist und es werden dann »schlaue Sprüche« darüber gerissen. – Was unter der Gürtellinie ist, findet großen Anklang beim einfachen Volk und darüber witzelt man eben gerne.

Das wiederum hat seinen Grund darin, dass Sex und Liebe für die meisten das selbe ist. Liebe ist Sex und Sex ist Liebe. Dazwischen gibt es nichts und Liebe ohne Sex ist nicht möglich; so die landläufige Meinung.

Dabei gibt es einen großen Unterschied zwischen emotioneller Zuneigung und der bloßen Befriedigung eines Triebes. Eine Mutter, die ihr Kind liebt, hat auch keinen Sex mit ihm.

Es sind also Eifersucht und das primitive Schubladendenken, was eine emotionelle Freundschaft zum Problem macht.