Warum gibt es keinen Malle-Boykott?
Diese ganzen Demos auf Mallorca + schlecht gelaunte spanische Flugbegleiterinnen auf dem Hinflug, die einen ermahnen, anständig zu sein, haben mich nachdenken lassen.
Es gibt den Spruch: Man merkt es, was man hatte, wenn man es verloren hat.
Also warum hat die Ballermann-Szene in Kooperation mit der Tourismusbranche keinen Boykott von Mallorca für irgendeine Saison (2026, 2027(?)) angekündigt, wo dann alles zu bleibt (kein Megapark Opening) bzw. in Kooperation mit deutschen Reiseveranstaltern/Firmen (keine Öffnung deutscher Hotels/Restaurants wie unser allsun Hotel/Auswanderer-Buden usw.)?
Und das so verbreiten, dass wirklich viele mitmachen.
Es gab am Strand sogar eine Zahnarztpraxis von einem deutschen Arzt. Versorgt bestimmt auch Einheimische (sie wohnen z.B. im Hochhaus über der Praxis).
Dann könnten die Einheimischen sehen, dass wir als Touristen wichtig sind.
Dann könnte dies auswirken, dass sie freundlicher zu uns werden, ob als Crew im Flugzeug ODER auf der Straße. (wir hatten wohl spanische Eurowings/Avion Mallorca-Crew statt deutsche BER-Crew bekommen)
Wenn man demonstriert, dann bitte gegen Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen und entsprechende Ferienwohnungsmieter.
Ist das nicht eine geniale Idee? 1 Jahr keine deutsche und schon geht da alles den Bach runter, dann heulen die uns hinterher, wir bleiben stur, und dann verstehen die Einheimischen, dass der Allgemeine Hoteltourist nicht das Problem ist, sondern geldgeile Regierungen, die die Umwandlung in Ferienhäuser und den Bau von Luxusimmobilien ermöglichen.
Und niedrigstöckige Hotels, die nur 10 Zimmer haben, sind auch zu wenig (gehört aufgestockt, und dafür wird weniger Hotel/mehr Wohnraum gebaut).
Mein Hotel hatte 12 Etagen und mehr als 200 Zimmer.
3 Antworten
Leute die in Touristen-Hotspots leben und in der Tourismusbranche arbeiten, werden wohl kaum an Protesten teilnehmen die pauschal gegen Tourismus gerichtet sind (aber vielleicht an legitimen Protesten gegen negative Seiten wie "Sauftourismus" oder Verlust von Wohnraum für die Einwohner).
Diese Leute brauchen keinen Boykott um zu lernen welche negativen Konsequenzen ein Ausbleiben des Tourismus für sie hätte.
Denn das nahezu vollständige Ausbleiben des Tourismus haben sie schon erlebt, während der Coronakrise.
Leute die in Touristen-Hotspots leben und nicht in der Tourismusbranche arbeiten, dürften die Quelle sein aus der sich die Anti-Tourismus Proteste speisen.
Natürlich haben auch diese Leute das nahezu vollständige Ausbleiben des Tourismus im Rahmen der Coronakrise erlebt, das aber angenehm empfunden (alles schön leer hier).
Dass das Ausbleiben des Tourismus auch für sie längerfristig negative Konsequenzen haben könnte (z.B. schwächere Wirtschaft und daher weniger Geld für die Kommunen), haben sie bei der vorübergehenden Coronakrise noch nicht erlebt und daher können sie das wohl noch nicht begreifen.
Ein Boykott von touristischen Destinationen die von Anti-Tourismus Protesten betroffen sind, würde also die Falschen treffen.
- Die Leute in der Tourismusbranche arbeiten würden unter dem Boykott leiden, obwohl sie nicht Schuld an den Protesten haben.
- Die Leute die für die Proteste verantwortlich sind, würden nicht unter dem Boykott leiden (jedenfalls nicht unmittelbar), nichts daraus lernen, und sich sogar drüber freuen (alles schön leer hier seit die doofen Touris weg sind).
- Ein Boykott funktioniert nur, wenn alle (oder zumindest viele) mitmachen. Dafür sind die meisten Leute zu (denk-)faul, zu opportunistisch, zu egoistisch und so weiter. Denn viele Touristen werden sich sagen: "Ist doch prima wenn nicht so viele Touristen da sind - dann ists schön leer und die Hotels werden billiger!"
- Es wird einige Leute geben, die eine "jetzt erst recht" Einstellung haben. Sie wollen sich von Querulanten nicht einschüchtern lassen und sich ihren Urlaub nicht verderben lassen, und fahren daher trotzdem hin.
Doch, auch diese Leute nehmen an den Protesten teil
Ok, aber sind die Proteste an denen sich Leute aus der Tourismusbranche beteiligen nach dem pauschalen Motto "Tourist go home", oder beziehen sich die Proteste konkret auf die Forderung von Lösungen zur Beseitigung der Missstände?
Also sind die Proteste gegen die Touristen gerichtet, oder sind sie an die Politik gerichtet?
Die Proteste sind insbesondere an die Politik gerichtet, um dieses Tourismus-Modell in seine Schranken zu verweisen. Es geht auch nicht um den Tourismus an sich, sondern den Übertourismus, der Ansässige aus ihren Städten und Vierteln vertreibt und alles unbezahlbar verknappt und verteuert.
Und es scheint, dass die Politik auch handelt. So ist ein neues Gesetz auf dem Weg, nach dem die Hausgemeinschaft ein Veto gegen Ferienwohnungen einlegen kann bzw. eine 3/5-Mehrheit für Ferienwohnungen stimmen muss. Und das nicht der Eigentümer, sondern der (Langzeit-) Mieter, sollte der Wohnraum vermietet sein. Hinzu kommen erhöhte Gebühren für Ferienwohnungen, eine Einführung einer Touristen-Tax oder auch ein völliger Stopp von neuen Lizenzen, je nach Region, inkl. ein AirBnB-Verbot wie z. B. in Barcelona oder Sevilla geplant.
Aktionen gegen Touristen selbst sieht man eigentlich nur in Barcelona, angeführt von radikal linken Parteien, welche eine Minderheit darstellen. In Katalonien gibt es auch viele Schilder, die auf Verbote, Steinschläge oder geschlossene Strände hinweisen, auf katalanisch drunter steht aber, dass sie frei begehbar sind.
Was die Hotels betrifft, sinkt das Angebot schlagartig, wenn entsprechend zum Boykott Hotels deutscher Marken geschlossen bleiben. So stell ich mir einen gelungenen Boykott vor. Und achja wenn deutsche Fluggesellschaften ihr Angebot reduzieren, wird es schwerer, dann auch dahin zu fliegen...(und ryanair reduziert ja schon allgemein ab BER+2 Flugzeuge weniger).
Wir hatten neulich zwar zwei wunderschöne Wochen im 4-Sterne-Hotel direkt an Cala Millor´s Strandpromenade. Nachdem ich mich allerdings beim Transit an den Flughafen zum Rückflug fast mit dem absolut asozialen einheimischen Busfahrer gewickelt habe (keine Ahnung was den ritt einen 1 Kopf größeren und knapp 110 durchtrainierte KG umfassenden Touristen meint quasi grundlos Stirn an Stirn anpflaumen zu können...), wundert mich nur noch wenig was da aktuell zwischen Touristen und Einheimischen vermehrt auf der Insel vorfällt.
Wäre da der Concierge unseres Hotel nicht -durch die Kameras aufmerksam geworden- raus gekommen und hätte vermittelt, sowie zudem meine Verlobte nicht beschwichtigend auf mich eingewirkt hätte es richtig geklatscht.
Jedenfalls wundert mich bei der kurzen Zündschnur welche einige -speziell ganztägig mit dem Tourismus befasste- Einheimische haben nicht mehr, dass es aktuell vermehrt zu Konfrontationen kommt.
Ja es gibt auch unfreundliche, aus Mallorca stammende, mutmaßlich deutsche hassende Crew an Bord von Eurowings und Avion Express Flügen nach Deutschland!
Wenn Spanierinnen Deutsche Staatsbürger an Bord ermahnen, statt ihnen es zu gönnen, dann heißt es: Wohl die einzige Möglichkeit, um Geld zu verdienen, ist für spanische Stewardessen, nach DE zu fliegen mit ryanair, eurowings oder avion express malta.
Das geht nur, weil diese Fluggesellschaften diese Möglichkeit öffnen.
Aber was ist wenn wir nicht mehr dahin wollen und es diese Flüge gar nicht mehr gibt (im Boykottjahr). Dann wird die Crew entlassen und dann denken die Einheimischen besser über die Toruisten.
Und dann kommen wir wieder, werden wieder gut empfangen und vielleicht mit verbesserten Deutsch-Kenntnissen als dieses gebrochene Deutsch an Bord (im deutschen allsun Hotel auf Mallorca konnten die wichtigsten Mitarbeiter besser deutsch).
Irgendwas mit als ob ich kein Respekt zu deren Land zeigen sollte und dies in Spanien hart bestraft würde dabei wollte ich mich nur erkundigen, wie es mit den Sprachkenntnissen der Crew aussieht.
War aber auch teils ein Missverständnis, was schnell geklärt und mit einem Gratisschoki von der Stewardess entschädigt wurde ABER dieser Vorfall & die Laune der Crew allgemein zeigt ihre antideutsche Haltung glasklar.
Würde ich nicht so sehen. Du schließt nur von dir auf andere. Die kennen aber ganz andere, die sie an den Hintern oder Brüste fassen, rumgröhlen, sich im Flugzeug prügeln, dass teilweise der Flug nicht fortgesetzt werden kann und es wieder zurück geht. Das ist die eine Sache.
Die andere ist, dass das Thema Sprachkenntnisse eben auch auf Mallorca ein wunder Punkt ist. Spanisch ist die Landessprache, Katalanisch die von Ostspanien, auf Mallorca wird noch die Abwandlung Mallorquinisch gesprochen und die mallorquinische Regierung wollte mal vor Jahren, dass alle Stewardessen, die dort starten oder landen Katalanisch sprechen müssen. Das hatte damals Air Berlin dankend abgelehnt und gemeint, dass sie schon froh sein können, dass sie spanische Stewardessen haben und dass die, bevor sie Katalanisch anbieten, eher den Hub auf Mallorca zu woandershin verlegen.
Ich denke, das war ein Missverständnis. Er hatte sich durch irgendetwas provoziert gefühlt. Manchmal sind die Verhlatenscodes genau umgekehrt, was den Auslöser betrift. Denke das ist nicht exemplarisch und so ein Busfahrer gehört rausgeworfen (wenn das nicht eh daraufhin geschah).
Ein jeder darf höchstselbst entscheiden, wo er Urlaub macht.
Ich habe auf Mallorca nicht das geringste verloren, wenn ich da unerwünscht bin.
Wohl eher nicht. Ich war einmal dort und ich muss das nicht wiederholen. Bisschen voreilig, was?
Doch, auch diese Leute nehmen an den Protesten teil, weil es auch gar nicht mehr um Massentourismus, sondern um Übertourismus geht, bei dem nur einige wenige verdienen und der Rest die Zeche bezahlt, inkl. das Restaurant- oder Hotelpersonal, das nicht mal mehr eine Wohnung auf Mallorca findet und in Autos oder Zelten übernachtet und sich nichts leisten kann, weil die Preise unverschämt teuer sind.