Nahost: Iran feuert rd. 200 Raketen auf Israel
Nach der gezielten Tötung von Hamas-Funktionären und des langjährigen „Hezbollah“-Führers der schiitischen/pro-iranischen Miliz durch israelische Kräfte ist zunächst Israel im Südlibanon einmarschiert und hat jetzt der Iran etwa 200 Gefechtsköpfe Richtung Israel abgefeuert, die größtenteils abgewehrt werden konnten. Bundeskanzler Scholz warnt, das könne „die ganze Region in Brand stecken“, der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (ständige Mitglieder: USA, Russland, Vereinigtes Königreich, Frankreich, VR China) wird in einer Akutsitzung diese Situation beraten.
Schnell wird sich in dem Konflikt auf eine Seite gestellt und dort verharrt. Das wird der Komplexität bekanntlich nicht gerecht und verfestigt Gräben noch mehr. Wie sieht die Rolle des Westens und der gesamten Völkergemeinschaft aus, eine neutrale und stabilisierende Haltung gegen eine solche Eskalation einzunehmen? Von einem „Friedensprozess“ ist seit langem die Rede, nur dass es de facto eben vielmehr ein ständiges Hin und Her des Unfriedens ist.
Es kann sein, dass Hezbollah und Hamas hier durcheinandergeraten sind. Ganz bewusst beschränkt sich der Beitrag ansonsten auf aktuelle Fakten. Polemiken, Einseitigkeiten, Schuldzuweisungen und Anheizereien oder fruchtloses „Solidarität“bekunden des ungefährlichen Gratismuts gibt's schon mehr als genug.
Und was genau ist jetzt Deine These die Du hier zur Diskussion stellst? Wie die Rolle des Westens aussieht? Das ist eine Frage nach Fakten, keine Diskussionsthese…
Steht oben: Was ist die neutrale Rolle des Westens und der Weltgemeinschaft?
Hezbollah und Hamas sind wohl durcheinandergeraten. Wer das genauer einordnen kann, bitte um Korrektur.
2 Antworten
Die Voelkergemeinschaft hatte fast 1 Jahr Zeit Iran/Hisbollah zum Aufhoeren zu ueberreden, und jetzt kommen sie darauf dass es brenzlig wird? Ich fuerchte Israel kann sich nur auf sich selbst und die US verlassen, der Rest tut nicht viel ausser zu ruegen oder bashen.
Ja das ist allen klar, aber welche Alternative hat israel denn? Sich weiter beschiessen lassen und tatenlos auf die geplante Invasion, die der IDF Sprecher vorgestern mit Beweisen dokumentiert hat, warten? Den 80 tausend Vertriebenen sagen, sorry, Hisbollah hat den Norden des Landes unbewohnbar gemacht, sucht euch ein Leben woanders?
Das Verteidigen ist nicht alles, weil es ohne Plan für alle wieder nur eine rein akute Maßnahme wäre. Es muss von verbindlichen Grenzen und internationalen Sanktionen gegen alle Eskalatoren begleitet werden.
Jeder Staat hat die Pflicht seine Buerger zu schuetzen, und du wuerdest auch nichts anderes erwarten wenn Deutschland angegriffen wuerde. Im Gegenteil, du waerst entsetzt wenn Deutschland tagtaeglich mit dutzenden von Raketen und Drohnen angegriffen wuerde, und Scholz sagen wuerde, geduldet euch, ich will keine Eskalation. Eine einzige Messerstechattacke hat schon Wahlen massiv beeinflusst, jetzt stell dir das tausend mal vergroessert vor.
Tut man im Kleinen was anderes bei uns? Das reine Verteidigen beseitigt noch lange nicht den Nährboden für die Gewalt in Zukunft. Und das muss ebenfalls verbindlich her. Sonst wäre nach dem Terror bloß wieder vor dem Terror und der nächsten UN-Dringlichkeitssitzung.
Ich sehe absolut dass es eine Langzeitstrategie braucht, und im Prinzip gibt es die auch mit den Abraham Akkorden.
IDF schlaegt die Hisbollah diesmal massiv, nicht wie in den letzten Jahrzehnten. Vielleicht bedeuet das tatsaechlich nur 10 oder 20 Jahre Ruhe, aber weisst du, das ist im Moment besser als die jetzige Situation.
Die Gefahr ist auf jeden Fall da, dass ein Machtvakuum entsteht, in das wieder Iran und Qatar schluepfen. Ich hoffe es gibt Plaene fuer den Tag danach 🤷♀
Ich bin - wieder - voll auf Deiner Linie! In jeder Beziehung. Danke!
Leider haben es die "Freunde" Israels - teils aus wirtschaftlich-machtpolitischen Interessen, teils aus falsch verstandener Geschichtsaufarbeitung - bis heute unterlassen, Israel in die Schranken zu verweisen. Darum ist Israel seit Gründung im Jahre 1948 in der Lage, zu tun, was immer es will - stets mit Unterstützung seiner "Freunde". Und dementsprechend herrisch führt sich Israel im Nahen Osten auf.
Es wäre nun höchste Zeit für den Westen, Israel endlich die Pistole auf die Brust zu setzen. Zum einen, indem es sämtliche Waffenlieferungen an Israel einstellt und zum anderen, indem es Israel zwingt, die völkerrechtswidrig annektierten Gebiete an die Palästinenser zurückzugeben, und sich damit hinter die Grenzen von vor 1967 zurückzuziehen.
Die Reaktionen auf diese Antwort kann ich schon ahnen. Sie sind genau das von dir beschriebene Problem. Die anderen würden zurecht weiter mit ständiger Übervorteilung argumentieren. Das ist zutreffend.
Wenn da nur einseitig eingegriffen wird, vermute ich eher, dass das künftige wieder neue Terroristen hervorbringen wird. Es muss also eine Maßnahme her, die Augenhöhe herstellt, zwischen dem bedrängten Israel und den staatenlosen Palästinensern zum Beispiel. Das andere wäre nur wieder kurzfristige Verteidigung ohne Zukunftsplan für alle.