Könnte es sein, dass Religion(en) im Grunde nur eine Fortsetzung des Kind-Eltern-Verhältnisses ist?
Kinder schauen (im "Idealfall") zu ihren Eltern auf, die sie erziehen, "Gesetze", Regeln vermitteln samt Gehorsam. Hat das nicht erstaunliche Ähnlichkeit mit dem "Prinzip Religion"?
Ich will damit nicht sagen, dass das Beides schlecht wäre, mag schon manchen Sinn haben. Aber sich dessen bewusst zu sein, könnte einen vielleicht schon schützen gegen allzu starke Beeinflussungen.
8 Antworten
Es hat auch erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Prinzip "Rechtsstaat" würde ich sagen.
Insofern... Regeln und deren Einhaltung ist halt eben die Grundlage jeder Gemeinschaft. Ob jetzt religiös oder gesellschaftlich und natürlich auch in Bezug auf die Familie als kleinere Einheit.
Beides gibt einen Halt in einer chaotischen leidvollen Welt. Evolutionärsbedingt, gibt es Eltern (logischerweise) und Religionen um eben weiter zu machen, das Abenteuer auch nur jedem einzelnem Wesen zu beweisen, dass wir die Krone der Schöpfung seien.
hinzukommt die Autoritätswiligkeit und das Bedürfnis nach einem Vater.
nicht umsonst sind alle Weltreligionen patriarchisch.
Also: definitiv.
Grüß Dich CatsEyes
Das kommt darauf an. Dazu müsste geklärt werden was Religion ist, was Glaube ist und was Spiritualität. Diese Begriffe werden immer munter durcheinandergewürfelt, sind aber nicht jeweils dasselbe. Wenn man von der Definition Kants ausgeht, was Aufklärung ist, dann ist das die Überwindung der dogmatischen Lehren der Kirche und deren Moralauffassung hin zum selbständigen Denken. Die Kirche interpretiert wie man sich zu verhalten und was man zu glauben hat mit dem Hinweis auf Gott. Insofern nimmt ihr Gott als moralische Instanz den Part des Vaters als Elternstelle ein und wir Menschen sind seine Kinder. Die Kirche ist dabei die Tugendwächterin die über die Bibel übermittelt, was angeblich Gott will.
Aber es ist die Überwindung dieser Vorstellung, wenn man Religion von seinen Zwänge befreien will. Das ist dann so, als würde man sich vom Elternhaus lösen und selbständig in die Welt wandern. Das sollte Erziehung leisten, dass die Kinder zur Selbständigkeit erzogen werden und somit sich vom Elternhaus lösen können.
Das aber ist analog zur Kirche unerwünscht, weil es ihren Machtverlust bedeutet und damit der politische und dabei der zugleich moralische Einfluss auf die Gesellschaft verloren ginge.
Immanuel Kant
Was ist Aufklärung
Im Video: Sapere aude ist lateinisch und heisst übersetzt: Wage es weise zu sein.
https://www.youtube.com/watch?v=Dg1tJERU5V0
https://www.gutefrage.net/frage/religion-was-ist-das#answer-415619210
Da hast du wohl recht.
Und aus dem Kind-Eltern-Verhältnis wächst der Mensch normalerweise hinaus. Das kann eine Entfremdung zu den Eltern sein oder eine "Partnerschaft auf Augenhöhe".
Und die 10 Gebote des AT sind ja keine Verbote, sondern Verhaltensempfehlungen für ein friedliches Zusammenleben der Menschen. Die Formulierung "du sollst/ du solltest" ist eine Empfehlung.
Nach allem, was man über das Jenseits erfahren konnte (s. Michael Newton, "Die Abenteuer der Seelen" u.a.), gibt es dort weder Eltern-Kind- oder Kind-Eltern-Verhältnisse noch feste Zweier-Partnerschaften.
JA, so kann man es sagen - man kann auch sagen, dass Religion das "ÜBER-ICH" im Freudschen Sinne ist.