Kann Transsein eine krasse Form des Abnabelungsprozesses sein?

4 Antworten

Würde ich nicht sagen. Unter Rebellion gegen das Elternhaus leidet man nicht derart psychisch wie es diese Personen tun.
Transidentität ist ein Sache 'innerhalb' der Person, die mit ihrer eigenen Identität im Verhältnis zu dem wie sie von der Gesellschaft wahrgenommen wird hadert. Keine reine 'Zurschaustellung' nach außen.

Dass sowas gerne mal in der Pubertät auftritt liegt daran, dass in der Pubertät Dinge, die zuvor festgestanden haben aktiv hinterfragt werden. Da hast du dann ggf. mehr Leute, die Hinterfragen 'was bin ich eigentlich' bzw. dahingehend einfach verunsichert sind. Mitunter haben Transpersonen dieses Wissen 'ich werde anders wahrgenommen als ich eigentlich bin' schon deutlich früher, also in der Kindheit.

(Wobei mitunter auch viel in normale Entwicklungsvorgänge reininterpretiert wird, wenn man sich entsprechende Akten in Vielzahl angeschaut hat.)


PaulSmart 
Beitragsersteller
 17.09.2024, 13:59

"Da hast du dann ggf. mehr Leute, die Hinterfragen 'was bin ich eigentlich' bzw. dahingehend einfach verunsichert sind."

Aber heutzutage, mit was kann man noch eine solche Opposition erzeugen, wenn die Eltern selbst Headbanger, Gothiks oder Punks waren oder es sogar noch sind?

Mit konservativen, traditionellen Einstellungen. Und ja, das passiert.

"Ich bin jetzt nicht mehr euer braves Mädchen, ich bin jetzt ein selbstständiger, starker Junge!"

Und der selbstständige, starke junge wird ein braves Mädchen?

Ein Geschlecht verändert nicht den Charakter. Das sind nur deine persönlichen Stereotypen.

Es ist extrem auffallend, dass Jugendliche / Kinder in der Pubertät plötzlich einen solchen Weg einschlagen.

Das liegt schlicht daran, dass es jetzt geht.


PaulSmart 
Beitragsersteller
 17.09.2024, 13:57

"Das liegt schlicht daran, dass es jetzt geht." - das sehe ich als Bestätigung, danke.

Mayahuel  17.09.2024, 14:19
@PaulSmart
"Das liegt schlicht daran, dass es jetzt geht." - das sehe ich als Bestätigung, danke.

Heute kann man homosexuell sein.

Das ist "eine krasse Form des Abnabelungsprozesses"?

palusa  17.09.2024, 15:06
@PaulSmart

Dass ihr komischen Vögel ein Problem mit leseverständnis habt, ist mir klar.

Kinder, die sich als trans outen, wollen in der Regel nicht mehr Abstand zu den Eltern, im Gegenteil, sie befürchten, nicht mehr akzeptiert zu werden. Was oft genug auch zutrifft.

PaulSmart 
Beitragsersteller
 17.09.2024, 23:29
@palusa

Diese Kinder die erst so plötzlich mit der Pubertät ein Anderssein, ein Transsein entdecken, die befürchten gar nichts, im Gegenteil sie drohen sogar: "Wenn ihr dieses Anderssein nicht akzeptiert, dann verliert ihr mich für immer!"

palusa  18.09.2024, 07:23
@PaulSmart

Wir sind zurück bei "nicht akzeptiert werden". Es ist normal, dass transmenschen sich von denen zurückziehen, die sie misgendern. Niemand wird gern konsequent beim falschen Geschlecht genannt, nicht wahr Süße? Das ist allerdings in der Regel keine offene Ankündigung sondern mehr so ein langsamer Prozess, der im Hintergrund passiert.

Was du da beschreibst ist aber kein Wunsch nach abnabelung. Sondern ein Versuch, Akzeptanz zu erzwingen. Das Ziel bei solchen Aussagen ist immer im "wenn" - Teil. Nicht im "dann" - Teil.

PaulSmart 
Beitragsersteller
 18.09.2024, 17:30
@palusa

In diesen Fällen ist es weder langsam noch ein zurückziehen, diese 'ICH BIN JETZT ANDERS!' gehen das sehr offensiv an und bei denen ist es eine Ankündigung und sehr wohl ein Abnabeln oder Abstand nehmen von den Eltern.

Dieser 'wenn'-Teil ist hier offene Rebellion, während er bei richtigen Transpersonen zur Verzweiflung kommen kann, endet es beim Aufbegehren in einem 'Jetzt erst Recht!'

palusa  19.09.2024, 09:46
@PaulSmart
In diesen Fällen ist es weder langsam noch ein zurückziehen, diese 'ICH BIN JETZT ANDERS!' gehen das sehr offensiv an und bei denen ist es eine Ankündigung und sehr wohl ein Abnabeln oder Abstand nehmen von den Eltern.

Also in dem von dir genannten Beispiel ist das anders. Das ist das, was ein verzweifelter Teenager sagt, der sich nicht gesehen fühlt. Und ein letztes Mal versucht, die Eltern dazu zu bringen, einen richtig zu gendern.

Dieser 'wenn'-Teil ist hier offene Rebellion, während er bei richtigen Transpersonen zur Verzweiflung kommen kann, endet es beim Aufbegehren in einem 'Jetzt erst Recht!'

Muss ich jetzt deutsch fünfte Klasse mit dir wiederholen kleine? Warst du zu abgelenkt von den ganzen Jungs?

PaulSmart 
Beitragsersteller
 19.09.2024, 10:36
@palusa

Wie gesagt, es geht hier nicht um verzweifelte Teenager, sondern um aufbegehrende - aber die wirfst du alle in einen Topf.

palusa  20.09.2024, 14:20
@PaulSmart

Drohen mit Ultima ratio ist immer, unabhängig vom Alter, ein deutliches Zeichen von Verzweiflung. Nicht von trotz

PaulSmart 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 14:56
@palusa

Soso, dann ist dir das Phänomen nie begegnet, wo Pubertierende mit dem Kopf durch die Wand gehen. Diese 'Sturm und Drang'-Phase.

PaulSmart 
Beitragsersteller
 20.09.2024, 15:41
@palusa

Das Aufbegehren eine Autoaggression wie die Verzweiflung ist, ist eine sehr weibliche, klischeehafte, althergebrachte Sichtweise, ausgerechnet von dir Palusa?

Gute Theorie, ich denke dass es in den meisten Fällen ein rebellieren, sich abnabeln und einfach Trend ist zwischen den Geschlechtern zu stehen und zu sagen "ich bin anders als ihr". Vielleicht beruhigt sich das in ein paar Jahren wieder oder es wird noch verrückter. Manche Kinder werden aber auch wieder spießig konservativ, um sich von den heute eher lockeren Eltern abzugrenzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe einen erwachsenen Sohn, Pubertät überlebt

PaulSmart 
Beitragsersteller
 17.09.2024, 23:15

Ja, das ist auch meine Beobachtung

Ja durchaus möglich aber trotzdem gibt es auch einfach Transsexualität, dies ist biologisch bewiesen.


PaulSmart 
Beitragsersteller
 17.09.2024, 14:02

Dem will ich nicht widersprechen.