Kann Transsein eine krasse Form des Abnabelungsprozesses sein?
Kinder kommen in das sogenannte 'schwierige' Alter, das Aufbegehren gegen das Elternhaus: "Ich bin nicht so wie ihr, ich bin ganz anders!" Früher war das einfach, wir konnten noch im Heavy Metal- oder im Gothik-Look unsere Eltern schockieren und ihnen zeigen: "Ha! Schaut her, ich bin ganz anders als ihr!" Aber heutzutage, mit was kann man noch eine solche Opposition erzeugen, wenn die Eltern selbst Headbanger, Gothiks oder Punks waren oder es sogar noch sind? Da ist die krasseste Veränderung die es gibt: "Ich bin jetzt nicht mehr euer braves Mädchen, ich bin jetzt ein selbstständiger, starker Junge!" Wird da der Wunsch zum Anderssein, zur Manifestation: "Ich wollte anders sein, jetzt bin anders!" ? Es ist extrem auffallend, dass Jugendliche / Kinder in der Pubertät plötzlich einen solchen Weg einschlagen.
4 Antworten
Würde ich nicht sagen. Unter Rebellion gegen das Elternhaus leidet man nicht derart psychisch wie es diese Personen tun.
Transidentität ist ein Sache 'innerhalb' der Person, die mit ihrer eigenen Identität im Verhältnis zu dem wie sie von der Gesellschaft wahrgenommen wird hadert. Keine reine 'Zurschaustellung' nach außen.
Dass sowas gerne mal in der Pubertät auftritt liegt daran, dass in der Pubertät Dinge, die zuvor festgestanden haben aktiv hinterfragt werden. Da hast du dann ggf. mehr Leute, die Hinterfragen 'was bin ich eigentlich' bzw. dahingehend einfach verunsichert sind. Mitunter haben Transpersonen dieses Wissen 'ich werde anders wahrgenommen als ich eigentlich bin' schon deutlich früher, also in der Kindheit.
(Wobei mitunter auch viel in normale Entwicklungsvorgänge reininterpretiert wird, wenn man sich entsprechende Akten in Vielzahl angeschaut hat.)
"Da hast du dann ggf. mehr Leute, die Hinterfragen 'was bin ich eigentlich' bzw. dahingehend einfach verunsichert sind."
Aber heutzutage, mit was kann man noch eine solche Opposition erzeugen, wenn die Eltern selbst Headbanger, Gothiks oder Punks waren oder es sogar noch sind?
Mit konservativen, traditionellen Einstellungen. Und ja, das passiert.
"Ich bin jetzt nicht mehr euer braves Mädchen, ich bin jetzt ein selbstständiger, starker Junge!"
Und der selbstständige, starke junge wird ein braves Mädchen?
Ein Geschlecht verändert nicht den Charakter. Das sind nur deine persönlichen Stereotypen.
Es ist extrem auffallend, dass Jugendliche / Kinder in der Pubertät plötzlich einen solchen Weg einschlagen.
Das liegt schlicht daran, dass es jetzt geht.
"Das liegt schlicht daran, dass es jetzt geht." - das sehe ich als Bestätigung, danke.
Heute kann man homosexuell sein.
Das ist "eine krasse Form des Abnabelungsprozesses"?
Dass ihr komischen Vögel ein Problem mit leseverständnis habt, ist mir klar.
Kinder, die sich als trans outen, wollen in der Regel nicht mehr Abstand zu den Eltern, im Gegenteil, sie befürchten, nicht mehr akzeptiert zu werden. Was oft genug auch zutrifft.
Wir sind zurück bei "nicht akzeptiert werden". Es ist normal, dass transmenschen sich von denen zurückziehen, die sie misgendern. Niemand wird gern konsequent beim falschen Geschlecht genannt, nicht wahr Süße? Das ist allerdings in der Regel keine offene Ankündigung sondern mehr so ein langsamer Prozess, der im Hintergrund passiert.
Was du da beschreibst ist aber kein Wunsch nach abnabelung. Sondern ein Versuch, Akzeptanz zu erzwingen. Das Ziel bei solchen Aussagen ist immer im "wenn" - Teil. Nicht im "dann" - Teil.
In diesen Fällen ist es weder langsam noch ein zurückziehen, diese 'ICH BIN JETZT ANDERS!' gehen das sehr offensiv an und bei denen ist es eine Ankündigung und sehr wohl ein Abnabeln oder Abstand nehmen von den Eltern.
Dieser 'wenn'-Teil ist hier offene Rebellion, während er bei richtigen Transpersonen zur Verzweiflung kommen kann, endet es beim Aufbegehren in einem 'Jetzt erst Recht!'
In diesen Fällen ist es weder langsam noch ein zurückziehen, diese 'ICH BIN JETZT ANDERS!' gehen das sehr offensiv an und bei denen ist es eine Ankündigung und sehr wohl ein Abnabeln oder Abstand nehmen von den Eltern.
Also in dem von dir genannten Beispiel ist das anders. Das ist das, was ein verzweifelter Teenager sagt, der sich nicht gesehen fühlt. Und ein letztes Mal versucht, die Eltern dazu zu bringen, einen richtig zu gendern.
Dieser 'wenn'-Teil ist hier offene Rebellion, während er bei richtigen Transpersonen zur Verzweiflung kommen kann, endet es beim Aufbegehren in einem 'Jetzt erst Recht!'
Muss ich jetzt deutsch fünfte Klasse mit dir wiederholen kleine? Warst du zu abgelenkt von den ganzen Jungs?
Drohen mit Ultima ratio ist immer, unabhängig vom Alter, ein deutliches Zeichen von Verzweiflung. Nicht von trotz
Gute Theorie, ich denke dass es in den meisten Fällen ein rebellieren, sich abnabeln und einfach Trend ist zwischen den Geschlechtern zu stehen und zu sagen "ich bin anders als ihr". Vielleicht beruhigt sich das in ein paar Jahren wieder oder es wird noch verrückter. Manche Kinder werden aber auch wieder spießig konservativ, um sich von den heute eher lockeren Eltern abzugrenzen.
Ja durchaus möglich aber trotzdem gibt es auch einfach Transsexualität, dies ist biologisch bewiesen.
"Das liegt schlicht daran, dass es jetzt geht." - das sehe ich als Bestätigung, danke.