Ist Radsport inzwischen wirklich so gefährlich? Zwei tödliche Unfälle!

7 Antworten

Die salomonische Antwort lautet wie immer:

Es kommt darauf an.

  • wo man fährt
  • wie man fährt
  • mit wem man fährt
  • wie schnell man fährt
  • wie sicher man fährt
  • wie gut man sich und andere einschätzen kann.

dann würde ja ständig jemand krepieren

ne is es nicht

Das Problem ist, wie weit der Athlet geht, um zu gewinnen, nicht das Rad. Das Rad hat seine Grenzen, auch ein Auto fliegt aus der Kurve, wenn man die schneller fährt als Auto und Fahrtechnik und Untergrund und Kurve erlauben. Aufgabe des Fahrers, ob nun im Sport oder ohne Rennen bei allen Fahrzeugen ist, korrekt einschätzen, wie man was fahren kann. Fährt jemand zu vorsichtig, kann er nicht gewinnen. Fährt jemand zu unvorsichtig, gewinnt er auch nicht, wenn er verletzt oder gar tot ist. Den Grat dazwischen genau zu finden, ist die schwierige Aufgabe. Und die meisten Profis können das richtig, richtig gut. Bei einer Abfahrt der Tour de France ist mir das Herz stehen geblieben, als Tadej Pogačar am Ende einer Kurve mit dem Rad bei > 60 km/h auf den cm genau am Übergang vom Asphalt zum Bankett gefahren ist. Er hatte aber die Ruhe in sich, nicht zu verreißen, sondern es auszubalancieren.

Helme sind besser geworden. In den 1980er Jahren, als ich Rennrad fahren angefangen habe, hatten die Profis Leder-Sturzringe, wir Laien nicht. Dementsprechend fallen die Kopfverletzungen schonmal weniger und leichter aus. Aber wenn einer z. B. einen Genickbruch, einen Milzriss o. ä. erleidet, hilft ihm der Helm halt auch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Rennradsport seit 1986, jedoch mit Pause

Nicht inzwischen. Es war schon immer sehr gefährlich und die Räder sind auch nicht deutlich schneller geworden. Schlimmster Unfall, an den ich mich erinnere: Ein Auto bügelt die komplette australische Damenmannschaft weg, irgendwo in Ostdeutschland im Training auf einer Landstraße. Ein paar haben schwer verletzt überlebt.

Ein Helm vermindert oftmals die Schwere der Kopfverletzungen. Doch gerade bei solch schweren Unfällen, die mit hoher Geschwindigkeit entstehen und wo extreme Kräfte auf den Kopf und restlichen Körper einwirken, hilft auch der getragene Helm nicht mehr viel.

Dazu kommt, dass Furrer den Berichten nach erst einige Zeit nach den Unfall gefunden wurde. Keiner weiß bislang, ob sie den Unfall überlebt hatte und bei sofortiger Hilfe ihr Leben hätte gerettet werden können. Dann hätte der Helm möglicherweise das Leben gerettet, aber die Zeit hat dennoch gegen sie gearbeitet.

Aber es ist wie beim Motorradunfall. Ab gewissen Geschwindigkeiten und Unfallszenarien hilft auch die Schutzkleidung nicht mehr.