Ist es gerechtfertigt, dass ich mein Abitur abbrechen will?
Hi, ich (w, 17) gehe momentan in die 11. Klasse auf einem Gymnasium. Ich war immer fest davon überzeugt, dass ich mein Abitur machen, studieren und schließlich Lehrerin werden will. Jetzt ist es aber so, dass ich fast der festen Überzeugung bin, dass ich mein Abitur abbrechen möchte. Das hat mehrere Gründe:
chronische Krankheit (Rheuma), psychische Krankheiten (Essstörung bzw Anorexia, Zwangsstörung, depressive Episoden, Svv, Smg), Starke Konzentrationsschwierigkeiten, starke energielosigkeit, starke überforderung allgemein und auch z.b. mit schon einem normalen Test in der schule, Probleme mit dem sozialen Umfeld in der Schule
Um das nochmal genauer zu erklären kann man auch sagen, dass mich meine Situation wegen genannter Gründe komplett überfordert und mich kaputt macht. Ich kann einfach nicht mehr und möchte mich da nicht mehr durchquälen.
Jetzt ist das Ding aber, dass ich mich so so schlecht fühlen würde, wenn ich abbreche. Ich würde mich wie ein Versager fühlen, weil ich es nichtmal hinbekomme mein Abitur zu machen. Aber ich weiß auch, dass es einfach nicht geht.
Ich habe vor dann einfach eine Ausbildung zu machen und später zu schauen wie es vielleicht mit Fachabitur und Studieren aussieht. Jetzt will ich aber erstmal psychisch stabiler werden.
Wie steht ihr dazu? Wäre das für euch ein gerechtfertigter Grund? Ich brauche glaube ich einfach mal ein paar Meinungen.
Danke an jeden der antwortet :)
5 Antworten
Das eigene Wohlbefinden sollte in diesem Fall sicherlich an erster Stelle stehen. Ich möchte später wenn ich Lehrerin bin gesunde Kollegen an meiner Seite haben, die mir Rückendeckung geben gegen die Rabaucken! Das wird nämlich ein Kampf!
Du kannst mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung auch Studieren. Gegebenfalls solltest du dich da aber nochmal selbst schlau machen, bezüglich . möglicher anderer Aufnahme erfahren von Unis. Aber das sollte eigentlich kein Problem sein.
Des Weiteren wollen wir ja alle verbeamtet sein (idealerweise) und wenn derartige Krankheiten etc. von den Ärzten protokolliert werden, kann eine Verbeamtung schon schwierig sein (ansonsten bleibt man wahrscheinlich nur Angestellte).
Ansonsten nimm dir erstmal eine Auszeit und wiederhol die Oberstufe, wenn du merkst, dass es dir besser geht.
Ich finde nicht, dass du deswegen als Versagerin dastehst. Das erstmal ganz vorneweg. Ich hab auch schon mal drüber nachgedacht, abzubrechen und einfach ne Ausbildung zu machen. Weil ich Lust drauf hätte. Aber ich weiß, dass das, was ich möchte eben mit dem Weg über den Berg verbunden ist, und ich später Spaß an meinem Studium haben werde.
Aber wenn du sagst, dass es dir zu viel wird, ist es auch nachhaltig nicht gut für dich. Denn so ein Burnout kann dich schon mal für längere Zeit ko setzen.
Ich wünsche dir viel Kraft im Entscheidungsprozess und möchte dich ermuntern, mal auf dich und deine Seele zu hören, was du möchtest, was du brauchst. Und nicht, was andere wohl denken werden (ich weiß selbst, ist extremst schwierig). Aber ich möchte dich ermutigen, das einfach mal durchzudenken.
Wenn du mehr hilfestellung brauchst, schreib einfach :)
Mit psychischen Krankheiten bist du als Lehrkraft nicht geeignet.
Auf eine Ausbildung umzusteigen macht dich auch nicht unbedingt stabiler, du dröhnst dich nur mit einer anderen Art von Stress zu. Wenn du wirklich an dem Punkt bist, wo alle Stricke reißen, dann ist eine Pause wesentlich konformer.
Ich würde eine pause machen wenn es dir so geht und später das abi dann nachholen...
Wie wäre es, wenn Du ein Jahr Pause machst von der Schule. Mit einem entsprechenden fachärztlichen Gutachten ließen sich da auch die schulrechtlichen Hürden überwinden. In diesem "Freijahr" machst Du eine passende Therapie und versuchst auch auf der Alltagsebene dein Leben zu normalisieren und dich selbst zu stärken.
Ja leider. Das ich keine Lehrerin werden kann macht mich irgendwie auch echt traurig, weil ich das schon werden wollte, bevor das ganze psychische und so weiter los ging