Ist der Fachkräftemangel gar nicht so groß?

Ach ist der Klassiker, Firmen wollen günstige Arbeiter.

- Arbeiter lassen sich aber nicht lumpen und gehen zu Firmen die besseres anbieten.

- Firmen die dadurch weniger Arbeiter haben sagen "Fachkräfftemangel" damit billige Arbeitskräffte durch z.B. die aktuell katastrophale Migration begünstigt werden auch wenn man mit nur etwas nachdenken weiß das DE Fachkräffte dazugewinnt da die Firmen gerade nicht wenige Arbeitsplätze apbauen (z.B. Continental mit hunderten Arbeitsplätzen).

So trixt man mit dem "Fachkräfftemangel". Den wenn die Arbeitgeber besser zahlen würden, gäbe es kein Problem mit der Anzahl der Bewerber.

Das gibt es heute ohnehin nicht mehr. Aber Weihnachtsgeld für wen? Selbst an den Weihnachtstagen müssten andere Religionen eigentlich arbeiten gehen, wofür also noch Weihnachtsgeld?

Wenn 47% der Beschäftigten kein Weihnachtsgeld erhalten

wenn 54% kein Urlaubsgeld sehen

Das sind beispielsweise Punkte, die erstmal nichts mit Fachkräftemangel zu tun haben - und für deren Einordnung entsprechende weitere Faktoren vonnöten wären.

Sonderleistungen sagen weder etwas über das übliche Monatsgehalt, noch die Arbeitsbedingungen aus.

62% aller Beschäftigten keinen Betriebsrat haben

Ein Betriebsrat ist primär mal eine Organisation der Angestellten. Hier liegt es also an den Beschäftigten selbst, einen Betriebsrat aufzustellen.

Der Fachkräftemangel ist groß und nicht nur Deutschland damit zu kämpfen hat. Der Mangel an qualifizierten(!) Fachkräften ohnehin mehre Ursachen hat, die sowohl mit Arbeitnehmern als auch mit Arbeitgebern zutun haben. Jeder Beruf und jede Branche muss einzelnen bewertet werden und man nicht alles in einen Topf werfen sollte. Es gibt sowohl Arbeitgeber die gerne mehr zahlen würde es aber nicht können, als auch jene die als erstes resp. vorrangig an den Personalkosten sparen. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist auch sehr unterschiedlich. Zumal es Branchen und Bereiche gibt, die sich leichter als andere mit weniger Fachpersonal abdecken lassen.

Auch wenn gerne Schlagworte wie „Fachkräftemangel” so leicht in den Raum geworfen werden, fehlt es mir dabei oft an einer nötigen Differenzierung. Manches ist selbstverschuldet und hausgemacht, weil lange Zeit weder Löhne noch Arbeitsbedingungen (Arbeitszeitmodelle) angepasst respektive verbessert wurden. Dasselbe gilt für schwammige Arbeitsverhältnisse, in dem man Zeitverträge bis zum Erbrechen ausgereizt hat. Und am Ende wundert man sich, warum Beschäftige kommen und weggehen, sobald ein anderer Arbeitgeber bessere Bedingungen bietet. Umgekehrt dasselbe Spiel, wenn Arbeitnehmer meinen zu hohe Forderungen stellen.

Zu guter Letzt ist es auch ein großes Problem, wenn immer mehr qualifizierte Fachkräfte abwandern. Sei es eine Abwanderung in andere Branchen, weil sie z.B. in der Industrie besser als im Handwerk bezahlt werden. Oder Abwanderung ins Ausland, weil sie dort mit ihren Qualifikationen bessere Bedingungen vorfinden. Im Freundeskreis selber wiederholt miterlebt, dass im Ausland mal deutlich mehr geboten wurde, nur damit man länger als geplant dort arbeitet. Und hier kann man stattdessen öfters mal Stellenausschreibungen lesen, in denen mit „frischem Obst und Getränken” als Benefits geworben wird. Die Begeisterung hält sich da in Grenzen.

Ich glaube wer gut bezahlt der bekommt auch Mitarbeiter und wenn das Betriebsklima noch dazu stimmt, da wird kaum einer die Stelle wechseln.

Was nützt mir Urlaubs- und Weihnachtsgeld, wenn das Grundgehalt zu wenig ist. Denn oft gibt es Klauseln die diese Zusatzgehälter teilweise bezw ganz wegfallen lassen und dann habe ich nur das Grundgehalt. Denn ich habe oft in Kleinbetrieben/Praxen gearbeitet da musst du direkt verhandeln, denn es gab in einigen Bundesländer keinen Tarifvertrag mehr.