Existiert die Welt nicht, weil Gott nichts verändern und somit erschaffen kann, wenn er existiert, weil er die Ewigkeit verkörpert?

5 Antworten

Nun, wenn das Subjekt ontologisch als existierendes Dasein begriffen wird, dessen Sein in der Zeitlichkeit gründet, dann muß gesagt werden: Welt ist subjektiv, aber diese subjektive Welt ist dann als zeitlich transzendente objektiver als jedes möglich Objekt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Radioactiveman5  25.09.2024, 17:52

Dann muss aber ebenso gesagt werden, dass diese kognitive Dialektik der bipolaren Selbstnegation eine rekursive nihilistische Pseudotranszendenz geradezu teleologisch impliziert, wenn wir ehrlich sind.

Likatier  24.09.2024, 22:05

Wow, das könnte fast von Schopenhauer sein. ;-)

Eine reale Welt muss existieren, ein wahres Sein der Dinge muss es geben. Da ich existiere und denken kann, muss es Existenz geben (Descartes). Ob diese von einem ewigen Gott außerhalb von Raum und Zeit geschaffen wurde und/oder beeinflusst werden kann, ist denke ich eher nebensächlich in der Frage (Aquin). Jedenfalls schließt die Existenz von Gott nicht die Existenz der Welt aus. Zumindest ist mir so ein Gedanke/Argumentation noch nicht bekannt.

Wenn wir die Prämisse, dass die Welt existiert als wahr annehmen, impliziert das jedoch nicht, dass wir in der wahren Welt leben (Bostrom) oder die wahre Welt als wahr erkennen können (Platon, Kant).

Woher ich das weiß:Hobby – Persönliche Interessen, z.T. auch im Studium behandelt.

kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 22:29

Gott ist die Illusion.

Ich glaube, die Annahme, daß die Welt nur eine Illusion sei, ist eine Illusion.

Es stimmt, daß wir die Welt mit unseren Sinnen nur unvollständig und verzerrt wahrnehmen können. Wir können elektromagnetische Strahlung nur als Wärme spüren, oder innerhalb des Spektrums des sichtbaren Lichts sehen. Wir sehen innerhalb dieses Spektrums Farben, obwohl es nur unterschiedliche Frequenzen der gleichen Strahlung sind. Wir empfinden Gegenstände als fest (und erleben sie auch so), obwohl die Elementarteilchen (sofern man hier von Teilchen reden kann) winzig und die Zwischenräume gigantisch sind. Wir hören Töne und Musik, obwohl es sich nur um Schwankungen der Dichte eines Mediums handelt. Wir haben keinen Sinn für Magnetismus.

Insofern könnte man schon von Illusionen sprechen. Aber daß das alles nicht existiert halte ich für eine gewagte These, wenngleich der Film "Matrix", oder auch "Die Truman Show" die Realität auf interessante Weise in Frage stellten.


kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 24.09.2024, 22:25

Wenn Gott existiert dann ewig.

Logischerweise kann sich dann Gott nicht verändern oder etwas erschaffen.

Likatier  24.09.2024, 22:38
@kaempferdersonne

Ist das logisch?

Warum sollte ein Gott sich nicht wandeln können, oder auch an Erfahrung gewinnen? Das tut seiner ewigen Existenz ja keinen Abbruch, so sie ewig ist.
Es heißt ja auch in der Physik, daß Licht die Eigenschaften einer Welle/Strahlung und eines Teilchens gleichzeitig hat, je nach Messverfahren, und ohne seine Eigenschaften zu verändern.

Manche sagen auch, das ganze Universum und alles was in ihm ist, sei Teil dessen Schöpfers bzw. Gottes.
Woher wollen wir wissen, wie derjenige tatsächlich beschaffen ist? Letztendlich sind all seine Beschreibungen doch menschliche Zuschreibungen.

FXG36  25.09.2024, 02:55
@Likatier

Ist für einen Wandel nicht immer die Dimension der Zeit notwendig? Das ist doch das konstitutive Merkmal des Wandels, der Veränderung über die Zeit. Wenn Gott außerhalb der Zeit existiert, kann er sich dann wandeln?

kaempferdersonne 
Beitragsersteller
 26.09.2024, 20:09
@Likatier

Ich glaube dass Gott sich nicht ändern kann weil seine Existenz keinen Anfang und kein Ende hat.

Er kann sich aber verändern.

Likatier  27.09.2024, 22:37
@FXG36

Klingt jetzt auch wieder logisch, so gesehen nicht.
Aaach, ick wees es doch ooch nicht. ;-)

Ja, Zeitlosigkeit geht nur in einer Welt ohne jegliche Veränderung. Von dort aus eine Welt zu schaffen, die Veränderung (also Zeit) beinhaltet, und ihre Entwicklung zu beobachten und zu lenken, dürfte schwierig sein.

Ein festgefrorenes Jenseits ohne Zeit, das auch uns (im besten Fall) in Aussicht stünde, wäre auch nicht wirklich attraktiv.

Ich denke, man sollte das mit der Zeitlosigkeit nicht so eng sehen. Ewigkeit ist ein zeitlicher Begriff. Gott hat es sicher nicht nötig, die Zeit zu eliminieren, um Ewigkeit zu realisieren. So ist er auch - und vor allem - Entwicklung.

Die hat er nicht einfach an uns delegiert. Sonst könnten wir sie uns wohl besser erklären.

Ich denke, dass Gott nicht so dumm ist wie der Mensch, denn er weiß, dass die Natur es auch ohne ihn viel besser hin bekommt.