Erwachsene Tochter bringt mich an den Rand des Möglichen
Hallo an die Community,
vorab zur "Grundstruktur". Ich bin mit ihr seit ihrer Entstehung komplett Alleinerziehend. Ich war bis Ende November voll Berufstätig und es hat uns nie an irgendwas gefehlt. Ende 21 hatte ich einen Zusammenbruch und bin jetzt in EM Rente wegen Psychischer und Physischer Sachen und somit zu Hause.
Sie hat immer alles gehabt und bekommen was sie wollte/brauchte.
Wir wohnen mit meinen Eltern in einem Doppelhaus - sie hatte also auch nie "fremde" Bezugspersonen und war immer voll in der Großfamilie (Oma/Opa/Tante/Onkel/Cousins) integriert und aufgehoben.
Sie ist ein sehr sturer Charakter und ich habe sie zu einem starken und selbständigen Mädchen erzogen. Wir hatten natürlich wegen des Zusammenbruchs schwierige Zeiten (Krankenhausaufenthalte von mir etc) aber auch da war sie immer im Familienkreis geborgen.
Jetzt ist sie im Oktober 18 Jahre alt geworden. Unser Problem ist ihre Faulheit zu Hause und ihre respektlose Art mir gegenüber und das schon ewig.
Sie hilft mir 0,0 zu Hause, lässt alles liegen und stehen wo es gerade ist, wenn ich schon auf dem Zahnfleisch gehe ist es ihr auch egal - sie hilft mir nicht. Das ist schon des öfteren Eskaliert. Verbal geben wir uns beide nichts - beide zudem Temperamentvoll und lassen uns nicht die Butter vom Brot nehmen.
Nichts desto trotz habe ich immer versucht alles gut hinzubekommen. Wenn ich gemerkt habe, dass es ihr alles zuviel wird, habe ich ihr Zimmer aufgeräumt - ich räume ihr eh täglich hinterher weil ich aufgrund der Krankheiten viel zu Hause bin und es einfach nicht so unordentlich will. Ich habe mit ihr normal darüber geredet - versucht Belohnungen zu machen - mit ihr diskutiert - mit ihr gestritten - es hilft alles gar nichts....anstatt mir mal zu helfen und somit zu signalisieren - he deine Wünsche sind mir wichtig - lässt sie mit Fleiß alles liegen.
Einmal habe ich es geschafft und habe ihre Wäsche nicht gewaschen - das hat sie null interessiert - als ihre Wäsche aufgebraucht war ist sie an meine gegangen...
Sie hatte auch ein sehr schwieriges Jahr in der Schule - auch da war ich immer (egal bei was) hinter ihr gestanden und habe ihr geholfen wo es nur irgendwie geht.
Sie hat jetzt einen tollen Abschluss und eine tolle Ausbildungsstelle, einen sehr netten Freund und eigentlich sollte alles ok sein - aber sie ist seit Montag auf Krawall gebürstet. Montag früh verließ sie das Haus mit den Worten "leck mich", weil ich auf etwas nicht antworten wollte.
Gestern ist es dann komplett eskaliert....man muss dazu sagen (wir wohnen ländlich), dass sie den Führerschein komplett von meiner Mutter finanziert bekommen hat und auch deren altes Auto (sie findet es scheußlich - aber he - es ist ein Auto???). Sie nimmt aber lieber mein neues Auto (prinzipiell habe ich nichts dagegen, aber ich mag mich einfach nicht so behandeln lassen). Somit habe ich dann gestern gesagt, ich möchte meinen Autoschlüssel haben. Wenn Sie mich so behandelt und beschimpft und ihre Aufgaben nicht macht, möchte ich auch nicht, dass sie mein Auto nimmt.
Da sie sturer als ein Panzer ist wollte sie mir den Schlüssel natürlich nicht geben - sie musste aber weg wegen irgendeiner Feier (und sie hat ja ihr Auto eigentlich). Das ist dann so eskaliert (weil ich mal nicht nachgegeben habe) das sie folgendes gesagt hat: "warum musst du mir immer mein Leben zerstören". "warum bist du bloß so eine blöde Sau". "lass mich einfach nur in Ruhe". "weißt du eigentlich wie beschissen es ist mit einer psychisch kranken aufzuwachsen". "nicht nur du bist krank, du hast auch mich krank gemacht". Sie hat die Fäuste geballt und mich angeschrien als ob es kein Morgen gäbe - ich wurde weggeschubst usw. Dann kam noch eine Whattsapp, dass sie glaube es sei besser sie ziehe aus.
Primär habe ich nichts dagegen, wenn sie auszieht - dann merkt sie mal, dass das Leben nicht nur einfach ist und was ich so alles mache für die Dame. Aber leisten kann sie sich das mit ihrem Ausbildungsgehalt nicht und ich werde ihr es nicht finanzieren - zum Vater gab und gibt es keinerlei Kontakt. (sie muss zu Hause nichts abgeben, ich zahl ihr Handy/Essen/Trinken/Wohnung etc....)
Zudem ist jetzt Weihnachtszeit - ich habe alles so schön vorbereitet und geplant - die Geschenke sind schon eingepackt und ich habe etwas echt tolles für sie - ich weiß einfach nicht weiter.
Soll ich jetzt wieder nachgeben, des lieben Friedens willen?
Es tut so weh was sie sagt und dass sie mir meine Krankheit vorwirft - dafür kann ich nichts und ich geb mir immer Mühe, dass alles passt und versuche immer ruhig zu bleiben - aber muss ich mir alles gefallen lassen?
Was soll ich denn jetzt tun?
15 Antworten
ich räume ihr eh täglich hinterher
dann brauchst du dich nicht wundern, dass sie alles stehen und liegen lässt, denn sie weiß, dass du es irgendwann aufräumen wirst…
Einmal habe ich es geschafft und habe ihre Wäsche nicht gewaschen - das hat sie null interessiert - als ihre Wäsche aufgebraucht war ist sie an meine gegangen...
das wäre meine nächste Idee gewesen. Einfach nicht mehr ihre Sachen machen. Mit 18 ist man alt genug selbst Wäsche zu waschen. Dein Schrank wird dann halt abgeschlossen. Drastische Situationen brauchen drastische Maßnahmen.
. Dann kam noch eine Whattsapp, dass sie glaube es sei besser sie ziehe aus.
gut, dann such mit ihr Wohnungen, schick ihr Links und dann war’s das. Sie ist alt genug.
Aber leisten kann sie sich das mit ihrem Ausbildungsgehalt nicht und ich werde ihr es nicht finanzieren - zum Vater gab und gibt es keinerlei Kontakt. (sie muss zu Hause nichts abgeben, ich zahl ihr Handy/Essen/Trinken/Wohnung etc....)
Das würde ich einschränken. Handy kann sie selbst bezahlen, essen und trinken zu zahlen ist dein Job, Klamotten und Freizeit muss von ihr bezahlt werden. sonst lernt sie es ja NIE! Die Miete wird sie sich auch wahrscheinlich durch ihre Oma bekommen, die laufende Sparkasse von ihr.
Du hast zu viel für sie getan, weil Du als alleinerziehende Mutter immer für sie da gewesen bist und immer das Beste für sie wolltest. Sie ist einfach ein total verzogenes Gör.
Ich rate Dir, sie vor die Türe zu setzen. Sie hat eine Ausbildungsvergütung und könnte auch das Kindergeld für sich beanspruchen. Eine kleine Einzimmerwohnung oder ein WG-Zimmer müsste da drin sein. Du wärst ja bestimmt auch bereit, sie finanziell noch etwas zu unterstützen, wenn ihre Ausbildungsvergütung zu gering ist.
Du musst hier ein Exempel statuieren, ehe es bei Euch zu Hause richtig kracht. Das ist ja sonst ein Schrecken ohne Ende.
Hallo!
Zunächst mal: suuper geschrieben!
Zum Thema:
Es liest sich so, als hättest Du Deine Tochter vorbildlich versorgt, und Dich stets um alles gekümmert, sie hat(te) ein entspanntes Leben.
Vielleicht ZU entspannt...
Denn Kinder lernen ja auch Dinge, die sich nicht lernen sollten. Nämlich, dass ihnen alles abgenommen wird, ohne, dass etwas gefordert wird.
Ich kenne es nur zu gut, dass man vergeblich auf Einsicht wartet, auf den Moment, wo das Kind sagt "ach, ich könnte ja auch mal was machen!"
Es läuft gerne auf dem bequemsten Weg.
Wie Du schon sagst, keine Wäsche? Ach, da ist ja noch Muttis Kleiderschrank...
Ein Vorwurf, dass Du quasi selbst Schuld bist an der Situation, würde ich Dir nicht machen. Schließlich hat Du das beste gewollt und gegeben.
Jetzt hat es "geknallt". Beschimpfungen, dreiste Anschuldigungen und Beleidigungen, weil es mal nicht wie gewohnt easy nach dem Willen der Tochter lief.
Völlig verständlich, dass Du Dich total ungerecht behandelt fühlst, missverstanden und auch keinen Hebel siehst, den man ansetzen könnte.
Ich würde nun zunächst einen Moment warten, bis der Rauch verzogen ist. Aktuell bist Du sowieso doof und tyrannisch, da erreichst Du nichts.
Aber die Basis zwischen Euch an sich ist gut - so kommt schon sehr bald wieder eine entspanntere Phase und damit der Zeitpunkt zum Reden.
Falls möglich, lade Tochter zum Essen ein. Andere Umgebung, entspannte Situation, Zeit für Euch, nur Ihr beide.
Und dann würde ich die Geschichte einfach mal aufrollen. Ohne Vorwürfe, ohne Anschuldigungen, einfach mal schildern, wie entspannt ihr Leben doch genau genommen bislang immer gewesen ist.
Sie KANN theoretisch nicht widersprechen, weil sie weiß, welchen Service sie stets genossen hat, welche "Dienstleistungen" aller Art Mutti immer kostenlos übernommen hat.
Und: betone noch einmal, wie selbstverständlich das für Dich war, und wie gerne Du das alles getan hast. Und: nein, Du willst kein DANKE, keinen Kniefall etc., Du möchtest NUR von einem erwachsenen Menschen, dass es nun "klick" macht, dass Einsicht kommt und das Bewusstsein, dass all das zum einen ein Privileg war und zum anderen nicht ihr ganzes Leben lang weitergehen kann.
Und wenn sie das verstanden hat und quittiert - DANN kann man einen Schritt weiter gehen und über mögliche Lösungen sprechen.
Wie immer die dann aussehen. Klar, irgendwann wird sie ausziehen. Normal.
Wahrscheinlich aber ja nicht in den nächsten Wochen.
Somit wird es unter einem gemeinsamen Dach noch eine Weile weitergehen.
Wenn das Gespräch im Kopf der Tochter "gezündet" hat, sollte an mehreren Stellen eine Veränderung eintreten.
Denn eines würde ich in dieses Gespräch ganz sicher mit einbauen:
Eine geordnete und faire Aufstellung an Aufgaben, die es ab sofort für die Tochter gibt. Sollte sie dankbar annehmen, denn diese Vorbereitung auf ihr "eigenes" Leben hat sie bislang nicht ausreichend praktiziert.
Viel Erfolg!
LG
Jetzt ist sie im Oktober 18 Jahre alt geworden. Unser Problem ist ihre Faulheit zu Hause und ihre respektlose Art mir gegenüber und das schon ewig.
Sie soll sich bis zu einem Zeitpunkt deiner Wahl eine Wohnung suchen oder du schmeisst sie gleich raus.
Keine Ahnung, ob du das übers Herz bringst, aber wenn du deiner Tochter nicht mehr klarmachen kannst, dass es so nicht geht, muss sie gehen. Vllt war das Problem, dass es schon zu lange so ging und sie das für normal hält, aber es ist schon wichtig, dass du da einen Schlussstrich ziehst. Wenn sie einen Abschluss hat und 18 ist, soll sie sich einen Job und eine Wohnung suchen, aber du hast keine Verpflichtung mehr, sie bei dir zu behalten.
Beeindruckend was du da durchgehen lässt ohne auszuflippen. Aber vielleicht ist genau das das Problem. Sie weiß, dass sie machen kann was sie will und ihren Willen bekommt. Damit muss eigentlich langsam Schluss sein und sie muss in der Realität ankommen.
Sprich nicht dein Auto nehmen, ihre Wäsche selbst waschen, ihr Zimmer selbst aufräumen usw.
Klar wird es sie zu Beginn nicht interessieren. Wenn dann aber keine Klamotten mehr im Schrank sind und sie im Zimmer nicht mehr treten kann wird sie hoffentlich einsehen, dass die leichten Jahre vorbei sind.