Ablehnung von Eigenverantwortung – Opfermentalität

7 Antworten

Jeder ist immer auch Opfer der Umstände, die er sich nicht selber ausgesucht hat, wie z.B. Genetik, Einflüsse während Schwangerschaft und Geburt, Geburtsjahr, Geburtsort, Familie, Erziehungsstil der Eltern, soziales Umfeld, allgemeine wirtschaftliche Lage, Gesellschaft mit ihren Anforderungen, Regeln und Gesetzen usw.

Aber natürlich gibt es da auch noch Eigenverantwortung und Selbstdisziplin. Um Eigenverantwortung zu aktivieren, muss man aber auf die richtigen Leute treffen, die einem das beibringen, oft auch in Zusammenhang mit Selbstwertgefühl und Selbstliebe. Wenn man erst mal tief im Dreck steckt, kostet es Mühe da wieder herauszukommen. Aufgeben und anderen die Schuld dafür geben, ist oft die bequeme Variante.

Es ist nicht so schwarz und weiß, wie du denkst.

Eine Entscheidung findet nie im luftleeren Raum statt, sonst wäre sie ja purer Zufall. Es spielen immer Beeinflussungen eine Rolle, die Kultur, Peer Group, die gerade herrschende Mode, gesellschaftliche Normen, Geschlechterrollen, Erwartungen der Eltern etc etc. Aber das alles heißt trotzdem nicht, dass diese Entscheidungen alternativlos sind oder unter Zwang zustande kommen. Es ist eine Mischung aus beiden. Man ist verantwortlich, ja, allerdings sind sich viele Menschen nicht bewusst, wer und was sie alles beeinflusst.


tobiasa1418 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 11:28

Sicher, ich wollte auch nicht aussagen, dass Entscheidungen keine Ursachen zugrunde liegen; ansonsten wäre ja auch alles willkürlich.

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tobiasa1418 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 13:51
@Purpurnixe

Das ich eine gewisse Verantwortlichkeit für das eigene Handeln sehe und es eben auch nicht so „schwarz und weiß“ ist, dass man rein aus Fremdzwängen heraus agiert. Sicher liegt allem eine Ursache zugrunde, aber alles auf „die Gesellschaft abzuwälzen“ ist eben auch sehr einfach gesehen.

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Purpurnixe  02.07.2024, 13:59
@tobiasa1418

Es ist kein Abwälzen, wenn man größere Zusammenhänge anspricht. Das ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen ihre Entscheidungen bewusst (und vielleicht anders) treffen.

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tobiasa1418 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 14:04
@Purpurnixe

Doch, teilweise ist es das: so muss ich eigenes Handeln nicht kritisch hinterfragen, sondern kann die „Schuld“ verschieben. Ich habe nie gesagt, dass ich das binär sehe; entweder 100 % selbstverantwortlich oder 100 % ist man durch die Umwelt bestimmt. Was ich kritisiere, oder was mich stört ist, dass dies meiner persönlichen Erfahrung nach aber gerne getan wird, um sein (teils moralisch nicht akzeptiertes) Handeln zu rechtfertigen.

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Fakt ist dass die Klassendurchlässigkeit in D so gering ist wie kaum in einem anderen EU-Land.


Rennegent  02.07.2024, 11:57

Sieh dir Spanien an. Jugendarbeitslosigkeit 26,5 Prozent. Deutschland 4,9 Prozent. Steile These von dir.

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tobiasa1418 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 11:31

Was genau möchtest du damit sagen? Es gibt viele Angebote, die meines Gefühls nach aber eben auch nicht von allen angenommen werden. Beispiel soll sein, dass es auch als Erwachsener möglich ist einen Schulabschluss nachzuholen, auch das Abitur. Ich kenne auch mehrere Fälle von Personen aus wirklich armen Arbeiterfamilien, die jetzt erfolgreich studieren. Klar… Anekdotische Evidenz… aber ich finde es auch nicht förderlich, dass mit solchen Aussagen wie „ist in D halt so“ abzustempeln.

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Das Leben ist nicht fair. Wenn du dir nicht in den Hintern trittst, wird es niemand machen.

Menschen entwickeln sich in ihrem Leben stetig fort. Durch den Beruf, Partner, Freunde, Familie, Kinder etc.. Viele sagen dir mit 50 dass sie mit dem Menschen der sie mit 20 waren kaum mehr etwas gemeinsam haben. Wer dies nicht annimmt sondern in seiner unterprivilegierten Opfer Rolle verharrt, gehört zu den Verlierern. Frag diese Leute ob sie lieber zu den Gewinnern oder zu den Verlierern gehören wollen. Willst du dein Leben verschwenden oder das Maximale daraus machen? Wenn sie sich in ihrer Verliererrolle wohlfühlen kann es niemand ändern. Aus einem toten Holz kann man nichts Lebendiges schnitzen.