Frage an Christen: Wie schätzt ihr mich "geistlich" ein?

Du bist auf keinen guten Weg 63%
Du bist auf einen guten Weg 38%

16 Stimmen

4 Antworten

Du bist auf keinen guten Weg

Ich bin echt unsicher.

Irgendwie scheint mir, dass Du die Bekehrung nur wegen deiner Angst vor der Hölle gemacht hast.

Denn Fragen seither belegen, dass Du immer wieder hoffst, trotz ständiger Sünden gerettet zu werden.

Jeder Christ sündigt bis an sein Lebensende, aber die Denkweise zu den Sünden selber passt aus meiner Sicht nicht zu einem wiedergeborenen Christen.

Du bist auf einen guten Weg

Na ja ... Bisschen Erkenntnis brauchst du wohl noch ... Alkohol und Pornografie sind an sich keine Sünden, sie können aber zur Sünde führen. Eine Gabel ist ja auch keine Waffe, kann aber zur Waffe missbraucht werden. Und selbst der Ehebruch ist keine Sünde, wenn er gerechtfertigt werden kann.

In der Bibel steht klipp und klar in aller Deutlichkeit "Alles ist erlaubt" aber nicht alles führt zwangsläufig zu Gott. Deshalb ist die Gnosis so wichtig, um das erkennen zu lernen und sein Bewusstsein zu entwickeln, was zielführend und zielabweichend ist.

Du definierst Sünde als etwas einzig "schlechtes" dabei bedeutet Sünde übersetzt "Verfehlung" (Ziel abweichendes). Sünde ist zum Beispiel etwas "gutes" wenn man aus ihrer Konsequenz, die sie mitbringt, etwas lernt und damit sein Wesen optimiert. Die Sünde ist in der Welt, um zu Erkennen, was ein Leben ohne Gott bedeutet und was ein Leben mit Gott bedeutet. Sie gehört mit zu Gottes Schöpfungsplan.

Bitte Gott besser darum, das der Heilige Geist dich stärkt und führt. Vertraue Gott

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Über 30 Jahre im christlich spirituellen Glauben

Reddington98 
Beitragsersteller
 09.09.2024, 15:39

Alkohol(also sich damit zu berauschen) und Pornographie sind keine Sünden? Aber es steht doch in der Bibel "berauscht euch nicht mit wein" und zum Thema Trunksucht "wer so lebt wird niemals in Gottes Reich kommen"(gal 5,21)

Und Pornographie müsste doch als "Unzucht" gelten oder?

Neugeistler  09.09.2024, 16:44
@Reddington98

Alkohol ist in erster Linie ein Genussmittel, was auch in der Bibel als solches anerkannt wird. Jesus verwandelte Wasser in Wein, und an verschiedenen Stellen wird sogar zum Genuss von Alkohol ermuntert. Laut der Bibel sind Alkohol, Cannabis und alles, was aus der Natur entsteht (Gottes Schöpfung), definitiv keine Sünden. Dies würde sonst bedeuten, dass Gott selbst sündhaft wäre, was natürlich nicht zutrifft. Das Gleiche gilt für Pornografie, all dies ist nicht als Sünde anzusehen.

WICHTIG ist aber, dass aus diesen Dingen durchaus Sünde entstehen kann. Die hohe Kunst besteht darin, zwischen "Gebrauch" und "Missbrauch" zu unterscheiden.

Wenn dir der Alkoholrausch oder der Cannabiskonsum im Rahmen einer spirituellen Praktik hilft, eine tiefere Verbindung zu Gott zu finden, dann ist das ein gesundhafter Gebrauch und kein Missbrauch. Ein Beispiel dafür sind die Rastafaris, die oft kiffen, um sich Jesus näher zu fühlen und im Glauben zu wachsen. Wenn Alkohol eine Sünde wäre, gäbe es nicht tausende von Mönchen, die Bier brauen und Schnaps brennen. Man sagt auch: "Flüssiges bricht das Fasten nicht."

Schädigst du jedoch dich selbst oder andere durch übermäßigen Alkoholgenuss, dann ist das eindeutig Sünde. Deshalb sollte man alles mit Bedacht tun und gut überlegen, ob es einen tatsächlichen Nutzen hat. Handle in allem, was du tust, mit der Absicht, Gott zu dienen.

Ich kenne dein Problem nicht genau und welchen Nutzwert du im Alkohol und der Pornografie siehst. Nutzt du diese Dinge für dich oder im Nutzen Gottes?

Ich will das nicht relativieren, aber auch nicht diabolisieren, es ist wichtig das man objektiv Dinge als solches benennt was sie sind und das was du nennst ist in der Sache selbst erst einmal keine Sünde, sondern können (nicht müßen) zur Sünde führen.

Neugeistler  09.09.2024, 17:49
@Reddington98

Lese dir bitte mal die Überschrift zu den von dir genannten Vers durch...  In der Einheitsübersetzung steht sogar: "Der rechte Gebrauch von Freiheit".

Galater 5,21 beschreibt Menschen, die einzig und allein auf das Fleisch (materielle / weltliche) fokussiert sind und kein Interesse an das Geistige (immaterielle / göttliche) haben.

Ich habe mich mal etwas ausgiebiger mit der Philosophie der Kyrenaiker beschäftigt, insbesondere mit ihrem Verständnis des Hedonismus. Grundsätzlich betrachteten sie das weltliche Genusserlebnis als förderlich. Die Epikureer, als Nachfolger der Kyrenaiker, nahmen eine differenziertere Sichtweise ein. Sie stellten die Frage, ob Genuss tatsächlich zu anhaltlichem Wohlbefinden führt.

Nehmen wir ein Beispiel: Du verbringst einen entspannten Abend mit Freunden und genießt dabei, als gestandener Mann, sagen wir, acht Flaschen leckeres Bier sowie einen Jack Daniels als Absacker. Am Ende des Abends fährst du fröhlich nach Hause und denkst: „Das war ein genüsslicher und toller Abend.“ Nach einer erholsamen Nacht stellst du fest, dass du am nächsten Morgen vielleicht ein wenig erschöpft, aber insgesamt zufrieden bist.

Stell dir nun vor, du trinkst anstelle von acht Bier einen ganzen Kasten und konsumierst ungezügelt weiter. Deine Selbstkontrolle schwindet, Aggressionen steigen, und möglicherweise geschehen schlimme Dinge. Du kommst, wenn nicht ins Polizeirevier, nach Hause, legst dich hin, und es dreht sich alles, dir ist schlecht, brüllst den Eimer an übergibst dich und du fühlst dich einfach elend.

Würdest du sagen, dass dies ein schöner, genussvoller (hedonistischer) Abend war? Vermutlich nicht! Du würdest es bereuen, hättest ein schlechtes Gewissen wegen deines Verhaltens und hoffst, dass es keine Konsequenzen nach sich zieht. Habe ich recht? Sei ehrlich!

Was ich damit sagen will, ist: Das Bier war im ersten wie zweiten Beispiel dasselbe, doch im zweiten Beispiel wurde der Genuss zum Missbrauch, weil die Grenzen der Nützlichkeit überschritten wurden. Das utilitaristische Denken fand nicht statt, wo die Frage fehlte, was den größeren Nutzen hat.

Die Lehre der Kyrenaiker erinnert uns daran, dass weltlicher Genuss seine Grenzen hat. Man kann vieles genießen, aber nicht ohne Ende, denn Vergnügen kann schnell zu Unvergnügen werden. Das Schlüsselwort hier ist Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung die man durch das Gebet, dem studieren der Schrift und durch Meditation lernen soll.

Es kommt immer auf den Nutzen an, nutzt es sich Gott zu nähern, ja oder nein?

1.Timotheus 4,4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut und nichts ist verwerflich, wenn es mit Dank genossen wird.

 

Nutzt du den Alkohol und die Pornografie für die spirituelle Praktik und für Gott?

 

 Sprüche 31,6-7 Gebt berauschenden Trank dem, der zusammenbricht, / und Wein denen, die im Herzen verbittert sind! Ein solcher möge trinken und seine Armut vergessen / und nicht mehr an seine Mühsal denken.

 

Hier erkennt man den Nutzwert.

 

 1.Korinther 6,12 Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen.
Du bist auf keinen guten Weg
Bin ich errettet und erfülle ich den Wille Gottes?

Erettet bist du wenn du bis zum Ende "ausgeharrt" und seine Gebote gehalten hast.

Dabei wird der Glaube unter Umständen von Satan auf die Probe gestellt soweit Gott es ihm erlaubt.

Du bist auf einen guten Weg

Und ich glaube, dass Gott dich mit ganz anderen Augen ansieht (im positiven Sinne), als du dich vielleicht selbst ansiehst und als du vielleicht denkst, wie Gott dich ansieht.

Als Christ bist du bereits heilig, aber trotzdem durchläufst du einen Heiligungsprozess. Durch

  • tägliche Beschäftigung mit der Bibel

(sowohl durch das selber Lesen und Meditieren über das Wort Gottes, als auch durch gute Predigten) ,

  • durch tägliche Gebetszeit

(nicht nur um Gott um Dinge zu bitten, sondern auch um ihm für gute Dinge im Leben zu danken und um ihn zu preisen und zu loben)

und

  • durch Gemeinschaft mit Christen (auch ein wichtiger Punkt)

wird dein innerer Mensch von Tag zu Tag reifer.

Christsein hat also auch damit zu tun, dass man einen inneren Reifeprozess durchläuft. Es gibt Christen, die noch Milch nötig haben (im geistlichen Sinne gesehen) und es gibt Christen, die bereits feste Speise vertragen.

Hebräerbrief 5:12-14 :

[12] Denn obgleich ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, habt ihr es wieder nötig, dass man euch lehrt, was die Anfangsgründe der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise. [13] Wer nämlich noch Milch genießt, der ist unerfahren im Wort der Gerechtigkeit; denn er ist ein Unmündiger. [14] Die feste Speise aber ist für die Gereiften, deren Sinne durch Übung geschult sind zur Unterscheidung des Guten und des Bösen.

LGuGS!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinden

Reddington98 
Beitragsersteller
 09.09.2024, 13:49

Zur Zeit mach ich leider nur noch Gebet und Gemeinschaft mit andere Christen hab ich nur im Internet...

xxScarface1990  09.09.2024, 14:19
@Reddington98

Ja das ist doch auch schon was. Und du beschäftigst dich zumindest insofern mit der Bibel, als dass du dir hier Antworten von Usern durchliest, die Bibelverse zitieren.

Kennst du übrigens schon die Internetseite " faithfood.ch " ?

Ich kann sie dir nur empfehlen, da findest du jeden Tag einen kurzen Andachtstext (der Text verändert sich jeden Tag). Das ist super Glaubensnahrung! (Wenn du dir den Text jeden Tag durchliest, hast du schon was für dich getan)

LGuGS!