wichtige informationen zu mehrwertigen alkanolen?

2 Antworten

Moin,

die Begriffe „Alkohol” und „Alkanol” sind nicht bedeutungsgleich, obwohl sie im allgemeinen (chemischen) Sprachgebrauch oft so benutzt werden.

Aber das Wort Alkohol bezieht sich auf Stoffe, die eine (oder mehrere) Hydroxygruppe(n) im Molekül besitzen. Die Hydroxygruppe (–OH) ist nämlich die charakteristische funktionelle Gruppe der Alkohole.

Ein Alkanol hast du dagegen vor dir, wenn das Molekül nicht nur mindestens eine charakteristische Hydroxygruppe aufweist, sondern darüber hinaus auch noch aus einem Kohlenwasserstoffrest besteht, in dem es ausschließlich Einfachbindungen gibt.

Der Begriff Alkohol zielt also auf die funktionelle Gruppe der Hydroxygruppe ab, während der Begriff Alkanol zusätzlich den gesättigten Charakter des Alkylrestes mit umfasst.

Wenn du so willst, ist jedes Alkanol auch ein Alkohol, aber längst nicht jeder Alkohol ist auch ein Alkanol. Das ist vergleichbar mit den Begriffen Viereck und Quadrat, weil auch hier jedes Quadrat ein Viereck ist, aber deshalb noch lange nicht jedes Viereck ein Quadrat (weil es unter den Vierecken ja auch noch Rechtecke, Parallelogramme, Rauten, Rhomben, Trapeze, Drachen oder unregelmäßige Vierecke gibt).

Andere Alkohole sind zum Beispiel Alkenole (mit mindestens einer C=C-Doppelbindung) oder Alkinole (mit mindestens einer Dreifachbindung zwischen C-Atomen). Es gibt auch aromatische Alkohole wie beispielsweise Phenol (Hydroxybenzen; Hydroxybenzol).

Von Mehrwertigkeit bei Alkoholen spricht man, wenn in einem Molekül mehr als nur eine Hydroxygruppe vorkommt.
Eine Hydroxygruppe im Molekül: einwertiger Alkohol
Zwei Hydroxygruppen im Molekül: zweiwertiger Alkohol
Drei Hydroxygruppen im Molekül: dreiwertiger Alkohol...
Du verstehst das Prinzip?

Ein primärer Alkohol liegt vor, wenn das Kohlenstoffatom, an das die Hydroxygruppe gebunden ist, auch noch mit einem (oder keinem weiteren) Kohlenstoffatom verbunden ist.
Ein sekundärer Alkohol liegt vor, wenn das Kohlenstoffatom, an das die Hydroxygruppe gebunden ist, noch mit zwei weiteren Kohlenstoffatomen verbunden ist.
Ein tertiärer Alkohol liegt vor, wenn das Kohlenstoffatom, an das die Hydroxygruppe gebunden ist, noch mit drei weiteren Kohlenstoffatomen verbunden ist.

Wenn ein mehrwertiger Alkohol vorliegt, können auch primäre, sekundäre oder tertiäre Kohlenstoffatome nebeneinander im Molekül vorkommen.

LG von der Waterkant

Alkanole haben ausschließlich eine (gesättigte) Kohlenstoffkette als Grundgerüst (Backbone).

Bei Alkoholen im Allgemeinen ist das natürlich nicht zwingend der Fall.

Alkanole sind Alkohole aber Alkohole sind nicht immer zwingend Alkanole.

Wenn man Primäre Alkohole oxidiert, erhält man zuerst Aldehyde dann Carbonsäuren. Bei sec. Alkoholen kommst du zum Keton und tertiäre Alkohole lassen sich sehr schwer oxidieren. (Unter Zerstörung)