Rauchen?

8 Antworten

Naja es sieht gut aus, das ist schön in Szene gesetzt und die Schauspieler haben Charisma und verkörpern eine Person bei der einfach alles stimmt. Dadurch erweckt es einen positiven Eindruck, es ist ästhetisch.

Außerdem waren Zigaretten in den 20er und 60er Jahren ja der absolute Hit. Da hat jeder geraucht. Da wurde es als Medizin eingesetzt und war ein Symbol für Wohlstand und Gesundheit, Ansehen.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich gern mit philosophischen Themen

Damals waren die Zeiten für die Tabakindustrie ausgerichtet und ich kann mir keine Bar-Szene von M. Ditrich ohne Zigarette vorstellen, sie gehörte dazu, so wie bei Casablanca und vielen anderen Filmen. Damals konnten wir auch ohne Einschränkungen überall rauchen, was den Zigarettenumsatz steigerte. Heute wird nur zu bestimmten Darstellungen in Filmen geraucht.

Hier sollten wir nachbessern und etwas offener und hingebungsvoller unsere Gedanken zur Zigarette wahrnehmen. Auch heute finde ich eine rauchende Frau oder Mann sexy und erotisch, wenn sie/er das Rauchen beherrscht.

Der Film hat den Vorteil, dass man den Gestank nicht riechen muss. Das trägt sicher viel zur positiven Aufnahme der Bilder bei.

Und nicht das Rauchen sieht cool aus, sondern der Filmheld an sich. Und allzuviele Zuschauer denken, dass sie genauso cool wirken würden, wenn sie rauchen. Welch ein Irrtum...

Weil es Jahrzehnte lang als Stilmittel in Filmen eingesetzt wurde, was aber eben auch die Quote der Raucher hoch hielt. Der coole Bösewicht, aber auch der strahlende Held rauchten ganz selbstverständlich.

Erst in den 90ern hat sich das etwas gedreht, wodurch erst die Helden nicht mehr rauchten, sogar Lucky Luke nicht und inzwischen wird kaum noch in Filmen geraucht.

Kann man sich wohl nicht mehr vorstellen...aber in den 60ern wurde quasi überall geraucht. Insofern war es auch normal in Filmen zu rauchen.


grrrml  26.10.2021, 23:58

Trifft es.

Dem würde ich hinzufügen, dass die Tabakindustrie massiv Geld für Werbung ausgegeben hat, ein großer Teil davon war es in Filmen die Charaktere als coole Raucher darstellen zu lassen. Erst mit vielen Klagen und gesetzlichen Einschränkungen hat sich dieser Trend langsam gelegt.

ps. kleiner netter Filmtipp am Rande: 'Thank you for Smoking'

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Spikeman197  27.10.2021, 00:05
@grrrml

Stimmt sicher...aber anfangs war es wohl auch einfach ein natürliches Wechselspiel. Es wurde überall geraucht, also auch im Film. Da Schauspiel und Film auch iwie Kunst ist, wurde das Rauchen nicht nur nebenbei gezeigt, sondern richtig in Szene gesetzt, was wiederum das Image von Rauchern positiv beeinflusst hat.

Mein Dad hat in den 60ern, vor meiner Geburt aufgehört zu rauchen. Ich fand das immer als Stinkerei. In Zügen und Flugzeugen wurde geraucht, Kneipen und Clubs, Büros, vor 20 Jahren saß ein rauchender Assistenten in dem Kopierraum der Firma, wo ich gearbeitet habe. In den 60er wurde man als Gast gefragt:"Kaffee? Tee? Zigarette?" Das gehörte dazu!

Die massive ImageKampagne der ZiggarrettenIndustrie kam wohl eher, als sich die erste Gegenwehr formierte, weil sie ja ihre Felle davon schwimmen sahen.

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Hessen001  27.10.2021, 00:27
@grrrml

"Aber Herbert, warum kommst du den in Jogginghose in die Oper?" - "Na da steht doch: 'No Smoking!' ".

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Mit dem Auto auf zwei Rädern durch eine enge Gasse fahren, sieht auch cool aus, ist aber trotzdem nicht zu empfehlen.

Bis in die 60er war Rauchen noch sehr verbreitet. Es gab die Spießer und die Coolen. Meine Familie gehörte zu den frommen, katholischen, konservativen "Spießern". In diesem Millieu wurde eher selten geraucht. Keiner meiner Großeltern hat geraucht.

Es gab aber auch die Coolen, die sich sehr am amerikanischen Lifestyle orientiert haben. Dort wurde sehr viel geraucht. So waren auch die Eltern von meinem Onkel starke Raucher, weil sie die Coolen waren.

Und dieses Bild hält leider bis heute an. Noch zu meiner Schulzeit (bin 2001 geboren) wurden die rauchenden Jungs als erwachsen angesehen, während die anderen Milchbubis waren. Wir Nichtraucher wurden oftmals so belächelt, wie Eltern über ihre Kinder lächeln.

Dieses Bild hat die Zigarettenindustrie jahrzehntelang befeuert. American Way of Life, Motorrad, Harley Davidson, Männlichkeit, Zigaretten. Dieses Bild wurde dann auch von vielen Filmen aufgegriffen. James Bond raucht übrigens seit Pierce Brosnan nicht mehr.

Mittlerweile ist der Joint zum Lifestyle-Objekt geworden. Wer links und progressiv ist, der kifft. Kiffen ist zum anti-bürgerlichen Statement geworden, was früher einmal die Zigarette war. Cannabis ist - jedenfalls momentan - weniger ein Konsumgut, sondern ein Symbol einer grünen Community. Wer bürgerlicher ist, greift eher zur Shisha. So sieht man in Shisha-Bars oft eher Markenkleidung und teure Autos und weniger grüne Denker.

Damals wie heute ist alles eben auch eine Frage von Millieus und Statements.

Der Komiker Günther Grünwald fragte allerdings mal zutreffend, was eigentlich so toll daran sei, sich ein "stinkendes Giftröhrerl ins Maul" zu schieben.